• 17. Juni 2022 · 00:05 Uhr

Gasly: FIA-Maßnahmen haben nur "minimale" Auswirkung auf Hackordnung

Pierre Gasly begrüßt die schnelle Entscheidung der FIA, Maßnahmen gegen das "Porpoising" einzuleiten - Haas-Teamchef Günther Steiner mit Restzweifeln

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Formel-1-Wochenende in Aserbaidschan waren sich die meisten Fahrer einig: Die FIA sollte etwas gegen das "Porpoising" unternehmen, was die langfristige Gesundheit der Fahrer gefährdet.

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Pierre Gasly am Mediendonnerstag in Kanada Zoom Download

Am Donnerstag vor dem Rennwochenende in Kanada hat der Automobil-Weltverband bereits geliefert, indem die Abnutzung der Unterbodenplatte genauer untersucht und in den kommenden Rennen ein maximales Ausmaß an "Bouncing" festgelegt wird, welches nicht überschritten werden darf.

Pierre Gasly zeigt sich sichtlich zufrieden mit der schnellen Reaktion der FIA, denn der Franzose war in Baku einer der schärfsten Kritiker des "Bouncings". Mit Aussagen, wie: "Ich setze meine Gesundheit für Performance aufs Spiel" und "ich will nicht mit 30 Jahren am Stock gehen müssen", machte Gasly auf die Thematik aufmerksam.

Gasly "froh, dass FIA Botschaft verstanden hat"

"Ich bin mehr als glücklich, dass sie es ernst nehmen", sagt Gasly am Donnerstag in Montreal. "Sie versuchen, so schnell wie möglich Maßnahmen zu ergreifen, denn es ist für uns Fahrer ein echtes Problem."

"Schließlich sind wir diejenigen, die im Auto sitzen und mit all den Stößen, Schmerzen und der Steifheit, die das in unserem Rücken verursacht, zu kämpfen haben. Ich bin froh, dass sie die Botschaft verstanden haben und schnell mit einigen Maßnahmen reagieren."

Die FIA wird sich an diesem Wochenende jedoch nur auf das Sammeln von Daten konzentrieren, aber auch versuchen, einen Grenzwert festzulegen, bis zu dem die Autos "bouncen" dürfen, um zu verhindern, dass sich die Fahrer so unwohl fühlen wie in Baku, wo das Problem sein bisher größtes Ausmaß erreichte.

Waren die Fahrer zu weinerlich?

Die Mercedes-Piloten George Russell und Lewis Hamilton gehören zu denjenigen, die sich am lautesten über das Sicherheitsproblem im Zusammenhang mit dem "Porpoising" geäußert haben, da sie in diesem Jahr aufgrund des anhaltenden Problems mit ihrem Auto gegen Ferrari und Red Bull an der Spitze nicht mithalten konnten.

Doch einige Personen im Fahrerlager stehen den Sicherheitsbeschwerden eher zynisch gegenüber, darunter auch Red-Bull-Chef Christian Horner, der meinte, es wäre unfair, Teams, die nicht mit "Porpoising" zu kämpfen haben, durch eine Änderung der Regeln zu bestrafen.

Die Fahrer sind jedoch anderer Meinung, darunter auch Gasly: "Man kann sich gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn man nur die Onboard sieht oder von außen zuschaut. Ich bin einfach froh, dass sie verstanden haben, dass dies ein ernstes Thema für uns alle ist. Wir sind nicht hier, um uns zu beschweren, nur weil wir uns über etwas beschweren wollen. So sind wir nicht."

Gasly sicher: Änderungen werden Hackordnung nicht verschieben

"Wir alle lieben den Sport so, wie er ist. Wir versuchen alle, ihn zu verbessern und voranzutreiben. Hier geht es nur um die Gesundheit von uns allen. Davor brauchen wir nicht von Performance sprechen", betont der AlphaTauri-Pilot.

Die kurzfristige Auswirkung eines Limits für das "Porpoising" würde jene Teams schaden, die am meisten damit zu kämpfen haben. Sie würden gezwungen sein, die Bodenfreiheit ihrer Autos zu erhöhen, um das Problem einzudämmen, was sich auf ihre Leistung auswirken würde.

Gasly ist jedoch der Meinung, dass die Auswirkungen auf die Hackordnung "minimal" sein würden: "Ich denke, wir sprechen über Dinge, die geändert werden könnten, die einen sehr, sehr kleinen Teil der Leistung aller Autos beeinflussen würden", sagt er.

Haas-Teamchef Steiner kritisch: Das ist nicht fair

Haas-Teamchef Günther Steiner räumt ein, dass die Teams großen Regeländerungen mitten in der Saison zynisch gegenüberstehen, hofft aber, dass die geplante Analyse und Datenerfassung durch die FIA einige Antworten liefern würde. "Wir müssen messen, was es tatsächlich ist", sagt Steiner.

"Ich denke, dass Verhalten einiger Autos ist ziemlich schlecht, aber es gibt eine Lösung: einfach die Bodenfreiheit erhöhen. Aber dann wird man langsam, und wer will schon langsam fahren?"

"Ich weiß nicht, wie viele Jahre es her ist, dass wir mitten in der Saison eine Änderung bei den Reifen hatten. Das hat alles grundlegend geändert, was auch die Hackordnung durcheinandergebracht hat. Das könnte nun wieder so sein."


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"Aber ist das wirklich fair? Nein. Sie benutzen es wegen des Sicherheitsaspektes. Ja, es ist ein Sicherheitsfaktor, aber das könnte man auch so sehen, dass man, wenn es zu gefährlich ist, einfach die Fahrhöhe erhöht", sagt Steiner.

"Ich denke, es geht darum, zu messen, ab wann es zu gefährlich wird, ohne das Reglement zu ändern. Ich wüsste nicht einmal, welche Strafen man verhängen könnte, wenn man über dem Limit liegt. Ich habe keine Ahnung und mich damit noch nicht beschäftigt. Wir werden es in den nächsten Tagen sehen."

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