• 22. August 2018 · 10:37 Uhr

Weniger Tickets verkauft: Zukunft von Monza wieder in Gefahr?

Einbußen bei den Ticketverkäufen für das Formel-1-Rennen 2018 in Monza kommen für die Betreiber zur Unzeit - Hat der Italien-Grand-Prix nach 2019 keine Zukunft?

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2018 bietet ein packendes WM-Duell mit einem Ferrari-Piloten mittendrin: Sebastian Vettel will nach der Sommerpause 24 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Lewis Hamilton aufholen und den Spieß umdrehen. Wichtig wird dabei gleich ein guter Wiederauftakt in den ersten Rennen in Spa und in Monza sein. Beide Strecken sollten dem Deutschen und seinem SF71H liegen - besonders auf Monza, das seit 2014 wegen des hohen Vollgasanteils stets in Mercedes-Hand war, darf man gespannt sein. Schließlich hat die Scuderia den Antriebsnachteil endlich wettgemacht und bringt nun selbst genügend Pferdestärken auf den Asphalt.

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Monza, das steht für leidenschaftliche Tifosi! Doch 2019 läuft der Vertrag aus Zoom Download

Die Vorzeichen sollten also passen: ein wiedererstarktes Ferrari-Team, ein Fahrer mit Sieg- und WM-Chancen... Und trotzdem zieren sich die Tifosi, an die Strecke in der Lombardei zu pilgern. Der Präsident des italienischen Automobil-Verbandes (ACI), Angelo Sticchi Damiani, bestätigt in der 'Gazzetta dello Sport', dass der Ticketverkauf für den Großen Preis von Italien hinter den Erwartungen zurückbleibt. Im Vorjahr waren noch 20 Prozent mehr Zuschauer als 2016 ins Autodromo gekommen, jetzt gibt es einen Einbruch bei den Vorverkaufszahlen. "Wir haben schon vergangenes Jahr mit einem dicken Minus abgeschlossen, und 2018 wird es nicht anders ausschauen", muss Damiani konstatieren.

Das nachlassende Interesse am Italien-Rennen und die Einbußen bei den Ticketeinnahmen kommen zur Unzeit: In langwierigeren und zähen Verhandlungen, die auf politischer Ebene höchst umstritten waren, hatte man sich 2016 gerade so mit dem damaligen Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone auf eine Vertragsverlängerung für drei Jahre einigen können. Nun geht in Monza erneut die Angst um, dass der Formel-1-Klassiker keine langfristige Zukunft hat. Der wirtschaftliche Druck auf die Verantwortlichen wächst weiter, weshalb Verbandspräsident Damiani jetzt versucht, einen Teil davon auf die neuen Formel-1-Macher von Liberty Media abzuwälzen.


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"Eine solche Situation können wir natürlich nicht langfristig aufrechterhalten. Der ACI wird seinen Teil beitragen, aber nicht zu jedem Preis", greift der Italiener den Verhandlungen über die Monza-Zukunft über 2019 hinaus vor. "Carey hat mir gesagt, dass eine Formel 1 ohne Monza unvorstellbar wäre. Da stimmen wir überein, aber wir müssen uns auch den Fakten stellen", so der Funktionär, der nebenbei erwähnt, dass 2022 hundertjähriges Jubiläum gefeiert werden würde. 1922 fand der Große Preis von Italien zum ersten Mal in Monza statt. Damals siegte Fiat-Pilot Pietro Bordino.

Neben dem Großen Preis von Großbritannien ist der Große Preis von Italien das einzige Formel-1-Rennen, das seit der Gründung der Formel 1 im Jahr 1950 lückenlos in jedem Jahr ausgetragen wurde. Bis auf einmal (1980 in Imola) fand der Grand Prix dabei stets in Monza statt. ACI-Präsident Damiani spielt geschickt mit Prestige und Geschichte des Klassikers, um künftig weniger Antrittsgelder an die Formel-1-Inhaber zahlen zu müssen. Außer auf sein Verhandlungsgeschick vertraut er dabei auch auf die Stärke von Ferrari und WM-Verfolger Sebastian Vettel.

Der erste WM-Titel für die Scuderia seit dem Konstrukteurstitel 2008 würde der Formel 1 in Italien und damit den Grand-Prix-Betreibern deutlichen Aufwind in Sachen Zukunftsplanung geben. Nicht zuletzt deshalb sagt der Verbandspräsident: "Vergangenes Jahr ging Vettel als WM-Führender in die Sommerpause, jetzt ist er in der Verfolgerrolle. Ich wünsche mir, dass es jetzt genau andersrum ist als 2017, als Mercedes ab Monza durchstartete."

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