• 11. Oktober 2016 · 10:46 Uhr

Ron Dennis: McLaren-Saison 2016 verdient Note fünf von zehn

McLaren-Boss Ron Dennis zeigt sich selbstkritisch und beurteilt die Leistung der britisch-japanischen Zusammenarbeit - Ein Vergleich zwischen heute und damals

(Motorsport-Total.com) - Es war die Traumkonstellation für jeden Nostalgiker: Als Honda 2015 an der Seite von McLaren wieder als Motorenlieferant in die Formel 1 eingestiegen ist, wurden Erinnerungen an die glorreichen Achtziger und Neunziger wach. Die dominanten Jahre der britisch-japanischen Partnerschaft mit Ayrton Senna und Alain Prost im weiß-roten McLaren schienen wieder zum Greifen nahe. Mit Fernando Alonso und Jenson Button, ebenfalls zwei Weltmeister, sollte die Renaissance beginnen. Ein Jahr nach dem Start des Projektes muss man ernüchtert feststellen: Die Geschichte lässt sich nicht so einfach wiederholen.

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Die Partnerschaft McLaren-Honda erlebte schon einmal bessere Zeiten Zoom Download

Fragt man bei McLaren-Boss Ron Dennis, der in der ersten Honda-Ära von 1988 bis 1992 als Teamchef vier Konstrukteurs- und Fahrertitel gewinnen konnte, nach, wie er die Lage der Nation bei den Briten und den Japanern derzeit einschätzt, dann beginnt er seine Analyse mit einem Seufzer. Auf einer Skala von eins bis zehn, wie ist die Leistung von McLaren-Honda einzuschätzen? "Um Gottes Willen. Vielleicht eine Fünf. Wir sind einfach nicht gut genug", gesteht der Gentleman schonungslos gegenüber 'Sky Sports F1'.

"Wir sind hier, um Rennen zu gewinnen. Das tun wir noch nicht, aber wir gehen sicherlich in die richtige Richtung", ist er überzeugt. Vergleicht man die Anfangsjahre der Honda-Partnerschaft in den Achtzigerjahren mit der Gegenwart, dann wird deutlich, wie weit man derzeit vom Ideal entfernt liegt: 1988 wechselte Honda von Williams zu McLaren, um mit den Briten und dem Gespann Senna-Prost 15 von 16 Rennen zu gewinnen.

2016 doppelt so viele Punkte wie noch 2015

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1988: Im ersten Jahr von McLaren-Honda gewinnt man beide Titel (mit Senna) Zoom Download

1989 folgten zehn Siege, 1990 sechs, 1991 acht und 1992 fünf - insgesamt 44 Triumphe. In den ersten vier Jahren gewann man sowohl den Team- als auch den Fahrertitel, einmal mit dem Franzosen und dreimal mit dem Brasilianer. Auch Gerhard Berger kann in dieser Zeit dreimal auf McLaren gewinnen. 2015 findet sich die in Nostalgie badende Zusammenarbeit in der Realität wieder: Nach 17 Rennen konnte man insgesamt fünfmal in die Punkteränge fahren, vier Doppelausfälle waren zu beklagen. Man lag mit 27 Punkten auf dem neunten von insgesamt zehn Rängen in der Konstrukteurs-WM.

2016 ist ein Aufwärtstrend erkennbar. Nachdem man erst ein Jahr später in die neue Motoren-Formel eingestiegen war, konnte man den Rückstand auf die Konkurrenz zumindest verkleinern. Derzeit liegt McLaren auf dem sechsten Rang in der Team-Wertung, 62 Punkte konnten Alonso und Button einfahren - mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Zehnmal holte man bereits Punkte, ein Doppelausfall blieb dem Team bisher erspart. Doppelweltmeister Alonso sicherte sich mit dem fünften Platz in Monaco das bisher beste Ergebnis in der neuen Ära, Button zeigte mit dem dritten Startplatz in Österreich auf.

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Österreich 2016: Jenson Button kämpft Rad an Rad mit den Topteams Zoom Download

In den vergangenen sechs Rennen seit der Sommerpause sammelte man bereits 24 Punkte, nur beim zweiten Heimrennen in Japan erlitt man mit den Rängen 16 und 18 einen herben Rückschlag. Laut Alonso nur ein "einmaliger Ausrutscher". Das soll mit den Regeländerungen in der kommenden Saison nicht mehr passieren, McLaren lauert auf die große Chance. "Unser neuer Antrieb läuft jetzt auf dem Prüfstand, einige Monate früher als der diesjährige Motor", verrät Dennis. "Wir sind bereits weit voran mit der Entwicklung des neuen Autos, wir machen gute Fortschritte."

"Jeder wird dir erzählen, dass die Autos rund vier bis fünf oder sogar sechs Sekunden schneller sein werden pro Runde, da werden die großartigen Fahrer aufzeigen. Ich denke, wir machen einen guten Job", hofft der Brite. Im kommenden Jahr werden Alonso und Stoffel Vandoorne für McLaren angreifen.

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