• 21. Juli 2022 · 11:50 Uhr

Christian Horner bedauert: Abu Dhabi schmälert WM-Titel von Verstappen

Michael Masi hat die FIA verlassen: Red-Bull-Teamchef Christian Horner blickt zurück auf die Ereignisse in Abu Dhabi 2021 und gibt erstmals Fehler der Rennleitung zu

(Motorsport-Total.com) - Die FIA und Ex-Rennleiter Michael Masi gehen ab sofort getrennte Wege. Das gab der Automobil-Weltverband vor einigen Tagen bekannt, doch laut Red-Bull-Teamchef Christian Horner hätte es so weit gar nicht kommen müssen.

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Christian Horner hätte sich von der FIA ein anderes Vorgehen bezüglich Michael Masi gewünscht Zoom Download

Nach dem umstrittenen WM-Finale in Abu Dhabi 2021, als Red-Bull-Pilot Max Verstappen Lewis Hamilton den Titel in der allerletzten Runde der Saison wegschnappen konnte, wurde Masi nach seiner fehlerhaften Safety-Car-Entscheidung zu Rennende für 2022 als Formel-1-Rennleiter durch Niels Wittich und Eduardo Freitas ersetzt.

Besonders das im WM-Finale benachteiligte Mercedes-Team polterte im Nachgang Abu Dhabis über die Entscheidung, was Horner jedoch nur für eine "Nebelkerze" hält, da Mercedes mit dieser "konzertierten Kampagne" versuchte, die sportliche Leistung von Red Bull zu untergraben.

Horner: "Verband stand nicht hinter Masi"

In einem neuen Interview gegenüber der 'Cambridge Union' gab Horner jedoch erstmals zu, dass Masi aus regulatorischer Sicht einen Fehler gemacht hat: "Er hat diesen einen Fehler gemacht, dass er nicht allen überrundeten Autos erlaubt hat, sich zurückzurunden", sagt der Red-Bull-Teamchef.

"Es gab da nur diese drei Autos, die nicht vorbeifahren durften und am Ende des Feldes bleiben mussten", fügt er hinzu. Das war jedoch nicht der einzige Fehler, denn das Reglement sieht zudem vor, dass das Safety-Car noch eine weitere Runde auf der Strecke bleiben muss, wenn sich die Autos zurückgerundet haben.

"Ich fand es sehr hart, dass man ihn in der Öffentlichkeit an den Pranger gestellt hat, und dann auch noch die Beschimpfungen im Internet, ohne dass der Verband wirklich hinter ihm steht", fährt Horner fort.

Horner moniert: Verstappens WM-Titel durch Abu Dhabi geschmälert

"Es gab viele Entscheidungen, die er im letzten Jahr getroffen hat, die unserer Meinung nach gegen uns gerichtet waren, sei es die gelbe Flagge im Qualifying in Katar oder der Zwischenfall in Silverstone mit Lewis. Aber es tat mir leid für ihn, da es nach dieser Meisterschaft mehr Unterstützung hätte geben sollen, denn er war in einer unglaublich schwierigen Lage."

Zudem stört den Red-Bull-Teamchef, dass die ganzen politischen Diskussionen die ganze Aufmerksamkeit von der großartigen sportlichen Leistung seines Schützlings Max Verstappen nehmen.

"Abu Dhabi wurde unfassbar aufgebauscht, was schade ist, denn die Leistungen von Max im Laufe des vergangenen Jahres wurden durch die Ereignisse in Abu Dhabi in irgendeiner Weise geschmälert", sagt er.

Horner zweifelt: Wäre Hamilton andersherum auch der Bösewicht gewesen?


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Horner vermutet, dass die Berichterstattung über das Rennen auch anders ausgefallen wäre, wenn die Kontroverse in der letzten Runde zu Hamiltons Gunsten und nicht zu Verstappens ausgegangen wäre.

"Ich denke, wenn das Ganze nicht durch den Berufungsprozess gegangen wäre und der Lärm, der nach dem Rennen gemacht wurde, wäre es viel weniger ein Thema gewesen, als wenn es andersherum passiert wäre."

"Manchmal frage ich mich, wie das wohl übertragen worden wäre, wenn Lewis Hamilton in der letzten Runde gewonnen hätte? Wäre er dann der Held und nicht der Bösewicht gewesen?"

Horner vom Umgang der FIA "sehr enttäuscht"

Horner räumt zwar ein, dass Masi das Rennen falsch gehandhabt habe, betonte aber, dass das Ergebnis nicht von Verstappens Sieg ablenken sollte: "Die Realität ist, dass eine Meisterschaft über eine Saison gewonnen wird, nicht über ein einzelnes Rennen."

"Und ich denke, dass die Art und Weise, wie Max vergangenes Jahr gefahren ist, manchmal nicht mit dem besten Auto, und einige der Leistungen, die er vergangenes Jahr abgeliefert hat, er die Meisterschaft zu 100 Prozent verdient hat."

"Und ich denke, dass diese Dinge gelegentlich passieren. Es gibt eben manchmal so knappe Entscheidungen im Sport. Daher war ich sehr enttäuscht von der Art und Weise, wie die FIA mit Michael umgegangen ist."

"Er hat als Rennleiter unter diesem Druck, den er hatte, sein Bestes gegeben. Es war immer klar, dass er unter Druck stehen würde, das Rennen neu zu starten. Niemand wollte eine Weltmeisterschaft unter einem Safety-Car beendet sehen", resümiert Horner.

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