GP Deutschland
Formel-1-Live-Ticker: Gasly entschuldigt sich für seinen Crash
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Tagesbestzeit für Leclerc vor Vettel +++ Abflug von Gasly in FT2 +++ Verstappen rechnet sich trotz Rückstand Chancen aus +++
Wegen Hitze: Verschwendeter Tag?
Das befürchtet zumindest Hamilton. "Wenn es am Wochenende regnet, dann war es ein verschwendeter Tag", erklärt er. Doch auch unabhängig davon habe er "nicht das Gefühl, dass wir heute viel gelernt haben." Hintergrund: Die heutigen Temperaturen werden in Qualifying und Rennen wohl nicht mehr erreicht werden. "Wenn es kühler [...] ist, dann trifft nichts von heute zu. Die Reifen werden uns dann wieder entgegenkommen, und alle werden schneller sein und sich besser fühlen", erklärt Hamilton. Da würde ich ihm einfach mal zustimmen.
Neue Motorenteile
Übrigens gab es heute für alle Ferrari-Piloten mit Ausnahme von Sebastian Vettel eine neue MGU-K. Vettel hatte schon vorher seine zweite drin, jetzt stehen alle sechs Piloten mit Ferrari-Antrieb bei zwei. Zudem bekamen Leclerc und Vettel jeweils eine neue Steuerelektronik - ebenfalls ihre zweite. Dabei handelt es sich um reguläre Wechsel, denn die Hälfte der Saison ist jetzt rum, und pro Fahrer sind je zwei erlaubt. Keine Strafen also, der Vollständigkeit halber wollen wir es aber natürlich erwähnen.
Einen vollständigen Überblick über die Motorensituation gibt es hier!
Mercedes-Sieg? Wolff abergläubisch ?
Eigentlich wäre dieses Wochenende ja perfekt für einen Mercedes-Sieg. Heimrennen, Jubiläum und so weiter. Doch genau deshalb ist Wolff skeptisch. "Das Karma spricht gegen uns", grübelt er und erinnert: "Wir feiern hier das 125-jährige Jubiläum im Motorsport. Wir haben ein spezielles Farbdesign auf dem Fahrzeug. Am Samstag tragen wir eine andere Teamkleidung. Rings um die Strecke steigen viele unterschiedliche Aktionen. Die Mehrheit der Vorstandsmitglieder ist hier vor Ort."
"Wenn man es aus Karma-Sicht betrachtet, dann können wir hier nur verlieren", so Wolff. Letztendlich dürfe man Hockenheim aber sowieso nur als normales "weiteres Rennen" sehen. "Wir wollen hier in Hockenheim vor unseren Heimfans natürlich besonders gut abschneiden. Andererseits gibt es für den Sieg 25 Punkte, wie auf jeder anderen Strecke auch. Wir müssen hier einfach eine weitere gute Rennleistung erbringen, um einen weiteren Schritt Richtung Meistertitel zu machen", so Wolff.
Fotostrecke: Aus Silber wird Weiß: Mercedes in Hockenheim mit Gedenk-Lackierung
Im Jahr 1894 begann das Abenteuer Motorsport für Mercedes. Ein Motor von Gottlieb Daimler sollte das erste Autorennen zwischen Paris und Rouen gewinnen. 125 Jahre später dominieren die Silberpfeile die Formel 1 ... Fotostrecke
Racing Point: Bester Tag des Jahres
Während das Update bei Williams noch nicht wie gewünscht zu funktionieren scheint, ist man bei Racing Point deutlich glücklicher mit den eigenen neuen Teilen. "Bis jetzt sieht es gut aus", zeigt sich Stroll zuversichtlich. Das Auto fühle sich deutlich besser an, er sei "sehr glücklich" gewesen, und es sei "definitiv" der beste Tag der bisherigen Saison gewesen. Auch Perez spricht von einem "guten Tag". Es sei zwar nicht leicht gewesen, aber mit dem Ergebnis könne man zufrieden sein. Er beendete den Freitag auf P10, Stroll sogar auf P7. Vielleicht geht in Hockenheim ja auch am Sonntag endlich mal wieder etwas, nachdem das Team zuletzt dreimal in Serie ohne Punkte blieb.
Verstappen glaubt: Da geht noch was ...
Er sieht es ähnlich wie Marko. Man sei heute zwar etwas langsamer als Ferrari und Mercedes gewesen, aber: "Auf der weichsten Mischung musste ich [meine Runde] abbrechen. Als wir wieder rausgingen, war der Reifen bereits benutzt. Dann hat man nicht mehr so viel Grip wie auf einem neuen Reifen", erklärt er. Daher sei man "nicht so weit" von der Spitze weg - zumindest nicht so weit, wie es auf dem Papier eventuell den Eindruck macht. Auch sein kurzzeitiges Power-Problem sei keine große Sache gewesen. "Wir haben ein paar Dinge geändert, und dann war es in Ordnung", gibt er Entwarnung.
Williams fällt auseinander: Kubica extrem genervt
Kommt der große Sprung bei Williams? Den hat Claire Williams ja gestern angedeutet. Doch die neuen Teile, die heute bei Kubica am Auto waren, scheinen noch nicht optimal zu funktionieren. Das zeigt sich nicht nur an den nackten Zeiten. "Heute war kein einfacher Tag", berichtet auch Kubica selbst und erklärt: "Schon auf der Installationsrunde gab es Probleme. Jetzt müssen wir unsere Ablaufpläne anpassen und ein paar Teile reparieren. Die sind nicht stabil genug."
"Das müssen wir aussortieren und sicherstellen, dass nichts vom Auto abfällt. Es ist jetzt das zweite Wochenende in Folge, dass am Auto bei jedem Versuch etwas kaputt geht. Wenn du aus der Garage kommst und schon auf der Installationsrunde in Schwierigkeiten gerätst ? Dabei hatten wir uns ein wichtiges Programm vorgenommen", ärgert sich der Pole. Da hört man nicht viel von dem Enthusiasmus, den Williams gestern noch versprühen wollte.
Mehr als eine Sekunde fehlte ihm heute wieder einmal auf P18 und den schlechtesten Nicht-Williams.
Gasly: Nicht genug Ersatzteile?
Das deutet zumindest Helmut Marko an. Auf die die Frage, ob Gaslys Selbstvertrauen durch den Crash erschüttert sei, antwortet er: "Ich hoffe nicht. Als erstes müssen wir jetzt sehen, dass wir das Auto reparieren können." Grundsätzlich keine große Schwierigkeit, aber: "Uns gehen jetzt die Teile aus, das ist das Problem", erklärt Marko. Weitere Unfälle sollte man an diesem Wochenende also vermeiden. Im Hinblick auf die Performance erklärt er währenddessen, dass man heute das wahre Bild noch nicht gesehen habe. Da scheint man sich morgen und am Sonntag noch etwas auszurechnen - zumindest mit einem Auto ...
Kein Statement von Gasly
Natürlich haben unsere Jungs vor Ort versucht, ein Statement von Gasly zu seinem Crash zu bekommen - allerdings erfolglos. Der hat seine obligatorische Medienrunde nämlich ausgelassen. Wir unterstellen jetzt einfach mal, dass das gesundheitliche Gründe hatte und er sich nach dem Unfall nicht fit genug fühlte. Böse Zungen würden behaupten, man wollte damit kritische Fragen vermeiden ...
