Kaltenborn: Teams müssen Traditionsrennen verteidigen
Die Sauber-Teamchefin setzt auf Liberty Media, wenn es darum geht, die Formel 1 in Europa zu halten, wünscht sich aber auch deutliche Worte der Mannschaften
(Motorsport-Total.com) - Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn hat davor gewarnt, dass die Formel 1 altgediente Grands Prix immer mehr aus ihrem Rennkalender drängt. Im Gespräch mit dem 'Deutschlandfunk' beurteilt die Österreicherin es kritisch, dass die Königsklasse vermehrt dort aufschlägt, wo die Promoter mit dem großen Geld winken. "Ich finde die Entwicklung sehr bedenklich", erklärt Kaltenborn. "Wir als Teams müssten in aller Deutlichkeit sagen, wie wichtig es ist, Traditionsrennen zu haben."
Sie wünscht sich, dass die Mannschaften in Zukunft auf die Barrikaden gehen. Schließlich bedeutet der Abschied aus Europa auch den Verlust der eigenen Heimspiele - für Mercedes in Hockenheim oder auf dem Nürburgring, für Ferrari in Monza oder für die zahlreichen Briten in Silverstone. Um alle Austragungsorte war es in der jüngeren Vergangenheit nicht gut bestellt. "Es wird Zeit, dass wir Teams uns mehr aufstellen und nicht darauf schauen, wer mehr Geld bringt", beklagt Kaltenborn.
Sie setzt auf den neuen Formel-1-Mehrheitseigner: "Da hoffe ich, dass Liberty Media - nachdem sie sagen, dass die Tickets billiger werden sollen - eingreift und einen gesünderen Mix sicherstellt." Zumindest haben die US-Amerikaner bereits erklärt, mehr Rennen veranstalten zu wollen und den Zirkus jüngst zurück nach Frankreich gebracht. Kaltenborn pocht auch auf Deutschland: "Gerade, was Sauber und Hockenheim betrifft: Das ist für uns wie ein Heimrennen. Es ist eine fantastische Stimmung. Man merkt richtig, wie sehr die Formel 1 in der Stadt ist. Man spürt so viel Freunde."