• 21. Februar 2022 · 21:24 Uhr

Formel-1-Technik: Was wirklich neu ist am Haas VF-22

Worin sich der Haas VF-22 von Mick Schumacher und Nikita Masepin beim Shakedown in Barcelona von der online vorgestellten Vorab-Version des Fahrzeugs unterscheidet

(Motorsport-Total.com) - Haas hat als erstes Formel-1-Team Bilder von seinem Fahrzeug für 2022 veröffentlicht. Und schnell wurde klar: Das bei der Präsentation gezeigte Auto würde nur wenig mit dem echten Rennwagen gemein haben. Letzterer hat nun sein Streckendebüt hinter sich gebracht. Und dabei sind die Unterschiede zum "Dummy" von der offiziellen Vorstellung offensichtlich geworden - und wir stellen diese Unterschiede vor.

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Nikita Masepin im Haas VF-22 bei dessen Shakedown vor der Formel-1-Saison 2022 Zoom Download

Gleich die Frontpartie des Fahrzeugs weist einige Änderungen auf: Die Nase zum Beispiel hat eine neue Form erhalten und sitzt nun satter auf dem zweiten Element des Frontflügels auf. Das Hauptprofil des Flügels steht weiterhin etwas vor, damit mehr Luft unter das Auto strömen kann. Dabei hilft auch die etwas schmaler gehaltene Frontpartie vor der Radaufhängung vorne (Bild unten, blauer Pfeil).

Von vorne betrachtet wirken die einzelnen Frontflügel-Flaps weniger ausgeprägt geformt als auf den Präsentations-Bildern. Sie sind am echten Auto deutlich gleichmäßiger gehalten.

Interessant sind hier die Haltestreben (grüner Pfeil), die Haas nicht nur zum Verstellen der beiden oberen Flügelflaps einsetzen wird, sondern auch zum Lenken des Luftstroms nach hinten.

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Formel-1-Auto Haas VF-22 mit Technik-Details am Frontflügel Zoom Download

Ein ganz neues Design sehen wir an den seitlichen Endplatten des Frontflügels: Die Vorderkante ist in Wellenform gehalten (kleines Bild, in Gelb). Und das hat natürlich Auswirkungen auf die Performance der gesamten Endplatte. Hinzu kommt noch ein aggressives Winglet (roter Pfeil) auf der Außenseite der Endplatte.

Direkt vor den Seitenkästen wird es ebenfalls interessant: Die Eingänge zu den Venturi-Kanälen sehen ähnlich aus wie beim Mercedes W13. Der innere Bereich liegt dabei deutlich höher als der Bereich weiter außen am Auto.

Unterschiede zwischen Haas und Mercedes gibt es bei den Luftleitblechen vor den Venturi-Kanälen: In der Haas-Version reichen diese Aero-Elemente weiter nach vorne. Die Vorderkante des Unterbodens ist beim VF-22 nach oben gezogen.

Auch bei den Seitenkästen hat sich im Vergleich zu den ersten Bildern einiges getan. Die Form erinnert an die von Ferrari am F1-75 gezeigte Lösung, aber Haas hat hier einen eigenen Ansatz gewählt, mit vergleichsweise großen Lufteinlässen vorne und einer hohen Seitenflanke. Die Seitenkästen sind auch nicht so stark eingeschnitten wie bei anderen Teams.

Gut erkennbar sind die diversen Kühlschlitze auf der Oberseite der Seitenkästen. Doch im Gegensatz zu Ferrari ziehen sich diese nicht über einen so großen Bereich. Haas scheint hier vielmehr einen kompakten Raum geschaffen zu haben, um die Kühlkonfiguration einfach an sich verändernde Bedingungen anpassen zu können.

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Formel-1-Auto Haas VF-22 mit Technik-Details am Seitenkasten Zoom Download

Bei den Rückspiegeln hat sich Haas einer Ferrari-Idee vom Modell SF71-H aus der Saison 2018 bedient und eine hohle Rückspiegel-Halterung entworfen. Über die Jahre haben mehrere Teams ganz ähnliche Konstruktionen umgesetzt.

Ganz neu sind kleine Winglets am oberen Cockpitrand (kleines Bild, blauer Pfeil), die dabei helfen sollen, den Luftstrom vom Halo-Bügel zu glätten. Weitere Winglets sind seitlich der Airbox (grüner Pfeil) und damit oberhalb des Fahrerhelms am Fahrzeug angebracht. Beim Lufteinlass selbst orientiert sich Haas ganz klar am Vorbild Ferrari, wo ebenfalls eine dreieckige Airbox verwendet wird.

Ein Stück weiter hinten ist eine Kühlöffnung auf dem Rücken der Motorhaube zu erkennen (kleines Bild, roter Pfeil). Das ist ein Ansatz, den wir so noch nicht gesehen haben bei anderen 2022er-Autos.

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Nikita Masepin im Haas VF-22 bei dessen Shakedown in Barcelona Zoom Download

Was aber schon der Ferrari F1-75 hatte, findet sich so auch am Haas VF-22: Das Abgasrohr ist oben teilweise freigelegt, bevor es in das Auspuffendrohr mündet. Hier nutzen beide Teams das Reglement maximal aus.

Und insgesamt fällt auf: Der VF-22 weist zahlreiche interessante Details auf und kommt damit einem "echten" Rennwagen für 2022 schon sehr nahe. Andere Teams haben sich bisher noch sehr bedeckt gehalten, was die finale Spezifikation der Fahrzeuge anbelangt - zum Beispiel Red Bull. Als bislang letztes Team hat Alpine nun Bilder veröffentlicht, die an vielen Stellen geschwärzt wurden.

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