GP Bahrain
Bahrain-GP in der Analyse: Ferrari-Triumph & Drama um Red Bull
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Mercedes "nicht viel schneller als das Mittelfeld" +++ Keine Schadenfreude bei Wolff +++ Verstappen sauer aufs Team +++
Verstappen: Wäre mit P2 happy gewesen
Der Weltmeister spricht wenig überraschend von einem "sehr enttäuschenden" Rennen und erklärt: "Es spielt keine Rolle, ob man im ersten Rennen Erster oder Zweiter wird." Wichtig sei es beim Auftakt einfach, Punkte mitzunehmen.
"Das konnte man auch sehen, in Kurve 1 beim Start habe ich nicht zu viel riskiert", berichtet er. Auch später im Duell mit Leclerc sei alles "sauber" geblieben. "Ich war mit dem zweiten Platz zufrieden", betont er.
Letztendlich habe man aber "sehr wichtige Punkte" für die WM verloren. Immerhin: "Die Pace ist da, wir haben um den Sieg gekämpft. Das ist also kein großes Problem." Nur die Probleme dürften sich nicht wiederholen.
Wolff: Mercedes im "Niemandsland"
Der Teamchef erklärt, dass Mercedes das Rennen zu einem Teil als "Test" genutzt habe. Denn man stecke ein bisschen im Niemandsland fest. Vorne sind Ferrari und Red Bull zu weit weg und nach hinten hat man einen großen Vorsprung.
Daher habe man im Rennen einige Dinge ausprobieren können, die man sonst vielleicht nicht gemacht hätte. Dazu zählt zum Beispiel der zweite Stint auf den harten Reifen - auch wenn der am Ende "ein Griff ins Klo" gewesen sei.
Aber man hatte nicht wirklich etwas zu verlieren.
Hülkenberg: Guter Start, dann "Abwärtsspirale"
Keine Punkte heute leider für die deutschen Fahrer. Das konnte man bei Hülkenberg aber auch nicht erwarten. "Es war sehr schwierig", berichtet er und erklärt, er habe heute vor allem eine Menge über das neue Auto gelernt.
Der Start sei noch ganz gut gewesen, aber danach sei er in eine "Abwärtsspirale" geraten. "Ich wurde bald überrundet, und dann fällt man einfach immer weiter zurück. Und das war es dann", so Hülkenberg, der am Ende 17. und effektiv Letzter wurde.
Ob er nächste Woche wieder im Auto sitzen wird? "Das weiß ich nicht", sagt er. Er werde aber auf jeden Fall nach Saudi-Arabien reisen. "Wir werden es am Donnerstag oder Freitag wissen", kündigt er an.
Red-Bull-Problem komplett neu
"Wir haben keine schlüssige Erklärung", grübelt Marko im Hinblick auf den Defekt im 'ORF' weiter und berichtet: "Es ist etwas, das völlig neu aufgetreten sein muss. Ob es ein Defekt ist, in der Elektronik liegt oder was auch immer, das ist jetzt nur Raten."
"Das hat mit den Antrieben nichts zu tun", stellt er allerdings klar und ergänzt: "Das ist irgendetwas in der Benzinversorgung." Marko ärgert sich: "Es ist mehr als unangenehm, nach so einer Testperformance mit beiden Autos mit demselben Defekt auszuscheiden."
Und auch im Hinblick auf die Performance muss er gestehen: "Wir waren auch zu langsam. In Sektor 2 haben wir keine Chance gehabt. In der Strategie waren wir nicht optimal aufgestellt. Wir haben denn Undercut unterschätzt."
"Es war nicht unser Tag", so Marko.
Marko: Gleicher Defekt bei beiden Autos
"Die Defekte von Verstappen und Perez scheinen derselbe zu sein", erklärt der Österreicher im 'ORF' und ergänzt: "Bei Max kam dazu, dass wir ein Problem mit der Servolenkung bekommen haben. Er hat kaum noch lenken können."
"Zum Schluss ist es irgendwo in der Benzinzufuhr bei beiden Autos gescheitert. Das ist auch der Grund, warum sich Perez gedreht hat, weil er in der Kurve keine Leistung mehr hatte", erklärt er.
Die Batterie habe nichts damit zu tun gehabt. "Das dachte [Max], aber es ist einfach zu wenig Benzin gekommen", so Marko, der ankündigt: "Das müssen wir jetzt erstmal untersuchen. [...] In einer Stunde oder so werden wir die Fakten haben."
Wolff: "Fantastisches Ergebnis" für Mercedes
Der Mercedes-Teamchef erklärt bei 'Sky', dass es 2021 sicher "frustrierend" gewesen wäre, auf P3 und P4 zu landen. Unter den gegebenen Umständen sei es in diesem Jahr allerdings ein "fantastisches Ergebnis" für die Silberpfeile.
Trotzdem ist natürlich klar, dass die Performance noch nicht passt. "Wir müssen jeden Stein umdrehen", weiß Wolff. Das schließe neben dem Chassis auch den Motor mit ein. Denn aktuell liege man hinter Ferrari und Red Bull.
Und man wird nicht jedes Mal das Glück haben, dass zwei Autos vorne ausfallen.
Horner: Kein Zusammenhang bei Problemen
Während des Rennens meldete Verstappen nach seinem letzten Boxenstopp zudem ein Problem mit der Lenkung. Christian Horner erklärt bei 'Sky' aber gerade, dass es da keinen Zusammenhang zum Ausfall später gab.
Außerdem verrät er, dass bei Gasly die MGU-K schlappgemacht habe. Ein anderes Problem als bei den beiden anderen Autos also. Und zur Performance sagt er, dass Ferrari heute ein schnelleres Auto gehabt habe.
Auch ohne den Ausfall wäre es also wohl nichts mit dem Sieg geworden.
Red Bull vermutet Benzinpumpe
Das Team hat nach dem Doppelausfall ein erstes Statement herausgegeben und erklärt: "Wir müssen eine komplette Untersuchung vornehmen, aber es sieht danach aus, dass beide Bullen ein Problem mit der Benzinpumpe hatten."
Und Gasly ist heute ja auch noch ausgeschieden. Macht also drei Ausfälle bei vier Autos. Nicht der beste Start für Red Bull Powertrains ...