Ex-Ferrari-Boss: Sich wundern und einfach nur schweigen

(Motorsport-Total.com) - Seit der Einführung des neuen Antriebsreglements in der Formel 1 mit den V6-Turbomotoren und umfangreicher Hybridtechnik hinkt Ferrari der Konkurrenz von Mercedes hinterher. Mit riesigem Aufwand will man die Lücke schließen, doch man tritt in Maranello eher auf der Stelle. Zur Saison 2015 gelang den Roten ein recht großer Sprung, aber zum aktuellen Formel-1-Jahr 2016 fiel der Fortschritt mäßig aus. Die Kritik an der Führung um Teamchef Maurizio Arrivabene wird immer lauter.

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Luca di Montezemolo ist derzeit Vorstand der italienischen Fluglinie Alitalia Zoom Download

"Ich habe mir vor einiger Zeit gesagt, nicht mehr über die Formel 1 zu reden. Ich mache das lieber ein wenig später", sagt Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo bei einer Veranstaltung zur Olympia-Bewerbung von Rom 2024. Der Italiener blickt mit Sorge auf die ausbleibenden Fortschritte seiner ehemaligen Mannschaft, dabei hatte der neue Ferrari-Präsident Sergio Marchionne vor dem Start in die Formel-1-Saison 2016 von Siegen und Titeln gesprochen. Die Realität sieht derzeit anders aus.

Ein kurzer Vergleich zum Vorjahr: Nach zehn Rennen 2015 lag Ferrari 147 Punkte hinter Mercedes, dieser Rückstand beträgt aktuell nur 131 Zähler - ein geringer Fortschritt. In der vergangenen Saison waren Sebastian Vettel bis zu diesem Zeitpunkt schon zwei Rennsiege gelungen, in diesem Jahr noch gar keiner. Der Deutsche hatte mit nur 42 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze damals noch realistische Titelchancen, in diesem Jahr liegt Vettel mit 70 Zählern Rückstand nur auf Rang fünf.

"Ferrari? Ständig werde ich danach gefragt", sagt di Montezemolo, der sich eigentlich derzeit nicht zur Formel 1 äußern möchte. "Aber ich sage nur so viel: Wer wie ich für Ferrari tiefe Liebe empfindet und Ferrari für etwas Wichtiges in seinem Leben hält, der tut in diesem Moment am besten daran, seine Liebe mit Schweigen zu beweisen." Der Italiener deutet an, dass er erst dann wieder mit vielen Worten über seine große Liebe sprechen werde, wenn die Roten an der Spitze der Formel 1 fahren.