• 11. Oktober 2016 · 09:18 Uhr

Toto Wolff über WM-Duell: Hamilton "braucht einen Feind"

33 Punkte Rückstand - alles schon vorbei? Toto Wolff kann sich vorstellen, dass Lewis Hamilton mit dem Rücken zur Wand am stärksten zurückschlagen wird...

(Motorsport-Total.com) - Toto Wolff glaubt, dass man Lewis Hamilton trotz seines 33-Punkte-Rückstands auf Nico Rosberg in der Formel-1-WM 2016 noch nicht abschreiben sollte. Nach dem enttäuschenden Asien-Double in Malaysia und Japan, bei dem Rosberg mit 40:15 Punkten einen wichtigen Schritt in Richtung Titel machen konnte, werde Hamilton nämlich stärker denn je zurückkommen.

Zuletzt wirkte der amtierende Champion "angezählt", finden selbst Formel-1-Experten wie Marc Surer, aber: Kämpfende Boxer schlagen meistens gerade dann am härtesten zurück. Insofern, glaubt Wolff, sei es durchaus möglich, dass Hamilton schon beim nächsten Grand Prix in den USA wieder in Bestform auftreten werde - zumal zwischen Suzuka und Austin zwei Wochen Zeit sind, um den zuletzt erlittenen psychologischen Rückschlag zu verarbeiten.

"Ich habe in den vergangenen Jahren gelernt, dass die Dinge 24 Stunden später manchmal schon wieder ganz anders aussehen, als sie eine Stunde nach dem Rennen erscheinen", glaubt der Mercedes-Sportchef nicht, dass Hamilton nun dauerhaft gebrochen und deshalb schon eine Vorentscheidung gefallen sei. Ihn psychologisch zu stärken, sei aber wichtig: "Unsere Aufgabe ist es nun, ihn wieder aufzubauen."

"Wir haben zehn Tage, es ist nicht so stressig wie nach Malaysia. Er wird in Austin stark zurückschlagen", sagt Wolff. "Es ist noch nicht vorbei, es sind noch vier Wochenenden zu fahren. Lewis wird sich neu ordnen. Als Nico acht Rennen hintereinander gewonnen hat, kam Lewis mit einer Siegesserie zurück. Er ist sehr stark. Er braucht einen Feind, manchmal mehr als einen. So tickt er. Ich glaube, dass es bis zum Ende gehen wird."

Und "Feinde" hat Hamilton derzeit genug. Sein Hauptkriegsschauplatz ist die Rennstrecke, sein Gegner ist Rosberg. In Suzuka hat der 31-Jährige selbst einen Nebenkriegsschauplatz aufgemacht, indem er die britischen Medien gegen sich aufbrachte. Ob die Aufregung um seine Auftritte bei Medienterminen gerechtfertigt ist oder nicht, sei dahingestellt; Tatsache ist: Sie ist in einem WM-Kampf eher nicht hilfreich.

Aber Wolff glaubt, dass Hamilton die Spannungen abseits der Strecke sogar anstacheln können: "Lewis ist am besten, wenn er unter Druck steht und wenn er ein Ziel hat. Ich habe keinen Zweifel daran, dass das ein intensiver Schlagabtausch bis zum Ende wird. Das ist noch lange nicht vorbei!" Gleichzeitig habe sich "die Art und Weise, wie Nico die WM angeht, nämlich jedes Rennen als alleinstehenden Event zu sehen, für ihn als richtige Strategie erwiesen".

Vier Rennen sind noch zu fahren, 100 Punkte zu vergeben. Wenn Hamilton viermal gewinnt, muss Rosberg dreimal Zweiter und einmal Dritter werden, um den Titel zu holen. "33 Punkte sind viel, aber in Malaysia haben wir gesehen, wie schnell es gehen kann. Du führst, scheidest aus, und wenn der andere gewinnt, sind 25 Punkte verloren. Dann sind es nur noch acht", sagt Wolff und ergänzt: "Die Formel 1 ist immer noch ein technischer Sport."

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