GP Belgien
Spa in der Analyse: Red Bull hängt Ferrari endgültig ab
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Ferrari: Rückstand auf Red Bull war "echt" +++ Verstappen auf Schumis Spuren +++ Russell: Kleiner Fehler kostete Podium +++
Haas: In Spa einfach keine Chance
Nicht nur für Schumacher lief es mit P17 nicht gut, auch Magnussen landete nur eine Position davor. Der Däne berichtet: "Wir hatten schon eine Ahnung, dass es kein starkes Wochenende werden würde."
"Diese Art Strecke ist nicht wirklich unsere Strecke", sagt Magnussen, und auch Teamchef Günther Steiner erklärt: "Ich bin mit dem heutigen Ergebnis ziemlich enttäuscht. Aber es war fast zu erwarten."
In Spa brauche man ein Auto mit wenig Luftwiderstand. Und in diesem Bereich sei der Haas 2022 "einfach nicht gut genug", gesteht Steiner und erklärt, die Strecke in Zandvoort sollte wieder besser zum VF-22 passen.
Viel weiter nach hinten geht es ja auch nicht mehr. Langsamer war heute nur Latifi.
Das Wichtigste zum Sonntag ...
... haben wir natürlich auch heute wieder in einer eigenen Fotostrecke für euch zusammengefasst. Wer es umfangreicher mag: Um 20:15 Uhr melden sich Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll zur besten Sendezeit mit ihrer großen Liveanalyse!
Fotostrecke: Formel 1 2022 in Spa: Das Wichtigste zum Sonntag
Die wichtigsten Fakten zum Formel-1-Sonntag in Spa-Francorchamps: Wer schnell war, wer nicht und wer überrascht hat - alle Infos dazu in dieser Fotostrecke! Fotostrecke
Albon: Eines meiner besten Rennen
Erstmals seit Miami im Mai schaffte es Williams heute wieder in die Punkte. "Das war eines der härteren Rennen meiner Karriere - und auch eines meiner persönlich besten", jubelt Alexander Albon nach seinem zehnten Platz.
"Wir haben heute den bestmöglichen Job gemacht", strahlt er und erklärt, er habe am Ende darüber nachgedacht, einen dritten Stopp einzulegen, weil der Reifenverschleiß so hoch gewesen sei. Letztendlich entschied man sich aber dagegen.
"Dann ging es darum, keine Fehler zu machen", erklärt er - und schaffte das auch. Weniger gut lief es für den Teamkollegen. Latifi beendete das Rennen nach seinem frühen Zwischenfall als 18. und damit Letzter.
Für sei sei es ein Rennen "zum Vergessen" gewesen, so der Kanadier.
Mercedes: So fühlt sich das also an ...
In den vergangenen Jahren war meistens Lewis Hamilton für solche dominanten Auftritte verantwortlich. Andrew Shovlin gesteht: "[Max] war heute in einer anderen Liga und hätte mit jeder Strategie von überall aus gewinnen können."
"Es ist ein ziemlicher Schock, wie weit er an diesem Wochenende vorne war. Wir haben eindeutig mehr Arbeit vor uns, als wir dachten. Drücken wir die Daumen, dass er nicht auf jeder Strecke so schnell ist", so Shovlin.
Jetzt weiß man bei Mercedes offenbar, wie sich die Gegner in den vergangenen Jahren häufig gefühlt haben ... Im Hinblick auf das eigene Rennen sagt er, dass es "ein schwieriges Wochenende" gewesen sei.
"Wir hatten gehofft, mit unseren Updates einen Schritt nach vorne zu machen, und es scheint, dass wir in Sachen Rennpace näher an Ferrari dran sind - aber nicht an Red Bull", so Shovlin.
Das entscheidende Überholmanöver ...
... von Verstappen gegen Sainz gibt es hier übrigens noch einmal im Video. Anschließend ließ der Weltmeister dann nichts mehr anbrennen.
Verstappen auf Schumachers Spuren
Der Niederländer ist erst der dritte Pilot in der Formel-1-Geschichte, der in Spa von einem schlechteren Startplatz als P10 gewinnen konnte. Der erste war Jim Clark 1962 (P12), der zweite Michael Schumacher 1995 (P16).
Zudem holte Verstappen heute bereits seinen neunten Saisonsieg. Der Rekord steht bei 13 Saisonsiegen. Das schafften bislang nur Schumacher (2004) und Sebastian Vettel in seiner letzten WM-Saison 2013.
Verstappen müsste also "nur" die Hälfte der restlichen acht Saisonrennen gewinnen, um mit den beiden gleichzuziehen. Alles andere als ausgeschlossen!
Was Verstappen damit zu tun hat
Übrigens: Das Abreißvisier, das sich zu Beginn des Rennens im Ferrari verfing, stammte wohl ausgerechnet von Max Verstappen. Das sagt zumindest Binotto. Damit hätte dann indirekt Verstappen für die Leclerc-Strafe gesorgt.
Manche Dinge kann man sich nicht ausdenken ...
Ferrari: Sensor für Leclerc-Strafe verantwortlich
Der Monegasse nimmt die Verantwortung für die Strafe auf sich. Doch offenbar war es gar nicht seine Schuld! Teamchef Mattia Binotto verrät nämlich, dass Ferrari die regulären Sensoren, die die Geschwindigkeit überwachen, nicht zur Verfügr##rung standen.
Diese seien ausgefallen, als das Auto zu Beginn überhitzte, weil sich ein Abreißvisier im Ferrari verfangen hatte. "Und unser [Back-up-System] war vielleicht nicht so akkurat", gesteht Binotto, für den die Strafe letztendlich "unglücklich" gewesen sei.
Den Boxenstopp selbst bezeichnet er übrigens trotzdem als "richtige Entscheidung".