Lando Norris: Bromance mit Carlos Sainz nicht nur für die Kamera
Lando Norris hat nicht nur vor der Kamera ein gutes Verhältnis zu Carlos Sainz und unterstreicht, dass er trotz aller Späße seinen Job professionell und ernst nimmt
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz und Lando Norris gelten als das neue Traumpaar der Formel 1: Streitigkeiten unter Teamkollegen? Nicht mit den beiden McLaren-Piloten, die sich allem Anschein nach bestens verstehen. Und diese Bromance, wie man neudeutsch sagt, ist nicht nur für die Kamera gespielt, wie Norris betont: "Nein, wir kommen generell gut miteinander aus und haben viel Spaß miteinander", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'.
"Wir sind beide hier, weil wir gerne in der Formel 1 fahren, aber wir wollen auch einfach Spaß am Leben und an allem abseits der Formel 1 haben", so der Brite. Das heißt aber nicht, dass die beiden nicht untereinander trotzdem eine kleine Rivalität führen. "Das lässt sich nicht vermeiden. So ist der Rennsport. Wir wollen uns immer noch gegenseitig besiegen. Es ist nicht so, dass wir den anderen einfach vorbeilassen."
Trotzdem hat sich zwischen den beiden Youngstern eine gute Teamdynamik entwickelt. Auf der einen Seite der Spanier, der die Fesseln von Red Bull abgelegt hat und sich bei McLaren endlich wohlfühlt, auf der anderen Seite der Brite, der 2019 seine Rookiesaison absolviert hat und als zukünftiger Weltmeister gilt.
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Streitigkeiten gibt es im Moment zwischen den beiden nicht. Sie wissen, dass sie zusammenarbeiten müssen, um McLaren wieder in Richtung Spitze zu bringen. "Wir wissen: Wenn wir das im vergangenen Jahr nicht gemacht hätten, wären wir auch nicht Vierter bei den Konstrukteuren geworden", so Norris.
"Es gab Zeiten, in denen ich Carlos geholfen habe, ein besseres Ergebnis zu bekommen, und es gab Zeiten, in denen er mir geholfen hat, ein besseres Ergebnis zu bekommen."
Wie lange bleibt das Verhältnis gut?
Viele fragen sich jedoch, wie lange das so bleibt. Solange es für beide Fahrer um nicht viel geht, scheint es einfach, eine gute Verbindung zu haben. Anders würde es aussehen, wenn es zwischen beiden um den WM-Titel gehen würde. Das hat sich etwa bei Nico Rosberg und Lewis Hamilton gezeigt, als aus guten Freunden verbitterte Rivalen wurden.
Norris ist bewusst, dass sich das Verhältnis in den kommenden Jahren ändern kann. "Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht wird. Aber Dinge ändern sich andauernd", sagt er. Aktuell hätten die beiden aber einfach Spaß an ihrer Arbeit - auch wenn das viele mit etwas Skepsis sehen.
"Aus irgendeinem Grund zeigen das die Leute in der Formel 1 nicht immer", sagt er. "Manche Fahrer machen das, andere nicht. Sie sehen dann so aus, als hätten sie die schrecklichste Zeit ihres Lebens und dass ein Formel-1-Auto zu fahren das Letzte ist, was sie machen wollen."
Norris: Arbeite deswegen nicht weniger hart ...
Und das würde auch die Wahrnehmung der eigenen Präsenz etwas trüben, findet Norris. Er weiß, dass er häufig für seine jugendliche Unbekümmertheit kritisiert wird, weil es so aussieht, als würde er zu viel Spaß haben und sich nicht genügend konzentrieren. "Es sieht dann so aus, als würde ich nicht hart genug arbeiten, aber das tue ich", betont er.
"Wenn wir im Paddock etwas Lustiges machen, dann sehen es die Leute und denken: 'Andere Fahrer machen das nicht. Vielleicht sollte er härter arbeiten und bla bla bla.' Leute verurteilen gerne Dinge, die nicht normal sind", so der Brite. "Aber mir ist das egal. Ich arbeite hart und gebe alles dafür, dass das Team einen besseren Job macht. Ich möchte Rennen gewinnen."
Und alles andere möchte er eben auf die Weise machen, die ihm am meisten Spaß macht. Sein Motto: "Du hast nur ein Leben, lebe es!"