• 10. März 2022 · 15:51 Uhr

EU verhängt persönliche Sanktionen gegen Formel-1-Fahrer Nikita Masepin

Die EU hat Nikita Masepin und dessen Vater unter Sanktionen gestellt: Die Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin kommt der Familie teuer zu stehen

(Motorsport-Total.com) - Nikita Masepin und sein Vater Dmitri stehen auf der neuen Sanktionsliste der Europäischen Union, die am Mittwoch vom EU-Rat herausgegeben wurde. Das heißt, dass ihre Vermögenswerte eingefroren werden und beide nicht mehr in die EU einreisen dürfen. Der Grund ist ihre Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Foto zur News: EU verhängt persönliche Sanktionen gegen Formel-1-Fahrer Nikita Masepin

Jetzt hat auch die EU Nikita Masepin auf ihrem Zettel Zoom Download

Noch am gestrigen Mittwoch hatte der ehemalige Haas-Pilot in einer Pressekonferenz erklärt, dass er keine rechtliche Grundlage für seinen Rausschmiss sieht, weil weder er noch sein Vater unter Sanktionen stehen würden - das hat sich innerhalb kürzester Zeit geändert: Masepin ist der 732. Russe auf der Sanktionsliste, sein Vater Nummer 723.

Dmitri Masepin ist laut Begründung der EU "in Wirtschaftszweigen tätig, die eine wesentliche Einnahmequelle für die Regierung der Russischen Föderation darstellen, die für die Annexion der Krim und die Destabilisierung der Ukraine verantwortlich ist."

Der Geschäftsführer des Unternehmens Uralkali, das als Titelsponsor prominent auf dem Haas-Boliden zu sehen war, hatte sich zudem zu Beginn der Angriffe auf die Ukraine mit anderen Geschäftsleuten und Putin im Kreml getroffen - mutmaßlich um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Manöver zu besprechen.

Dmitri Masepin: Sanktion wegen Putin-Nähe

"Die Tatsache, dass er zu diesem Treffen eingeladen wurde, zeigt, dass er zum engsten Kreis von Wladimir Putin gehört und dass er Handlungen oder politische Maßnahmen unterstützt oder durchführt, die die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine sowie die Stabilität und Sicherheit in der Ukraine untergraben oder bedrohen", besagt das Statement.


Warum es ein Fehler ist, Masepin fahren zu lassen

Video wird geladen…

Die FIA hat den Grand Prix von Russland abgesagt, russische Piloten wie Nikita Masepin dürfen aber weiterhin teilnehmen. Wir hinterfragen warum. Weitere Formel-1-Videos

Weiter heißt es: "Es zeigt auch, dass er einer der führenden Geschäftsleute ist, die in Wirtschaftssektoren tätig sind, die eine wesentliche Einnahmequelle für die russische Regierung darstellen, die für die Annexion der Krim und die Destabilisierung der Ukraine verantwortlich ist."

Was die Sanktionierung seines Sohnes Nikita angeht, so wird ihm die familiäre Bindung nach seinem Formel-1-Aus zum Verhängnis.

Karriere auf Eis

Masepin hatte gestern die Gründung einer Stiftung verkündet, die anderen Sportlern helfen will, die aus politischen Gründen nicht an Wettkämpfen teilnehmen können. Die FIA hatte russischen und weißrussischen Sportlern die Teilnahme an Veranstaltungen erlaubt, solange sie ein vom Verband herausgegebenes Verhaltensprotokoll unterschreiben.

Allerdings hatten zuletzt einige nationale Verbände - darunter Deutschland und Großbritannien - entschieden, keine russischen Sportler auf heimischem Boden starten zu lassen.

Masepins Karriere liegt nach dem Formel-1-Aus vorerst auf Eis. Die Sanktionen der EU sind nun der nächste Sargnagel für seine motorsportlichen Pläne.

Für Haas-Teamchef Günther Steiner kommt der Schritt nicht überraschend, von daher war die Trennung aus seiner Sicht folgerichtig: "Ich denke, wir haben das Richtige gemacht", sagt er. "Man muss ein bisschen vorausschauen. Ich glaube, dass niemand von den Sanktionen überrascht ist."

Mit Masepin selbst habe er nach dessen Aus nicht gesprochen: "Worüber sollen wir auch reden?", fragt er. "Natürlich ist es nicht schön, was ich ihm sagen muss. Und es gab Gründe, die für jeden klar sind", so Steiner. "Ich muss nicht mit ihm besprechen, was vorgefallen ist. Es ist auch als Person nicht seine Schuld, aber er war einfach mittendrin in den Umständen."

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?

Die "Silly Season" in der Formel 1 ist im Frühjahr 2024 "sillier" als je zuvor.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...
Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1

Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Samstag

Foto zur News: Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Foto zur News: Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?

Foto zur News: Würde Red Bull auch mit dem 2023er-Auto gewinnen?
Würde Red Bull auch mit dem 2023er-Auto gewinnen?

Foto zur News: Danner: "Was Toto sehr fehlt, ist Niki Lauda"
Danner: "Was Toto sehr fehlt, ist Niki Lauda"
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Formel-1-Quiz

Wie wird die Startreihenfolge für ein Formel-1-Rennen ermittelt?

Formel 1 App