• 01. April 2017 · 09:57 Uhr

Ex-Teamchef fürchtet: Formel 1 nur in Melbourne spektakulär?

Das neue Formel-1-Reglement hat beim Saisonauftakt in Melbourne für spektakuläre Bilder gesorgt, doch John Booth fürchtet, dass es in China anders werden könnte

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat beim Saisonauftakt in Australien die Aufgabe der neuen Fahrzzeuggeneration gut umgesetzt. Mit den breiteren Boliden und schnelleren Rundenzeiten bot der erste Saisonlauf spektakuläre Bilder und ein Gefühl für die Geschwindigkeit - auch wenn wie erwartet die großen Überholmanöver aus blieben. Ein ehemaliger Teamchef fürchtet aber nun, dass in Zukunft auch die positiven Seiten des neuen Reglements in den Hintergrund rücken könnten.

Foto zur News: Ex-Teamchef fürchtet: Formel 1 nur in Melbourne spektakulär?

In Australien bekamen die Fans vor Ort ein Gefühl für die Geschwindigkeit Zoom Download

Denn: Der Parkkurs von Melbourne gilt ohnehin als eines der Schmuckstücke im Formel-1-Kalender, auf dem die Piloten noch nah an die Mauer heranfahren, was zu spektakulären Bildern führt. "Aber warten wir mal ab, wie die Fahrzeuge in China oder Bahrain wirken, wo die Strecke unendlich viel breiter ist. Nächste Woche kann das alles schon wieder anders aussehen", fürchtet John Booth gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Booth war in der Vergangenheit Teamchef des mittlerweile insolventen Rennstalls Manor und ist derzeit als Sportdirektor beim Toro-Rosso-Team angestellt, wo er natürlich auch den Saisonauftakt 2017 intensiv verfolgt hat. "Die Autos sehen toll aus, wirklich wunderbar. Ich bin aber nicht sicher, ob das dem Rennsport wirklich helfen wird. Bezüglich Überholen sieht es nicht gut aus, aber die Autos sind dabei wenigstens schön", sagt er.

Die Kritik ist dabei nicht neu. Schon in der Vergangenheit wurde die Formel 1 für die Kamerapositionen auf Kursen mit viel Asphaltauslauf kritisiert. Vor allem die 1,3 Kilometer lange Gerade in China war dabei ein Dorn im Auge, weil die Kameras meist von vorne die komplette Gerade einsehen, wodurch die Boliden auf der riesigen Anlage verloren und langsam wirken, weil die Geschwindigkeit nicht rüberkommt.


Fotostrecke: GP Australien, Highlights 2017

Hoffnung wurde dabei auch in den neuen Eigentümer Liberty Media gesetzt, die mit neuen Perspektiven dafür sorgen könnten, dass die Königsklasse wieder schnell und ungeheuerlich wirkt. Und während die Bilder aus Schanghai vielleicht nicht so spektakulär wie im Albert Park werden könnten, könnte dort das Überholproblem anders aussehen, weil Manöver in den Vorjahren mit DRS auf der Geraden fast inflationär passierten.

Booth ist gespannt darauf, wie sich die Formel 1 auf den nächsten Kursen präsentieren wird: "Natürlich war erst ein Rennen und man muss etwas abwarten, um abschließend zu urteilen", sagt er, "aber ich bin dennoch nicht ganz sicher, ob die neuen Autos wirklich nachhaltig positiven Einfluss auf das Image der Formel 1 haben werden."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Foto zur News: Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere
Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere

Foto zur News: Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg
Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg

Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...

Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Folge Formel1.de
Formel-1-Quiz

Aus welcher Stadt stammt Nick Heidfeld?

formel-1-countdown
Anzeige InsideEVs