Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Ricciardo nach Australien-Absage: "Es tut weh"
Was heute im Formel-1-Liveticker los war: +++ Australien-GP wegen Corona abgesagt +++ Vettel ruft zum Raub auf +++ Glock pro Strafen? +++
Lokalmatador mit gebrochenem Herzen
Die Melbourne-Absage trifft im Fahrerfeld natürlich vor allem einen: McLaren-Pilot Daniel Ricciardo, der erneut auf seinen Heim-Grand-Prix verzichten muss. In den sozialen Medien hat er sich auch schon zu Wort gemeldet.
"Normalerweise lächle ich, aber es ist hart", gibt er zu. "Ich bin wirklich enttäuscht, dass wir nicht nach Hause kommen. Ich weiß, dass auch alle anderen immer gerne nach Melbourne kommen. Jetzt sind wir schon zwei Jahre nicht da gefahren. Das tut weh. Wir müssen aber nach vorne schauen und hoffen, dass es 2022 klappt. Das Wichtigste ist, dass wir den Mut nicht verlieren und alle gesund bleiben. Es bricht mir das Herz. Aber wir werden uns hoffentlich bald alle wiedersehen."
"Hamilton sollte man nicht abschreiben"
Der Ansicht ist 'Sky'-Experte Timo Glock. "Da müssen wir noch ein bisschen vorsichtig sein", warnt er davor, die WM nach neun Rennen schon abzuschreiben.
"Es ist natürlich sehr, sehr dominant, was Max Verstappen und Red Bull Gerade zeigen", so Glock. "Wenn sie es schaffen, diesen Vorsprung über die nächsten zwei, drei Rennen auszubauen, dann ist die Chance definitiv da. Ich glaube aber, dass sich Lews Hamilton und Mercedes auf keinen Fall so schnell geschlagen geben. Die Voraussetzungen für Max Verstappen sind aber besser denn je. Ich bin mir sicher, dass sie deshalb auch so lange wie möglich die Entwicklung pushen werden, um dieses Jahr den Titel zu holen."
Hier kannst Du nachlesen, wie Hamilton selbst die aktuelle Situation einschätzt.
Auch bei Vettel sieht Glock noch nicht Schwarz
Optimistisch äußert sich der DTM-Pilot auch zur aktuellen Performance-Schwäche seines hessischen Kumpels. "Ich glaube nicht, dass er stagniert", so Glock. "Ich glaube einfach, dass das Auto auf dieser Strecke nicht so optimal funktioniert hat. Und im Mittefeld ist es auch unfassbar eng. da geht es um zwei, drei zehntel, die über vier, fünf Plätze entscheiden können."
"Wir haben das bei Fernando Alonso gesehen, der im Qualifying das Pech mit Sebastian Vettel hatte, sonst hätte er weiter vor starten können", erklärt er. "Er hat zwar eine gute Pace im Auto, kann sie aber nicht zu hundert Prozent umsetzen. Es kommt immer drauf an, wo man startet. Wenn dir dann noch auch im Rennen zwei, drei Zehntel fehlen, dann ist es natürlich auch schwierig."
"Ich glaube, die Strecke hat dem Aston Martin einfach nicht so gelegen", macht Glock also Mut. "Da werden auch wieder Strecken kommen, wo wir Sebastian Vettel wieder deutlich besser dastehen sehen."
Apropos Alonso ...
Hier kannst Du nachlesen, worüber sich der Alpine-Pilot beim Österreich-Grand-Prix aufgeregt hat. Er erzählt aber auch, wie er den Zweikampf mit Williams-Youngster George Russell beurteilt - nämlich sehr fair. Das hat sich am Sonntag auch schon auf der Strecke gezeigt. Nach der Zieldurchfahrt gab es vom Altmeister schon den Daumen.
Er kann es nicht lassen ...
Auch Max Verstappen hat gestern noch einmal Eindrücke seiner beeindruckenden "Orange Army" in den sozialen Medien geteilt. Kommentar von Lando Norris darunter: "McLaren-Fans. Woooo" :D
Glock pro Strafen?!
Die Strafenflut beim Österreich-Grand-Prix hat sich zum kontroversen Thema entwickelt. Den meisten waren es zu viele. Vor allem die Rennszenen hätten einige lieber laufen lassen gesehen. Stattdessen haben die Renn-Stewards dem engen Racing einen Riegel vorgeschoben. DTM-Pilot Timo Glock kann das teilweise nachvollziehen ...
Er zieht als Beispiel sein Jahrhundert-Duell mit Gary Paffett 2018 in Hockenheim heran. "Wir haben uns immer genau diese Wagenbreite am Kurvenausgang gelassen", erklärt Glock gegenüber 'Sky'. "Es waren Überholmanöver innen, aber auch außen herum. Bei uns in der DTM haben wir immer gesagt: 'Wir lassen demjenigen, der außen ist, den Platz'. Dass man so eine Show bieten kann, haben wir damals gezeigt. Das war ein Wahnsinns-Rennen. Die Fans haben es geliebt."
"Ich finde, dass man den Platz lassen muss", beurteilt er daher die Norris/Perez- und Perez/Leclerc-Situationen. "Wenn ich als Fahrer weiß, ich werde nicht bestraft, mache ich einfach die Lenkung auf und schicke den Kollegen ins Kies. In meinen Augen ist das nicht Racing."
"Let them race"?
Die viel zitierte Richtung, die sich die FIA einmal vorgenommen hatte, trifft bei Glock auf wenig Verständnis. "Wenn wir ihnen den Raum lassen und sagen, sie sollen fahren, wie sie wollen, dann wird man sehen, dass jedes Überholmanöver für einen der beiden im Kies endet, was nicht Sinn der Sache ist."
"Eine gewisse Grund-Position müssen die Stewards schon haben", sagt er daher. "Wenn man das nicht möchte, dann muss man es offen lassen und dann werden wir sehen, dass es in jeder Ecke Kleinholz gibt."
Muss auch einmal erwähnt sein!
Haas hat sich gestern noch beim eigenen Team bedankt, das seinen ersten Triple-Header der Saison hinter sich hat. Für das Rennteam vor Ort ist es nicht einfach, innerhalb von drei Wochen drei Grands Prix über die Bühne zu bringen und dabei weit weg von der eigenen Familie zu sein. Der Zustand wird auf sie in diesem Jahr noch dreimal zukommen.
"Es ist besser, beständige Doubleheader zu haben als vier Tripleheader in einer Saison", sagt übrigens Teamchef Günther Steiner. "Denn bei Tripleheadern sind manche Leute einen Monat weg, bis sie wieder zu Hause sind, und in diesem Monat haben sie drei Rennen gefahren, was auch ziemlich stressig ist."
Bei Gasly geht?s noch
Für die Fahrer sind solche Kalendersituationen ja nicht so das Problem. Die wollen eh am liebsten immer fahren. AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly hat das heute schon 69 Runden lang beim Prielli-Test in Spielberg getan.