• 14. Juni 2016 · 08:47 Uhr

Nachfolge Ecclestone: Warum Luca di Montezemolo ablehnt

Ex-Ferrari-Boss Luca di Montezemolo spricht über die Formel-1-Führungsstruktur, regt Reformen an und erklärt, wie die Nachfolge von Ecclestone aussehen könnte

(Motorsport-Total.com) - Die Erfolgsgeschichte begann 1973, als persönlicher Assistent von Enzo Ferrari kam Luca di Montezemolo zur Scuderia Ferrari und damit in die Formel 1. 1991 wurde er Vorstandsvorsitzender - und brachte so die Roten wieder auf Erfolgskurs. Im September 2014 folgte der Abschied des charismatischen Italieners. Nun wäre der Weg also frei, um Bernie Ecclestone an der Spitze der Formel 1 zu beerben, doch di Montezemolo winkt ab. Auch weil er weiß: "Bernie kann man nicht ersetzen."

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Luca di Montezemolo philosophiert über die Nachfolge von Bernie Ecclestone Zoom Download

In einem Interview mit 'CNN' macht er sich Gedanken, über den Zustand der Formel 1, in der er mit Michael Schumacher unter anderem fünf WM-Titel holen konnte. "Früher oder später muss die Formel 1 darüber nachdenken, wie man Bernie ersetzen könnte", holt er aus, um dann gleich anzufügen: "Bernie ist eine fantastische Person. Es wird unmöglich sein, ihn zu ersetzen." Laut dem 68-Jährigen, der nun im Vorstand der Fluglinie Alitalia sitzt und sich um die Olympia-Bewerbung von Rom für die Spiele 2024 kümmert, kann keine einzelne Person Nachfolger von Ecclestone werden. Er denkt radikaler: "Es braucht eine neue Führung."

Diese Erkenntnis führt ihn auch zu dem Entschluss, sich nicht selbst um die Nachfolge des Briten zu bemühen. Darauf angesprochen meint er: "Ich wäre der Beste der Welt, um diesen Job zu machen, aber vielleicht ist es Zeit für jemand anderes." Er schlägt folgendes Konstrukt vor: "Man bräuchte eine kleine Gruppe von Leuten, die je in ihrem eigenen Bereich sehr stark sind, mit jemandem an der Spitze, der sich in der Formel 1 auskennt und der ein Gespür dafür hat, was der Markt und die Fans brauchen."


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Er sieht grundsätzlich Reformbedarf in der Königsklasse, denn das derzeitige Führungsgebilde würde nicht mehr funktionieren. Di Montezemolo führt aus: "Für die Formel 1 wäre es besser, drei klare Parteien zu haben", fordert er eine Gewaltenteilung. "Eine ist die FIA, die sich um die Regeln kümmert und politische Macht ausübt, wie die FIFA, dann die Teams, die als Player auftreten und die Rechteinhaber, die den Sport promoten und die Zuschauerzahlen erhöhen sollen."

Das größte Problem am derzeitigen System: "Die Überlappung ist dabei ein großer Fehler." Denn aktuell haben auch einige Teams und Bernie Ecclestone als Rechteinhaber die Möglichkeit, Regeln in der Strategiegruppe zu entwerfen und mitzubestimmen. Was dabei herauskommen kann, wurde mit dem hektisch eingeführten und nach nur zwei Rennwochenenden wieder abgeschafften neuen Qualifyingformat sichtbar.

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