• 07. April 2017 · 15:51 Uhr

Formel-1-Teams verteidigen neues Reglement

Während Piloten wie Lewis Hamilton über das neue Reglement schimpfen, gehen die Teams in die Verteidigung: Wieso man der neuen Formel 1 eine Chance geben sollte

(Motorsport-Total.com) - Fünf Überholmanöver statt 37 im Vorjahr: Die Bilanz des Saisonauftakts spricht nicht gerade für das neue Formel-1-Reglement. Dazu kommen Aussagen von Piloten wie Lewis Hamilton, der meint, dass das Überholen im Grand-Prix-Sport noch nie so schwierig war wie dieses Jahr und dies bis zum Saisonende so bleiben werde. Anders sehen das die Teamchefs.

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Überholen unmöglich? Mit der Brechstange funktionierte es nach wie vor Zoom Download

"Ich sehe das Glas eher halbvoll als halbleer", meint Haas-Teamchef Günther Steiner. Das Rennen in Melbourne war aus seiner Sicht "in keinster Weise langweilig". Das führt er auf die Grundkonstellation zurück: "Wir hatten einen anderen Sieger als im Vorjahr, und ich denke, dass der Kampf zwischen Ferrari, Mercedes und Red Bull sehr eng sein wird. Auch das Mittelfeld wird interessant, da gab es auch viele Kämpfe."

Er stimmt zwar zu, dass es im Albert Park wenige Überholmanöver gab, "aber ich würde nicht zu dem Schluss kommen, dass das das ganze Jahr lang so bleiben wird", relativiert der Südtiroler. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost ergänzt: "Überholmanöver sind doch in Melbourne immer schwierig. Wir sollten die ersten drei Rennen abwarten, um klarer zu sehen." Außerdem sehen die Autos "viel besser und viel aggressiver aus, und daher ist das der richtige Weg".

Undercut und Overcut: Strategie nun spannender?

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Sebastian Vettel gelang bei Lewis Hamilton in Melbourne ein Overcut Zoom Download

Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul findet, dass man der neuen Formel 1 eine Chance geben sollte: "Die Strategie spielt eine andere Rolle, das Qualifying spielt eine andere Rolle. Und es ist noch zu früh, um das zu beurteilen." Generell sollte man "sich aber nicht in die Rolle der Fans versetzen", wenn man die neuen Regeln beurteilt, "sondern den Fans selbst zuhören".

Gerade den Strategieaspekt hält Force Indias stellvetertetender Teamchef Robert Fernley für einen Fortschritt unter dem neuen Reglement. Manche halten Einstopp-Rennen zwar für eintönig, der Brite erkennt aber "eine neue Dynamik. Man kann jetzt einen Undercut und einen Overcut machen. Das wird sich als sehr interessant erweisen."

Kaltenborn: Negativen Aspekte waren bekannt

Was Fernley genau meint? In einem Reglement ohne Tankstopps erweist sich normalerweise ein früherer Stopp in einem Zweikampf als besserer Weg, weil man somit früher als der Rivale mit frischen Reifen unterwegs ist. Macht der andere Fahrer dann seinen Stopp, liegt man unter normalen Umständen voran. Wenn man aber wie Hamilton in Melbourne nicht an einem Rivalen vorbeikommt oder die Reifen so wenig abbauen, dass man nach wie vor konkurrenzfähige Zeiten fährt, dann könnte es sich auch auszahlen länger draußen zu bleiben.

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn ist im Gegensatz zu ihren Kollegen, dass es bereits bei der Entwicklung des neuen Reglements klar war, dass weniger überholt wird. "Wir wussten, was die negativen Aspekte sein würden", sagt sie. "Der positive Aspekt war hauptsächlich, dass die Autos attraktiv sind. Und ich glaube, dass das den Fans gefällt." Nun müsse man das Reglement dementsprechend weiterentwickeln und "andere Lösungen finden, um die Probleme zu lösen".

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