GP Bahrain
Bahrain-GP in der Analyse: Ferrari-Triumph & Drama um Red Bull
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Mercedes "nicht viel schneller als das Mittelfeld" +++ Keine Schadenfreude bei Wolff +++ Verstappen sauer aufs Team +++
Livestream
Rein damit in unseren heutigen Livestream! Christian Nimmervoll und Kevin Scheuren fassen das Rennen und vor allem das dramatische Finale ausführlich für Dich zusammen. Und hier im Ticker geht es natürlich auch noch etwas weiter!
Leclerc: Gemeiner Witz kurz vor Ende
"Etwas stimmt nicht mit dem Motor", funkte Leclerc in der letzten Runde des Rennens. Natürlich nur ein Witz, um seiner Crew auf den letzten Metern einen kleinen Schrecken einzujagen.
Zum Glück verstand sein Renningenieur den Spaß, denn am Funk ist zu hören, wie er als Reaktion auf Leclercs Aussage lacht. "Ich mache Witze", löst Leclerc kurz danach auch selbst auf.
Trotzdem ziemlich gemein! So wurde heute übrigens bei Ferrari gefeiert:
War der Red Bull eigentlich das schnellste Auto?
Das deutet zumindest Helmut Marko an. Bei 'Sky' erklärt er: "Wir waren überrascht vom Speed vom Ferrari. Aber ich glaube trotzdem, wenn wir vorne gewesen wären, wäre das Leben einfacher gewesen."
"Wenn man vorne ist, ist das alles anders", erklärt er und ergänzt: "Wenn Max in Führung gewesen wäre, hätte das anders ausgesehen." Ähnlich sieht es auch Sky-Experte Ralf Schumacher.
"Ich sage immer noch, dass der Red Bull, wenn er vorne gewesen wäre, wahrscheinlich sogar das schnellere Auto gewesen wäre, zumindest mal mit Max", so Schumacher.
Das wird sich rückblickend natürlich nicht mehr klären lassen.
Russell: "Nicht viel schneller als das Mittelfeld"
"Unterm Strich geht es in der Formel 1 um Ergebnisse", sagt der Mercedes-Neuzugang nach P4 und erklärt: "Es spielt keine Rolle, ob du das schnellste oder langsamste Auto hast. Es geht darum, wer am Ende ganz oben steht auf dem Podium."
"Hätte man uns vorab P3 und P4 angeboten, wir hätten das auf jeden Fall genommen. Denn wir waren nicht viel schneller als das Mittelfeld. Darüber hatten wir uns vorab Sorgen gemacht", gesteht Russell.
"Wir wussten, wir würden deutlich hinter Red Bull und Ferrari zurückliegen", sagt er und erklärt im Hinblick auf den Rückstand: "Wir alle glauben, wir kriegen das Problem gelöst, aber wir wissen es einfach nicht. Wir haben auch keine Ahnung, wie lange es dauern wird."
"Es könnte nächstes Wochenende sein oder nach der Sommerpause", so Russell.
Hamilton: Können wichtige Punkte gewesen sein
So enttäuscht Verstappen über seine Nullnummer ist, so sehr weiß der Brite, dass er heute im Hinblick auf die WM wichtige Zähler mitgenommen hat. "Ich habe schon mal einen Titel um einen Punkt verloren. Es ist Schadensbegrenzung", erinnert er.
"Wir hatten Glück", weiß Hamilton, denn: "Wir hatten nicht erwartet, unter die Top 3 zu fahren." Das ging nur dank des Red-Bull-Doppelausfalls. Und vor allem Ferrari sei aktuell "viel schneller" als Mercedes.
"Vor uns liegt viel Arbeit. Trotzdem: Es ist ein guter Auftakt für uns", so der Rekordchampion. Und vielleicht machen die Punkte, die er heute gesammelt hat, am Ende in der WM ja den Unterschied ...
Magnussen: "Das stärkste Auto im Mittelfeld"
Der Däne fuhr bei seinem Comeback sensationell auf P5. "Es hat viel Spaß gemacht, ich habe es sehr genossen", strahlt er und erklärt stolz: "Wir hatten das stärkste Auto im Mittelfeld. Ich konnte den Mercedes fast das ganze Rennen sehen."
2021 sah ein Haas-Pilot den Silberpfeil höchstens nach einer Überrundung. Trotzdem möchte Magnussen jetzt nicht übermütig werden. "Unser Fokus liegt auf dem Mittelfeld", stellt er klar. Man wisse, dass man heute auch "Glück" gehabt habe.
Denn ohne den Red-Bull-Doppelausfall wäre er nicht so weit vorne gelandet. Realistisch gesehen wäre er heute auf P7 angekommen. Aber das interessiert bei Haas gerade eigentlich niemanden!
Horner: Licht und Schatten bei Red Bull
Der Teamchef spricht bei 'Sky' von einem "brutalen" Ende des Rennens. "Auf der negativen Seite steht, dass wir null Punkte haben", weiß er. Trotzdem verlässt er Bahrain auch mit positiven Eindrücken.
"Wir haben ein tolles Auto", betont er und erklärt: "Wir haben ein Auto, das sich in der ersten Reihe qualifiziert hat, das mit Charles um den Sieg gekämpft hat." Man habe zwar heute "nicht ganz" die Pace von Ferrari gehabt.
Die Zuverlässigkeit bereitet ihm allerdings größere Sorgen als die Performance.
Schumacher: Rennen früh gelaufen
Der zweite Deutsche im Feld hatte eigentlich einen guten Start. Die Berührung mit Ocon ruinierte allerdings früh sein Rennen. "Leider waren dann schon die Reifen hinüber", sagt er bei 'Sky' über seinen Dreher in der ersten Runde.
Von da an ging es für ihn nur noch rückwärts. "Generell ein schwieriger Tag. Ich glaube, das wir mehr Pace hätten. Wir sehen es ja bei Kevin, der hat einen riesen Job gemacht, von daher auch sehr, sehr happy für das Team", so Schumacher.
Immerhin: Er habe "sehr viel" Vertrauen in das neue Auto. "Wir haben noch 22 Rennen vor uns. Das heißt 22 Möglichkeiten, Punkte zu sammeln", gibt er sich kämpferisch. Auch wenn heute sicher eine verpasste Chance war.