• 07. Januar 2020 · 09:11 Uhr

Teamchef fürchtet: "Formel 1 könnte 2021 langsamer sein als Formel 2"

Otmar Szafnauer, Teamchef bei Racing Point, sieht die Gefahr, dass die Formel 1 mit den neuen Regeln ab 2021 im Vergleich zur Formel 2 gleich doppelt schlecht dasteht

(Motorsport-Total.com) - Mit der Regelreform für 2021, die der Automobil-Weltverband FIA und Liberty Media gemeinsam mit den Teams vereinbart haben, sollen das Wettbewerbsfeld künftig ausgewogener und die Rennen spannender werden. Die Änderungen zielen darauf ab, kleineren Teams wie Racing Point zu helfen, konkurrenzfähiger zu sein.

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Otmar Szafnauer sieht die Regelreform für 2021 in vielerlei Hinsicht kritisch Zoom Download

Doch gerade dessen Teamchef Otmar Szafnauer befürchtet, dass die neuen Regeln unbeabsichtigte Konsequenzen haben könnten. Er sieht die Gefahr, dass die Formel 1 mit der neuen Fahrzeuggeneration ab 2021 langsamer werden könnte als die Formel 2.

Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' sprach Szafnauer exklusiv darüber, ob er mit den Plänen für 2021 zufrieden ist oder nicht. "Ich sollte es sein", sagt der Racing-Point-Teamchef. "Aber ich befürchte, dass wir den Sport zu sehr herunterspielen, denn es ist ein Trugschluss, dass jeder an jedem Sonntag gewinnen kann."

Formel 2 mit weniger Invest bald schneller unterwegs?

"Wenn wir sechs Sekunden pro Runde langsamer fahren, ist es nicht mehr die Formel 1. Und ehe man sich versieht, müssen wir die Formel 2 verlangsamen", zeichnet Szafnauer ein düsteres Szenario. Das wäre aus seiner Sicht in vielerlei Hinsicht fatal.

Der gebürtige Rumäne zieht den Vergleich auch in Bezug auf die Finanzen: "In der Formel 2 kostet ein Auto zwei Millionen Dollar. Aber wenn wir 2021 nicht aufpassen, werden die Formel-2-Autos, für die man zwei Millionen ausgibt, schneller sein als wir mit dem, wofür wir 200 Millionen Dollar ausgeben. Da stimmt etwas nicht."

Aber wie realistisch ist es tatsächlich, dass die Formel 2 die Königsklasse "überholt"? Beim Saisonfinale in Abu Dhabi war Pole-Setter Lewis Hamilton (1:34.779 Minuten) 15 Sekunden schneller als Sergio Camara (1:49.751), der in der Formel 2 auf Pole stand. Der langsamste Formel-1-Pilot war Robert Kubica (1:39.236).

Budgetgrenze hätte vor neuen Regeln kommen müssen

Die Lücke war auf anderen Strecken jedoch kleiner. So lag der Unterschied zwischen den Pole-Positions beider Rennserien in Monaco bei nur zehn Sekunden. Kubica hatte dort sieben Sekunden Vorsprung auf das schnellste Formel-2-Auto.

Snafzauer würde es vorziehen, die Budgetobergrenze zu verschärfen, aber dann die Designregeln zu öffnen, sodass die Teams einer optimalen Leistung nachjagen können: "Ich persönlich bin für eine strengere Budgetgrenze. Aber unter dieser Grenze liegt ein Spielraum, wie wir ihn heute haben, um das Auto so zu entwickeln."

Das würde bedeuten, dass bei einem kleineren Budget der Klügere gewinnt, so der Teamchef von Racing Point. Sein Kollege von Red Bull, Christian Horner, wendete in dem Zusammenhang kürzlich ein, dass die Budgetobergrenze vor den neuen Regeln hätte eingeführt werden müssen, um einen Ausgabenkrieg 2020 zu verhindern.

"Vielleicht zu spät, auf jeden Fall zu hoch", kommentiert Szafnauer. "Ich stimme mit Horners Ansicht überein, dass die Bugdetobergrenze vor der Änderung der Vorschriften hätte kommen sollen, damit es nicht ein Jahr mit hohen Ausgaben gibt. Ich hätte es ein wenig anders gestaffelt: erst die Budgetobergrenze und dann die neuen Regeln."

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