• 11. März 2022 · 10:34 Uhr

Sorge vor "Raumschiffen": Ferrari fordert Verbot von Mercedes-Rückspiegel

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wünscht sich ein Verbot der Mercedes-Rückspiegel, weil er die Sorge hat, dass die Entwicklung sonst zu "Raumschiffen" führt

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Teamchef Mattia Binotto fordert ein Verbot des neuen Rückspiegel-Konzepts von Mercedes, das laut ihm nicht dem Sinn des Reglements entspricht und zu weiteren Auswüchsen führen könnte, wenn alle Teams in die gleiche Richtung entwickeln.

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Mercedes: Sieht so ein Rückspiegel ohne Aerodynamik-Zweck aus? Zoom Download

Mercedes hatte am Donnerstag in Bahrain neben seinem radikalen Seitenkasten auch neue Rückspiegel am W13. Genau gesagt geht es nicht um die Rückspiegel an sich, sondern um die Bauteile drumherum. Diese dienen laut Ferrari aber nicht als Halterung, sondern besitzen primär einen aerodynamischen Zweck - und das ist im Reglement so nicht vorgesehen.

Im Technischen Reglement der Formel 1 sind die Rückspiegel explizit von den Regeln zum Bodywork ausgenommen. Das heißt, dass sie unter Artikel 3.2.2 fallen, der besagt, dass sie keinen aerodynamischen Vorteil bringen dürfen.

Darin heißt es konkret: "Der aerodynamische Einfluss eines Fahrzeugteils, das nicht zum Bodywork gehört, muss mit seiner Hauptfunktion zusammenhängen. Jede Konstruktion, die darauf abzielt, einen solchen aerodynamischen Einfluss zu maximieren, ist verboten."

Angst vor Raumschiffen

Das soll aber bei Mercedes der Fall sein: "Ich bin überrascht. So etwas haben wir nicht erwartet", sagt Mattia Binotto über die Mercedes-Lösung. "Wir haben schon früher darüber gesprochen, dass die Rückspiegel keinen aerodynamischen Zweck haben sollten. Sie sollten nur dazu da sein, um nach hinten zu schauen."

Der Italiener ist sich sicher, dass das Design am W13 einen "großen aerodynamischen Zweck" erfüllt. "Und das müssen wir für die Zukunft ohne Zweifel stoppen, denn es besteht das Risiko, dass alle Teams Spiegel entwerfen werden, die wie Raumschiffe aussehen. Und ich denke nicht, dass wir das als Formel 1 wollen", sagt er.

Binotto betont aber, dass er nicht prinzipiell gegen die Idee argumentieren möchte und die Lösung auch interessant findet. "Aber wenn es darum geht, was wir bezwecken wollen, dann müssen wir darüber sprechen."

Binotto: Kein Problem mit Seitenkasten

Womit der Ferrari-Teamchef hingegen kein Problem hat, ist der radikale Seitenkasten des Mercedes, über den seit gestern ebenfalls intensiv diskutiert wird: "Was die Legalität angeht, denke ich nicht, dass wir irgendwelche Zweifel haben können", sagt er.

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Auch der Seitenkasten des Mercedes war Gesprächsthema Zoom Download

"Es hat einen Prozess durchlaufen, und die FIA sind sicherlich diejenige, die für die Überwachung und die Sicherstellung der vollen Legalität verantwortlich sind", so Binotto. "Und ich glaube auch nicht, dass Mercedes etwas Illegales tut."

Generell hält Binotto den W13 für "ein großartiges Auto", wie er sagt. "Er hat ein gutes Konzept, das sich enorm von unserem unterscheidet."

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