• 24. Oktober 2022 · 08:40 Uhr

Umstrittener Mercedes-Frontflügel: In Mexiko am Auto oder nicht?

Was jetzt mit dem innovativen Formel-1-Frontflügel von Mercedes passiert und wie das Team mit dem Gegenwind seitens des Automobil-Weltverbands (FIA) umgeht

(Motorsport-Total.com) - Ist dieser Frontflügel legal oder nicht? Das ist die große Frage beim jüngsten Update des Mercedes W13. Denn der Flügel weist in seiner neuen Spezifikation fünf zusätzliche Abstandshalter auf, denen auch eine aerodynamische Funktion zugeschrieben werden kann. Das haben gegnerische Formel-1-Teams und nun auch der Automobil-Weltverband (FIA) beanstandet.

Mercedes-Frontflügel 2022 mit dem Update für Mexiko

Mercedes-Frontflügel 2022 mit dem Update für Mexiko Zoom Download

Mercedes' Technischer Direktor Mike Elliot aber beharrt darauf, dass sein Team einen legalen Flügel gebaut hat. "Das Problem ist: In den Regeln steht, dass die Teile primär technischen Zwecken oder zu Messungen dienen müssen. Aber natürlich gibt es in zweiter Linie auch einen aerodynamischen Effekt, der diesen Teilen innewohnt."

Sein Rennstall stehe nun vor der Frage, ob man es in dieser Angelegenheit mit dem Weltverband aufnehmen wolle oder nicht - zumal die FIA das Flügeldesign bei einer ersten Präsentation durch Mercedes bereits einmal abgesegnet hat, nur um später doch Zweifel anzumelden.

Laut Mercedes ist das Formel-1-Reglement nicht eindeutig

Nun sagt Elliot: "Eigentlich bringt [der neue Frontflügel] nicht so viel. Das Detail mag zwar interessant aussehen, aber es ist nicht das ganz große Thema am Frontflügel."

"Und in den Regeln gibt es etwa 40 Stellen oder so, in denen vom 'alleinigen Zweck' die Rede ist. In diesem Fall aber heißt es nicht 'alleiniger Zweck', sondern 'Primärzweck'. Darüber ließe sich also streiten. Ob wir das tun wollen, steht auf einem anderen Blatt, denn wahrscheinlich ist es die Sache gar nicht wert."

Frontflügel war nicht für Austin vorgesehen, sondern für Mexiko

Mercedes habe ohnehin gar nicht für Austin mit dem Flügel-Update geplant. "Wir haben das Teil nur aus Frachtgründen schon hier dabei. Es sollte gar nie an diesem Wochenende eingesetzt werden", sagt Elliot.

"Wir haben außerdem nur ein Exemplar vorliegen, also nicht ausreichend Material. Der Plan war nämlich immer, den Flügel erst in Mexiko einzusetzen. Denn wir versuchen stets sicherzustellen, genug Teile für beide Fahrer zu haben plus Ersatz, falls es mal einen Abflug gibt."


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Ob Mercedes seinem ursprünglichen Vorhaben treu bleibt und Lewis Hamilton und George Russell in Mexiko-Stadt mit dem modifizierten Frontflügel auf die Strecke schickt, bleibe erst einmal offen. "Wir entscheiden unter der Woche", meint Elliot. "Bisher ist keine Entscheidung gefallen."

"Der potenzielle Zugewinn durch diese Teile ist so gering. Will man da Gefahr laufen, bei den Sportkommissaren anzuecken? Solche Überlegungen stellen wir immer an. Weil wir aber diese Woche eh nicht damit geplant hatten, haben wir bisher noch nicht intensiv darüber nachgedacht. Das machen wir in der Pause zwischen den Rennen", sagt Elliot.

Keine weiteren Updates mehr bei Mercedes 2022

Und sehr viel mehr kommt dieses Jahr nicht mehr bei Mercedes, versichert der Technische Direktor des Teams. Beim letzten Update-Paket für den W13-Silberpfeil gehe es darum, die aerodynamische Effizienz des Fahrzeugs zu optimieren und das Auto insgesamt "in die richtige Richtung" zu bringen, so Elliot.

"Im Prinzip wollen wir die Luft etwas besser durch den Unterboden führen und so etwas mehr Leistung herausholen." Gleiches gelte für die modifizierten Flügel vorne und hinten am Auto.

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