• 19. Februar 2022 · 09:04 Uhr

Lewis Hamilton über Abu Dhabi 2021: Darf nie wieder passieren!

Lewis Hamilton hat sich zu den Ereignissen rund um das Formel-1-Saisonfinale 2021 in Abu Dhabi geäußert und erklärt, dass sich so etwas niemals wiederholen dürfe

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton wirkte beim Mercedes-Launch vor der Formel-1-Saison 2022 frisch und erholt. Gut gelaunt präsentierte sich der Rekordweltmeister am Freitag zunächst auf der großen Bühne und später auch bei seiner Online-Medienrunde, an der fast 100 Journalisten aus aller Welt teilnahmen.

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An die Minuten nach dem Rennen kann sich Lewis Hamilton kaum erinnern Zoom Download

Doch der Schmerz über den verlorenen WM-Titel beim Saisonfinale 2021 in Abu Dhabi - und vor allem über die Umstände in den letzten Rennrunden - sitzt noch immer tief. "Nein, absolut nicht", antwortet Hamilton auf die Frage, ob er sich das Rennen inzwischen noch einmal angesehen habe.

"Es hat sich in den Wochen danach sehr oft in meinem Kopf noch einmal abgespielt", gibt der Brite einen Einblick in sein Seelenleben. Er verrät, dass er sich kaum noch an das erinnere, was an jenem Sonntag unmittelbar nach dem Ende des Rennens und dem Verlust des WM-Titels passiert sei.

Hamilton begrüßt FIA-Maßnahmen

"Ich erinnere mich nicht, was ich [nach dem Rennen] zu Max [Verstappen] gesagt habe. Es ist alles etwas verschwommen danach", berichtet Hamilton, der die Situation nun aber zumindest teilweise verarbeitet zu haben scheint. "Ich will nach vorne schauen", betont der Mercedes-Pilot.

Im Winter hatte sich Hamilton für eine Zeit komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, sogar über einen Rücktritt des Rekordweltmeisters wurde spekuliert. Dass er nun wieder da ist und nach vorne blicken möchte, heißt aber nicht, dass er Abu Dhabi 2021 komplett hinter sich gelassen hat.


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"Wir können die Vergangenheit nicht ändern, und nichts wird jemals etwas daran ändern, wie ich mich zu diesem Zeitpunkt gefühlt habe und wie es mir mit der Situation geht. Aber es ist gut, dass die FIA jetzt etwas unternimmt, um für Verbesserungen zu sorgen", erklärt Hamilton.

Hintergrund sind die geplanten Maßnahmen des Motorsport-Weltverbandes, die der neue FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem in dieser Woche angekündigt hat. Diese seien laut Hamilton eine Chance, "um sicherzustellen, dass so etwas nie wieder irgendjemandem in diesem Sport passiert."

Hamilton: Vertrauen muss neu aufgebaut werden

"Aber wir müssen das genau im Auge behalten, um sicherzustellen, dass diese Änderungen auch wirklich passieren und die Regeln fair, akkurat und konstant angewendet werden", nimmt Hamilton die FIA in die Pflicht. Seiner Meinung nach müssen nach Worten nun Taten folgen.

"Vertrauen kann mit einem Wimpernschlag verlorengehen. Aber es dauert sehr lange, Vertrauen aufzubauen", erklärt Hamilton, für den die angekündigten Maßnahmen "ein Schritt" seien - mehr aber auch nicht. "Wir müssen auch Taten sehen, und ich denke, dass das einige Zeit dauern wird", so Hamilton.


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Den kompletten Untersuchungsbericht der FIA habe er übrigens noch nicht gesehen. "Ich glaube nicht, dass er schon veröffentlicht wurde. Aber ich bin gespannt, die Ergebnisse der Untersuchung zu sehen. Hoffentlich werden ihn alle sehen können, um alles besser zu verstehen", so Hamilton.

Spannend: Den Namen Michael Masi, der beim Abu-Dhabi-Rennen eine zentrale Rolle spielte und im Zuge der Maßnahmen von seinem Job als Rennleiter entbunden wurde, nehmen übrigens weder Hamilton noch Teamchef Toto Wolff in ihren Medienrunden auch nur ein einziges Mal in den Mund.

Masi-Aus: Welche Rolle spielte Mercedes?

Für viele Formel-1-Fans ist es naheliegend, dass Mercedes die treibende Kraft hinter dem Aus von Masi als Rennleiter war. Das verneint Wolff zwar, doch 'Sky'-Experte Ralf Schumacher kann sich "schon vorstellen, dass der Druck [von Mercedes auf die FIA] sehr groß war."

Er sei "natürlich nicht genau im Bilde", was hinter den Kulissen abgelaufen sei. Aber er erinnert daran, dass Mercedes in Abu Dhabi "viel verloren" habe. "Ich finde es ein bisschen schade, weil ich Michael Masi als Rennleiter für sehr gut gehalten habe", urteilt Schumacher.

"Ich glaube, es ist gar nicht so leicht, sich gegen diese ganzen Teamchefs [und] gegen diese Interessen durchzusetzen, Entscheidungen zu treffen. Vielleicht hätte man auch mit ihm diesen neuen Weg gehen können, aber offensichtlich waren die Gräben da zu [groß]", vermutet der Experte.

Auch sein 'Sky'-Kollege Timo Glock glaubt, dass es bei Masis Absetzung "ein großes Politikum im Hintergrund" gegeben hat. "In meinem Augen [war] klar, dass von Mercedes eine Reaktion kommen muss [...], die in diese Richtung geht", so Glock, für den es nicht unbedingt eine "logische Entscheidung" war.

Hamilton will nach vorne schauen

"Ich glaube, man konnte es über den Winter schon ein bisschen heraushören, dass an seinem Stuhl gesägt wird", erklärt er und ergänzt: "Er hat versucht, seinen Job so gut wie möglich zu machen. Ich fand ihn immer sehr, sehr angenehm als Rennleiter, [er] war auch immer zugänglich für die Presse."

"[Er] war immer offen und man konnte ihn immer fragen, wenn was war. Und ich glaube, das war auch immer von den Fahrern so gesehen", so Glock, der erklärt, dass Masi in Abu Dhabi "einen kleinen Fehler gemacht" habe, der ihn letztendlich den Job als Rennleiter gekostet habe.

Lewis Hamilton hat übrigens nicht besonders viel Lust, noch länger über diese Themen zu sprechen. "Das ist ein Bereich, auf den ich mich momentan nicht wirklich konzentriere", betont er. Ihm gehe es aktuell ausschließlich darum, 2022 der beste Lewis Hamilton aller Zeiten zu sein.

Trotzdem sei es wichtig, die Geschehnisse aus Abu Dhabi weiter aufzuarbeiten und nicht zu vergessen. Philosophisch erklärt er: "Wir müssen verstehen, wo wir waren, um nach vorne gehen zu können."

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