GP Italien
Formel 1 Monza 2020: Der Rennsonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Gasly feiert ersten Grand-Prix-Sieg +++ Wir kam es zur Mercedes-Strafe? +++ Ferrari zieht Berufung gegen Racing Point zurück +++
Binotto bleibt dabei: Keine Krise!
Der Teamchef weigert sich weiterhin, von einer Krise zu sprechen. Er erklärt: "Ich habe schon letztes Mal gesagt, dass wir keine Krise haben. Ich bestätige das: Es ist nicht der Fall [dass wir eine Krise haben]. Das Fazit heute lautet: Wir haben ein schwieriges Wochenende schlecht abgeschlossen." Im Hinblick auf den Ausfallgrund bei Vettel sagt er: "Wir wissen noch nichts Genaues. Es lag am Bremssystem. Wir haben aber noch keine Erklärung."
Kwjat: Pech mit Safety-Car-Timing
Des einen Freud ist des anderen Leid. Das gilt heute bei AlphaTauri, wo die beiden Piloten auf unterschiedlichen Strategien unterwegs waren. "Mein Rennen fing gerade erst an, als [Gasly] an die Box kam", erklärt Kwjat, der auf den harten Reifen gestartet war. "Das Safety-Car war unglaublich unglücklich für mich. Es war das Worst-Case-Scenario. Wir hatten vor dem Rennen darüber gesprochen und genau das ist passiert. Es ist unglaublich", ärgert sich Kwjat, der so am Ende Neunter wurde. Eigentlich ein ordentliches Ergebnis, aber neben dem Teamkollegen stinkt er heute natürlich ziemlich ab.
Zahlreiche Probleme: Bottas nur auf P5
Hamiltons siebter Platz wäre eine gute Gelegenheit gewesen, in der WM aufzuholen. Doch der zweite Mercedes-Pilot wurde selbst nur Fünfter und berichtet: "Mein Start war schwach und ich hatte auf der ersten Runde eine Berührung. Danach dachte ich zunächst, dass ich einen Reifenschaden davongetragen hätte. Es sollte sich jedoch herausstellen, dass dem nicht so war. Aber ich hatte trotzdem starkes Untersteuern und das Auto zog zur Seite."
"Das besserte sich zwar, aber dann hatte ich im Verkehr Überhitzungsprobleme mit dem Motor. Dagegen konnte ich nicht viel unternehmen. Immer, wenn ich einem anderen Auto näherkam, musste ich wegen des Überhitzens zurückstecken oder auf den Geraden zur Seite fahren. Dadurch hatte ich aber keinen Windschatten. Nach der roten Flagge und gegen Rennende fühlte es sich ein wenig besser an", so Bottas. Mehr als P5 war aber nicht mehr drin.
Vettel: Gut, dass keine Fans da waren ...
Für ihn war es heute sein letztes Monza-Rennen als Ferrari-Pilot. "So gesehen ist es wahrscheinlich gut, dass keine Fans vor Ort sind", schmunzelt er im Hinblick auf das Ergebnis und erklärt im Hinblick auf das kommende Rennen in Mugello: "Man sieht ja, wo wir stehen. Es ist nicht so, dass wir unheimlich viel erwarten können. In den jüngsten Rennen hatten wir ein bisschen Probleme damit, das Auto zu einhundert Prozent zum Arbeiten zu bringen."
"Vielleicht sieht es da in Mugello schon etwas besser aus. Das bedeutet aber nicht, dass wir dort um das Podium fahren werden. Man muss schon realistisch sein. Die Erwartungen sind sehr niedrig. Hoffentlich haben wir ein Wochenende ohne Probleme. Das wäre schon mal ein guter Start, zumindest auf meiner Seite. Und dann schauen wir weiter. Es ist eine andere Strecke. Das ist wahrscheinlich die einzige Hoffnung", so Vettel. Klingt nicht sehr optimistisch.
Räikkönen: Kein Märchen in Monza
Zwischenzeitlich war der Finne ganz vorne dabei, aber im Alfa Romeo fiel er von einem Podestplatz nach dem Neustart noch bis auf P13 zurück. Wieder keine Punkte also. "Am Ende war es ein sehr enttäuschendes Ergebnis, aber wir konnten nichts tun. Wir hatten bei der roten Flagge nur noch Soft-Reifen übrig, weil wir auf Medium gestartet waren. Das hat uns in eine sehr schwierige Position gebracht", erklärt Räikkönen. Denn am Ende bauten die Reifen ab. Kämpfen konnten er nur in den ersten Runden nach dem Neustart, dann ging es rapide nach hinten.
Motorenproblem bei Magnussen
Eigentlich müssen wir dem Dänen alle dankbar sein, denn er löste die erste Safety-Car-Phase und damit das ganze Chaos aus. "Es gab ein Problem mit der Power-Unit", berichtet Teamchef Günther Steiner. Pech für das Team: Teamkollege Grosjean gehörte nicht zu den Fahrern, die davon profitieren konnten. Er wurde am Ende Zwölfter und landete sogar noch hinter Latifi im Williams. "Leider ist das unsere Pace", zuckt der Franzose die Schultern. Haas steht weiter bei einem einzigen Zähler, nur das punktlose Williams-Team liegt in der WM noch dahinter.
Wichtigen Anruf verpasst
Wir haben ja vorhin schon gesagt, dass Gasly heute einige Glückwünsche entgegennehmen darf beziehungsweise muss. Kurios: Bei 'Sky' verrät er, dass sogar der französische Präsident Emmanuel Macron bei ihm angerufen hat. Da hatte er allerdings gerade keine Zeit! "Ich muss ihn zurückrufen", lacht Gasly. Hoffen wir mal, dass Macron dann gerade Zeit hatte ;-)
Glück für Gasly
Der Sonntag hätte für den späteren Sieger übrigens auch ganz anders ausgehen können. Gleich beim Start gab es nämlich eine Berührung mit Albon. Da hätte das Rennen mit etwas Pech bereits vorbei sein können ...
Ocon ärgert sich: Freier Boxenstopp für alle
Am Funk hat er noch einen Maulkorb bekommen, mit der Presse durfte er später aber trotzdem sprechen. Der Franzose sagt zu seinem Sonntag: "Das Rennen auf der Strecke war gut, aber das Rennen heute hat nicht auf der Strecke stattgefunden. Das Glück war heute nicht auf unserer Seite. All die Jungs haben praktisch einen freien Boxenstopp geschenkt bekommen."
"Ich habe am Start den Sieger dieses Rennens überholt, das fühlt sich schon ein wenig komisch an. Das ist ein gutes Ergebnis, wenn man sich ansieht, dass ich gestern nicht in den Top 10 war. Beide Autos sind in die Punkte gefahren. Wenn man mir das gestern gesagt hätte, wäre das ein ordentliches Ergebnis gewesen", so Ocon, der sich aber trotzdem über das Endresultat ärgert.