Formel-1-Newsticker
Formel 1 Japan 2018: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Vettel und Ferrari suchen Erklärungen +++ Daniel Ricciardo nach Technikpanne stinkig aufs Team +++
Warum Mercedes im Endspurt so schnell ist
Ferrari schien mit einem Vorteil in die Sommerpause der Saison 2018 zu gehen, doch inzwischen hat Mercedes das Zepter fest in der Hand. Aber warum eigentlich. Toto Wolff erklärt: "Wir haben seit Spa zu jedem Rennen ein Upgrade gebracht. Jede Millisekunde summiert sich. Und es ist uns gelungen, das in Performance auf der Strecke umzuwandeln."
Ein Großteil der jüngsten Mercedes-Erfolge gehe aber auf das Reifenverständnis zurück, meint Wolff. "Die Reifen sind der größte Einzelfaktor. Auf diesem Gebiet haben wir viel investiert." Offenbar mit Erfolg. Denn Ferrari ist derzeit keine ernsthafte Bedrohung ?
Rote-Flaggen-Strafe: Esteban Ocon akzeptiert's anstandslos
Zu schnell am Unfallort vorbeigefahren, als rote Flaggen geschwenkt wurden: Esteban Ocon wurde für dieses Vergehen mit einer Strafversetzung um drei Positionen in der Startaufstellung und mit zwei Lizenzpunkten bedacht. Und er akzeptiert das auch. "Wir haben unsere Strafe gekriegt, das ist normal. Denn so sind die Regeln", sagt Ocon.
Dass er zu schnell gefahren sei, sei sein Fehler gewesen. "Normalerweise kriegst du im Qualifying bei der Zwischenzeit ein Piepsen aufs Ohr, das dir sagt, dass du schneller fahren musst. Das hat mich verwirrt." Denn unter Rote-Flaggen-Bedingungen bedeutet das Piepsen, man muss langsamer sein als die vorgegebene Richtzeit. "Ich fuhr zu lange zu schnell, weil es mir zu spät gesagt wurde", sagt Ocon. "Es war auf jeden Fall keine Absicht."
Ricciardo: Irgendwann endet die Pechsträhne schon!
Red-Bull-Fahrer Daniel Ricciardo holpert weiter von einem Schlagloch zum nächsten. Heute stoppte ihn im Qualifying in Suzuka eine defekte Drosselklappe. "Es handelt sich um ein acht Millimeter starkes Teil. Es ging einfach kaputt", meint Ricciardo, der nach seinem Ausscheiden seinen Frust in die Boxengasse schrie.
Später stellte sich Ricciardo etwas gefasster den Fragen der Presse und sagte: "Ich will ja nicht nur negativ klingen, aber das ist nicht einfach nur eine Pechsträhne. Das ist schon mehr. Natürlich frustriert mich das. Ich habe auch die Nase voll davon. Aber ich lasse diese Gefühle nicht überhand nehmen. Ich versuche einfach weiter daran zu glauben, dass die Trendwende irgendwann einsetzen wird ? aber hoffentlich noch in diesem Jahr."
Während sein Teamkollege Max Verstappen eine deutlich bessere Zuverlässigkeit vorweisen kann, geht am Ricciardo-Auto regelmäßig etwas kaputt. "Ich weiß wirklich nicht", sagt Ricciardo, "ob ich dieses Jahr überhaupt schon mal ein Wochenende hatte, an dem von Anfang bis Ende alles gepasst hat."
Video: Der Unfall von Marcus Ericsson
Hier sind die Videobilder vom Qualifying-Unfall Marcus Ericssons. Der Schwede flog in Q1 ab und startet am Sonntag vom letzten Startplatz!
Mercedes denkt schon wieder über Teamorder nach!
In Sotschi hat sich Toto Wolff am Sonntagmorgen mit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas über mögliche Teamorder-Szenarien unterhalten. Für Suzuka plant der Mercedes-Sportchef ein ähnliches Gespräch ? obwohl Hamilton mit einem großen WM-Vorsprung auf Ferrari-Mann Sebastian Vettel in den Grand Prix von Japan geht. Doch dieses Mal will Wolff die Sache "anders" machen, wie er sagt.
"Vielleicht war unsere Diskussion am Sonntagmorgen in Sotschi gut. Aber sie hat nicht in Betracht gezogen, dass wir so unter Druck geraten könnten, wie es später dann der Fall war, in einem Sandwich mit Sebastian direkt hinter Lewis und Verstappen in Führung. Das erinnert uns daran, dass selbst der beste Plan daneben gehen kann, sobald der Feind ins Spiel kommt. Das ist uns in Sotschi passiert. Insofern wird die Diskussion morgen eine andere sein. Wir müssen uns genug Raum für Entscheidungen lassen, die ein notwendiges Übel sind."
Der 50-Punkte-Abstand zwischen Hamilton und Vettel ändere "nichts" an der Mercedes-Einstellung zum Thema Stallorder. Wolff: "2007 hatte Lewis, umgerechnet auf das heutige Punktesystem, vor dem letzten Rennen 45 Punkte Vorsprung. Und er hat die WM verloren. Hätte jemals jemand daran gedacht, dass man 45 Punkte in zwei Rennen verlieren kann? Unmöglich. Aber das Rennen ist am Sonntag, und es gewinnt nicht immer das schnellste Auto. Es braucht nur einen Ausfall, schon ist alles hinfällig. Daher ändert sich unsere Herangehensweise nicht."
Sergio Perez über Ferrari: "Hätten die Helden sein können"
Force-India-Fahrer Sergio Perez will keine Kritik an Ferrari üben, weil das Team ? im Nachhinein betrachtet ? mit den falschen Reifen in das finale Qualifying-Segment gestartet ist. "Für unsere Mannschaft war sehr klar, was die richtige Reifenwahl sein würde. Aber wenn es mehr geregnet hätte, hätten [die] Ferrari [-Leute] die Helden sein können. Bei solchen Bedingungen gehört auch Glück dazu,d enn es kann so oder so ausgehen", meint Perez. "Aber dieses Glück hatte Ferrari heute nicht. Und hinterher ist es immer einfach, die besseren und klügeren Entscheidungen zu erkennen. Doch im jeweiligen Moment ist das viel schwieriger."
Wer hat welche Reifen für den Grand Prix?
Formel-1-Reifenlieferant Pirelli gibt mit einer Grafik Aufschluss darüber, welcher Fahrer mit welchen Reifen in den Grand Prix von Japan geht und wie viele frische Pneus wem noch zur Verfügung stehen.
Aber Achtung: Daniel Ricciardo (Red Bull) und Marcus Ericsson (Sauber) haben aufgrund eines Defekts bzw. eines Unfalls kaum ihr Qualifying-Kontingent angetastet und haben daher noch einige Reserven für das Rennen.
Die Fotos des Tages aus Suzuka
Regen und Sonne, Emotionen pur, Crashs und die (positiv) verrückten Fans vor Ort: Hier sind unsere Foto-Höhepunkte vom Formel-1-Samstag in Suzuka von unseren Agenturen LAT und Sutton! Viel Spaß damit! ;-)
Und wenn Du lieber blätterst: Hier ist unsere Fotostrecke mit den Bildern des Tages im beliebten Daumenkino-Format!
