McLaren: Platz 3 wegen Aero-Handicap opfern, kam nicht in Frage
Obwohl man 2021 ein Handicap bei der Aerodynamik-Entwicklung hat, wollte McLaren in der Vorsaison Platz drei unbedingt erreichen
(Motorsport-Total.com) - Obwohl ab 2021 das neue Aerodynamik-Handicap greift, kam es für McLaren nicht in Frage, 2020 Platz drei in der Konstrukteurs-WM einfach herzuschenken, um in diesem Jahr mehr Zeit im Windkanal verbringen zu dürfen. "Wir wachen jeden Morgen auf, weil wir unsere Gegner schlagen wollen. Und wir haben nur im Kopf, so weit vorne wie möglich zu stehen", sagt Teamchef Andreas Seidl.
Der dritte Platz in der Konstrukteurs-WM bringt McLaren finanziell einen großen Bonus, allerdings sieht das Sportliche Reglement dafür ein Handicap in der Aerodynamik-Entwicklung vor, was im Hinblick auf 2022 ein Nachteil sein kann.
Gegenüber etwa Renault auf Platz fünf darf man fünf Prozent weniger Entwicklungszeit im Windkanal nutzen und hat auch zwei Windkanal-Runs pro Woche weniger zur Verfügung (so funktioniert das neue Handicap-System).
"Ja, wir wissen um die Schritte für jede Endposition. Aber ich glaube nicht, dass diese Schritte einen so großen Unterschied machen", betont Seidl. Daher stand eine absichtlich schlechtere Position in der WM auch nie im Raum.
Mit einem starken Ergebnis in Abu Dhabi konnte man sich aber beim letzten Saisonrennen noch an Racing Point vorbeischieben und Platz drei erobern - wenn auch nur dank der 15 abgezogenen Punkte für den Aston-Martin-Vorgänger.
2021 zahlt man nun den Preis in Form von weniger Aero-Entwicklung. Doch den Preis bezahlt man gerne.