• 19. November 2020 · 18:15 Uhr

Sebastian Vettel und Ferrari: "Ja, es ist nicht mehr die gro­ße Lie­bes­be­zie­hung"

In einem Interview spricht Sebastian Vettel offen die Folgen, die die absehbare Trennung von Ferrari auf seine Saison hatte - Und er zieht ernüchtert ein Fazit

(Motorsport-Total.com) - In diesem Jahr durchlebt Sebastian Vettel die schwierigste Formel-1-Saison in seiner bisherigen Rennfahrerkarriere. Noch vor Saisonbeginn von Ferrari abserviert, kämpft der Deutsche auf der Strecke mit einem unterlegenen Auto und auch mit Selbstzweifeln, wie er im Interview mit der Wochenzeitung 'Die Zeit' gesteht.

Foto zur News: Sebastian Vettel und Ferrari: "Ja, es ist nicht mehr die gro­ße Lie­bes­be­zie­hung"

Sebastian Vettel spricht offen über seine bisher schwierigste Formel-1-Saison Zoom Download

"Dieses Jahr ist schwierig für mich. Ich spüre auch Selbstzweifel, weil ich, sagen wir es ruhig, noch nicht auf einen grünen Zweig gekommen bin", analysiert der 33-Jährige.

In 14 Rennen gelang ihm bis dato nur eine Top-5-Platzierung - und zwar beim jüngsten Grand Prix der Türkei in Istanbul, als er unter schwierigen Bedingungen Dritter wurde und zum ersten Mal seit Mexiko 2019 wieder auf dem Podest stand.

Verhältnis zwischen Vettel und Ferrari "ein wenig eingefroren"

Neben den Unzulänglichkeiten am Auto macht er auch die teaminterne Situation für die lange Durststrecke verantwortlich: "Die Situation ist auch nicht die einfachste: das Verhältnis zwischen dem Team und mir, das ein wenig eingefroren ist - ja, es ist nicht mehr die große Liebesbeziehung", räumt Vettel offen und ehrlich ein.


Letzte Nacht: Wie gut war Vettel beim GP Türkei?

Video wird geladen…

Was Sebastian Vettels tolle Leistung schmälert, wie Perez so viel besser sein konnte als Stroll und warum Hamilton jetzt der Beste aller Zeiten ist Weitere Formel-1-Videos

Dennoch seien seine eigenen Erwartungen "noch sehr hoch", sagt er weiter. "Ich habe trotzdem den Ehrgeiz, das Beste daraus zu machen, auch aus Respekt gegenüber dem Team. Wenn wir nicht gut genug sind, ist ja die Arbeit, die von allen Seiten hineingesteckt wird, trotzdem mindestens die gleiche wie im Erfolgsfall."

"Aber ich gebe zu: Wenn das, wofür man in der Vergangenheit gekämpft hat, nicht mehr in Reichweite ist, ist es schon eine andere Situation." Das trifft gleichsam auch auf die Arbeit im Team zu, das er zum Saisonende verlassen wird.

"Unterm Strich gescheitert": Vettel zieht trauriges Ferrari-Fazit

"Seit bekannt ist, dass sich unsere Wege trennen, ist die Situation schon anders. Ich bin nicht mehr so involviert wie früher", bestätigt der scheidende Ferrari-Pilot. "Damit will ich jetzt nicht sagen, dass ich meine Zeit absitze. Aber entscheidend ist jetzt wirklich nur, was unmittelbar vor mir liegt; alles, was darüber hinausgeht, darf mich nicht mehr interessieren, es bringt mir nichts und Ferrari auch nicht."

Nach nunmehr sechs gemeinsamen Jahren fällt das Fazit ernüchternd aus: "Wir als Team haben in den vergangenen Jahren extrem viel probiert, aber unter dem Strich sind wir, wenn man es ganz hart formuliert, gescheitert - weil wir eben nicht gewonnen haben."

"Ich glaube, dass ich meinen Anteil daran hatte und habe", sagt Vettel selbstkritisch. "Deshalb freue ich mich auch darauf, dass im nächsten Jahr etwas Neues beginnt."

Foto zur News: Sebastian Vettel und Ferrari: "Ja, es ist nicht mehr die gro­ße Lie­bes­be­zie­hung"

2021 beerbt Vettel Sergio Perez bei Racing Point, das dann Adton Martin heißt Zoom Download

Dann wird der Deutsche beim neuen Werksteam von Aston Martin andocken. Derzeit firmiert der Rennstall unter dem Namen Racing Point. In Istanbul stand Vettel ausgerechnet mit Sergio Perez, der für ihn weichen muss, auf dem Podest. Er wurde Zweiter.

Aktuelles Top-Video
Foto zur News: Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?
Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?

Adrian Newey hat nach unseren Informationen seine Kündigung eingereicht und...

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...
Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1
Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1

Foto zur News: F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
F1: Grand Prix von China (Schanghai) 2024
Samstag

Foto zur News: Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Formel-1-Qualifying: Modus im Wandel der Zeit
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?
Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?
Foto zur News: Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?

Foto zur News: Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?

Foto zur News: Würde Red Bull auch mit dem 2023er-Auto gewinnen?
Würde Red Bull auch mit dem 2023er-Auto gewinnen?
Top-Motorsport-News
Foto zur News: WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans
WRC - WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans

Foto zur News: Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam
WSBK - Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
NR24 - mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
Monaco Grand Prix 2024 Formel-1 Tickets kaufen