• 14. Juli 2018 · 17:01 Uhr

Herausforderung Lenkrad: So wird ein Formel-1-Auto gelenkt

Die Formel-1-Autos sind die Spitze der Motorsportwelt und gelten als extrem komplex - Doch wie lässt sich so ein Auto eigentlich steuern?

(Motorsport-Total.com) - Ein Formel-1-Auto zu konzipieren, ist das Ergebnis tausender Stunden Arbeit. Für die Ingenieure ist es eine schwierige Aufgabe, weil die Fahrzeuge sehr komplex sind. Immerhin geht es auf den Strecken darum, der schnellste zu sein. Einfach das Gas- und Bremspedal bedienen und lenken ist jedoch nicht das Erfolgsrezept. Ein Pilot muss in der Königsklasse deutlich mehr drauf haben, um erfolgreich zu sein. Das Lenkrad bietet viele Funktionen und muss daher vom Fahrer genau studiert werden. Mercedes legt dar, wie wichtig das Lenkrad in der Königsklasse ist.

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Das Mercedes-Lenkrad: So komplex ist die Formel 1 Zoom Download

Das Lenkrad ist nicht nur zum Lenken da. Mit den Schaltwippen können die Fahrer durch die Gänge schalten, ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen. Außerdem erhält der Fahrer über das Display wichtige Informationen über seinen Boliden. Er sieht die Motorendrehzahl, die Delta-Zeiten zu anderen Piloten und Sensorinformationen wie die Reifentemperaturen. Per Knopfdruck kann er Kontakt zu seiner Box aufnehmen oder einen Boxenstopp ankündigen.

Die LED-Leuchten unterstützen den Fahrer im Rennen. Während Schaltpunkte angezeigt werden, sieht der Fahrer aber auch die aktuellen Flaggensignale auf seinem Lenkrad. Am Fahrzeug können per Knopfdruck oder an Drehschaltern Änderungen vorgenommen werden. So kann ein Formel-1-Pilot schnell die Bremsbalance verändern und das Differenzial anpassen. Außerdem gibt es verschiedene Motormodi mit unterschiedlichem Leistungspotenzial und Spritverbrauch. Der DRS-Klappflügel lässt sich ebenfalls über das Lenkrad betätigen.

Der Fahrer im Mittelpunkt

Damit ein Fahrer beim Rennen wegen der heftigen Vibrationen einen Knopf nicht versehentlich drückt, gibt es kleine Plastikränder, die je nach Strecke an die Bedürfnisse des Piloten angepasst werden. Außerdem muss der Fahrer die Knöpfe mit viel Kraft betätigen. So wird ein versehentliches Drücken der Schalter verhindert. Doch wie oft muss der Pilot eigentlich die Funktionen des Lenkrads betätigen? Bei einer normalen Runde in Silverstone gibt es rund 40 Schaltvorgänge. Außerdem wird in der Regel zweimal die Bremsbalance verändert. Das Differenzial wird im Schnitt dreimal angepasst.

Ein Formel-1-Lenkrad besteht bei Mercedes aus 16 Knöpfen, sechs Drehknöpfen und drei Drehschaltern. Außerdem gibt es noch die Schaltwippen für die Schaltung und Kupplung. Das bedeutet, dass es eine Vielzahl an möglichen Kombinationen gibt, wobei viele davon zusammen keinen Sinn ergeben. Damit sich der Fahrer nicht erst an ein Lenkrad gewöhnen muss, wird er in den Entwicklungsprozess intensiv einbezogen. Ihm werden vor der Saison verschiedene Versionen zum Testen zur Verfügung gestellt. Ist eine Auswahl getroffen worden, wird das Lenkrad im Laufe der Saison stetig weiterentwickelt.


Grand Prix von Großbritannien - Sonntag

Der Montageprozess bei der Herstellung eines Formel-1-Lenkrads dauert bei Mercedes rund 2 Wochen - also 80 Arbeitsstunden. Die Teile für das Lenkrad werden in der Regel im Werk selbst gefertigt. Das Display und die darunterliegende Schaltplatine sind eine Ausnahme. Die restlichen Komponenten werden bei Mercedes im Werk in Brackley gefertigt. Pro Saison werden pro Fahrer drei bis vier Lenkräder eingesetzt.

Das Lenkrad trägt aktiv zur Sicherheit der Fahrer bei und genießt deshalb einen hohen Status. Bevor es eingesetzt wird, muss es erst sämtliche Tests bestehen. Die Fahrerzelle und die Aufhängung werden im Produktions- und Testprozess ähnliches behandelt. Da das Lenkrad für jedes Rennen an die Bedürfnisse der Strecke und des Fahrers angepasst werden muss, ist es für die Ingenieure eine große Herausforderung. Deshalb werden die Lenkräder auch alles zwei bis drei Rennen in die Wartung gegeben, um Fehler zu vermeiden.

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