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Formel-1-Liveticker: "Bad Boy" entlassen: Williams trennt sich von Dan Ticktum
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Williams: Reservefahrer Dan Ticktum entlassen
Williams hat heute bekannt gegeben, dass Entwicklungspilot Dan Ticktum nicht mehr länger Teil des Rennstalls ist. Der 22-Jährige kam vor der Saison 2020 von Red Bull zum Team und hat seinen Vertrag erst im März verlängert. Er hat Simulatorarbeit in Grove erledigt.
Wie 'Formula1.com' nun berichtet, wurde er mit sofortiger Wirkung entlassen. Die Gründe sind bislang nicht bekannt. Allerdings leistete er sich in der Vorwoche einmal mehr einen Ausrutscher, als er sich in einem Twitch-Livestream über Stammpilot Nicholas Latifi lustig machte.
Das war nicht die erste Aktion des Briten, die negativ aufgefallen ist. 2015 erhielt er eine zweijährige Rennsperre, weil er in der britischen Formel 4 hinter dem Safety-Car Autos überholte und einen Gegner rammte. Das "Bad-Boy"-Image wurde er danach nie wieder los. Auch sein Engagement bei Red Bull in der Nachwuchsschmiede scheiterte aufgrund charakterlicher Mängel und fehlender Disziplin.
Update: Ticktum hat sich mittlerweile auf Instagram zu Wort gemeldet und betont, dass er und Williams sich schon vor dem Twitch-Stream getrennt haben. Der Grund: Für ihn gibt es 2022 keinen Platz in der Formel 1.
Russell: Hamilton "der beste Fahrer da draußen"
Der Brite ist nach dem Punkteergebnis jedenfalls aufgeregt, denn zum ersten Mal konnte er im Williams im Mittelfeld mitfahren und sich gegen andere Piloten duellieren. "Deshalb sind wir alle so gespannt auf das nächste Jahr. Wir wollen einfach alle ein engeres Feld sehen und den besten Mann gewinnen lassen."
Ungefragt erwähnt er daraufhin seinen potenziell zukünftigen Teamkollegen: "Ich glaube wirklich, dass Lewis der beste Fahrer da draußen ist. Denn ich war in diesem Mercedes-Team. Ich weiß, was er tut." Und: "Ziemlich oft bekommt der beste Fahrer die besten Plätze."
Das schmälere aber keineswegs Hamiltons Leistung. Denn Russell glaubt: "Wenn alle Autos gleich wären, würde er um die Weltmeisterschaft kämpfen, daran gibt es keinen Zweifel. Aber ich denke, selbst er würde mehr Herausforderungen begrüßen."
Pirelli-Test in Ungarn: Russell sitzt im Mercedes!
Apropos George Russell: Der Brite darf heute in Ungarn im Mercedes den Pirelli-Test mit den 18-Zoll-Rädern für kommende Saison fahren. Ob man das nun als Vorbereitung auf eine Beförderung interpretieren kann, oder einfach als Einsatz für den dritten Fahrer - das sei jedem selbst überlassen ;-)
Außerdem mit dabei sind McLaren und Ferrari.
FIA-Rennleiter: Williams hat Fehler sofort zugegeben
Wie hat die FIA die Situation gesehen? FIA-Rennleiter Michael Masi erklärt: "George erkannte seinen Fehler, und das Team kam sofort herüber und sagte: 'Wir haben einen Fehler gemacht, wir werden uns hinter Fernando [Alonso] zurückfallen lassen', und zwar auf Veranlassung des Teams."
Niemand habe sich über die Aktion von Russell in der Boxengasse beschwert, merkt er an. Wäre das Williams-Team nicht von selbst auf die Idee gekommen, den Briten anzuweisen, die Plätze wieder zurückzugeben, dann hätte Masi agiert und den Vorfall den Rennkommissaren weitergeleitet. Er begrüßt das Vorgehen der Mannschaft.
Russell: Das ist beim Re-Start in der Box passiert
Was wir außerdem noch aufklären müssen: Was George Russell beim Re-Start in der Boxengasse eingefallen ist, als er sich nach seinem Stopp plötzlich an der wartendenen Schlagen vorbeischummelte und als Zweiter auf die Strecke fuhr. "Ich dachte schon, ich würde das Rennen anführen!"
"Um ehrlich zu sein, war das beim Re-Start eine sehr merkwürdige Situation, als alle am Ende der Boxengasse Schlange standen. Unter normalen Umständen kann man Autos in der Boxengasse überholen, oder man kann rausfahren und sie überholen. Ich sah eine Gelegenheit", gesteht er.
Er dachte sich: "Scheiß drauf, lass es uns tun, denn die Belohnung war größer als das Risiko." Und er bedankt sich bei der FIA für die Nachsicht, denn die Rennleitung habe "gesunden Menschenverstand" bewiesen und ihn dafür nicht gleich bestraft. "Sie hätten mir auch einen Drive-Through-Strafe geben können."
Russell erklärt: So war sein Funkspruch gemeint
"Ich hätte wohl keine Träne vergossen, hätte ich mein erstes Rennen gewonnen - so viel bedeutet das", macht Russell klar. Vor allem im zweiten Stint konnte er seine Klasse zeigen. "Das war ein unglaublicher Stint, wohl der beste Stint meiner gesamten Karriere", ist der Brite stolz.
Zu jenem Zeitpunkt im Rennen vor dem zweiten Boxenstopp, ließ Russell einmal mehr erkennen, welch ein Teamplayer er ist. Er funkte: "Wenn ihr mein Rennen beeinträchtigen müsst für Nicky, dann macht es. Priorisiert Nicky." Was hat er damit gemeint? "Ich wusste, dass es ein Undercut-Rennen ist. Und Nicholas lag auf dem dritten Platz."
Er wäre daher freiwillig länger draußen geblieben, um die anderen vor sich davon abzuhalten, einen Undercut gegenüber Latifi zu versuchen. Denn: "Ich wusste, P3 oder P4 mit 15 oder 12 Punkten würden ausreichen, um P8 in der Meisterschaft zu sichern. Ich habe also immer gesagt, dass ich die Ziele des Teams über meine eigenen stelle, denn schließlich bin ich ein Teamplayer."