• 26. Oktober 2016 · 23:19 Uhr

Jenson Button: Formel-1-Rennen müssen kürzer werden

Der McLaren-Pilot glaubt, dass die Königsklasse künftig nur durch kürzere Rennen junge Fans gewinnen kann - "Harter Einschnitt, aber wir müssen mit der Zeit gehen"

(Motorsport-Total.com) - Neue Regeln, neue Autos, neuer Eigentümer: Vieles wird sich in der Formel-1-Saison 2017 in der Königsklasse des Motorsports ändern. Mit Liberty Media übernimmt ein neuer Mehrheitseigner von CVC Capital Partners und wird künftig die Ausrichtung des Sports bestimmen. Der designierte Serienboss Chase Carey skizzierte bereits, Strecken "spannender als je zuvor zu gestalten" und die Formel 1 "auf ein neues Niveau" bringen zu wollen. Ein großer Baustein dafür: Die wichtigste Rennserie der Welt soll vor allem für jüngere Zuschauer wieder attraktiv werden und so neue Zielgruppen erschließen.

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Button folgt Felipe Massa (r.) in die "Rente", sorgt sich aber dennoch um die Formel 1 Zoom Download

Ein "alter Hase" im Geschäft ist McLaren-Honda-Pilot Jenson Button, der seit über 16 Jahren in der Königsklasse aktiv ist. Obwohl der 36-Jährige im kommenden Jahr nicht im Renncockpit sitzen wird, macht auch er sich Gedanken über die Zukunft des Sports. "Ja, wir müssen definitiv jüngere Fans für uns begeistern. Das wird aber nicht so einfach werden. Heutzutage ist die Aufmerksamkeitsspanne der meisten Leute sehr gering - und ich nehme mich da nicht aus. Kurze Rennen, schnelle Sportarten haben deshalb Oberwasser. Sprintrennen sind sehr gefragt. Ein Formel-1-Grand-Prix dagegen dauert eineinhalb Stunden oder noch länger - und das finde ich schwierig", stellt Button fest.

Sein Plädoyer lautet deshalb: Die Königsklasse muss über kürzere Rennen nachdenken. "Wir sind schon ein bisschen wie Kinder: Viele können nicht stillsitzen und sich auf eine Sache konzentrieren. Ich zum Beispiel kann nicht eineinhalb Stunden lang einen Film im Fernsehen angucken. Ich muss aktiv sein. Vielleicht bin nur ich so - aber ich glaube, dass jüngere Generationen auch Schwierigkeiten haben, sich einen ganzen Film oder ein ganzes Formel-1-Rennen anzuschauen", findet Button.

Zehn Minuten Action reichen den Jungen nicht aus

Der Routinier gibt zu, dass kürzere Grands Prix oder Sprintrennen einen tiefen Einschnitt in die DNA des Sports darstellen würden. "Die Formel 1 war immer die Formel 1. Ein Grand Prix ist ein hartes, eineinhalbstündiges Rennen. Das zu ändern wäre ein Jammer, weil unser Sport eben immer so war - aber wir müssen mit der Zeit gehen, wenn wir relevant bleiben wollen", so der Weltmeister von 2009.

Seiner Ansicht nach würden sich gerade jüngere Fans nur für offensichtliche Action und Überholmanöver auf der Strecke interessieren. "Die machen aber vielleicht nur zehn Minuten eines Rennens aus. Für viele ist das nicht genug, um ein 90-minütiges Event anzugucken - das kann ich schon verstehen."


Fotostrecke: Top 12: Jenson Buttons beste Rennen

Button vergleicht die aktuelle Formel 1 deshalb sogar mit der Tour de France im Radsport. Der begeisterte Triathlet gibt zu: "Ich habe mir noch nie eine ganze Etappe der Tour de France angesehen. Ich nehme sie auf und schaue mir die letzten zehn Minuten an." Echte Sportfans würden sich zwar für die harte Arbeit dahinter, die ausgeklügelte Strategie oder die perfekte Vorbereitung interessieren, aber um die gehe es nicht. "Wir brauchen die jüngeren Fans. Die für etwas zu begeistern, das eineinhalb Stunden dauert, wird sehr schwer", begründet der Brite seine Fürsprache für kürzere Rennen.

Button, der nach 16 Jahren in der Formel 1 im kommenden Jahr nur noch als Ersatzfahrer bei McLaren fungieren wird, sieht trotz der großen Herausforderungen optimistisch in die Zukunft des Sports. "Die vielen Änderungen für 2017 gehen definitiv in die richtige Richtung. Wir bekommen neue Besitzer mit frischen Ideen, die die Serie voranbringen werden. Sie verstehen schon sehr gut, was zu tun ist und werden um jüngere Fans werben. Hoffentlich werden wir dann auch in den USA den Durchbruch schaffen", so Buttons Hoffnungen und Wünsche an die amerikanischen Eigentümer von Liberty Media.

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