• 17. März 2016 · 13:13 Uhr

Helmut Marko gibt zu: Red Bull wollte eigenen Motor bauen

Motorsportkonsulent Helmut Marko bestätigt Red Bulls Geheimplan, 2014 eine eigene Antriebseinheit zu bauen, und erklärt, wieso er weiter auf einen Siegermotor hofft

(Motorsport-Total.com) - Red Bull plante tatsächlich, eine eigene Formel-1-Antriebseinheit zu bauen. Das bestätigt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko des österreichischen Rennstalls mit Sitz in Milton Keynes im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wir haben uns das 2014 angesehen, als wir die ersten Tests hatten, haben aber sehr schnell herausgefunden, dass das nichts für Red Bull ist", sagt Marko.

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Rien ne vas plus: Die Renault-Probleme zwangen Horner und Marko zu Kreativität Zoom Download

Zur Erinnerung: Als die neuen 1,6-Liter-V6-Antriebseinheiten in Jerez zum ersten Mal getestet wurden, kam das amtierende Weltmeisterteam wegen enormer Zuverlässigkeitsprobleme bei Renault kaum zum fahren. Den Red-Bull-Verantwortlichen war die Tragweite der Mängel offensichtlich rasch bewusst, weshalb man Möglichkeiten prüfte, seine eigene Antriebseinheit zu bauen.

Marko: Know-how wäre kein Problem gewesen

Mit dem Motorenentwickler AVL, der Firma Pankl, die Pleuel für alle Formel-1-Motoren produziert und anderen Unternehmen könnte man in der Steiermark, der Heimat von Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, sogar auf ein enormes Motorsport-Know-how zurückgreifen, als Stolperstein erwiesen sich dann aber "die Kosten und die Komplexität".

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Bei den Testfahrten 2014 gab es bei Red Bull ständige Antriebsprobleme Zoom Download

Marko präzisiert: "Wir reden hier nicht über einen Motor, sondern über eine Antriebseinheit, die viel komplizierter ist. Und wir sprechen hier über 250 bis 300 Millionen Euro, nur um so einen Motor zu entwickeln."

Da der Volkswagen-Konzern ebenfalls kein Interesse zeigt, als Antriebshersteller in die Formel 1 einzusteigen, und Ferrari und Mercedes Red Bull nicht beliefern wollen, ist man nun am Motorenmarkt isoliert. 2016 verfügt man noch über einen Vertrag mit Renault, doch die Franzosen konzentrieren sich völlig auf ihr neues Werksteam: Red Bull muss also nehmen, was man kriegt.

Red Bull hofft auf Antriebsangleichung

Droht 2017 also erneut das Szenario, dass das einstige Weltmeisterteam ohne Motorenpartner dasteht? Marko verneint: "Wir haben Optionen und werden nächstes Jahr nicht ohne Motor dastehen." Das sei aber nicht der Anspruch von Red Bull: "Wir wollen einen konkurrenzfähigen Motor, mit dem wir vorne mitfahren und gewinnen können."

Derzeit gibt es laut Marko in der Formel 1 nur das Mercedes-Triebwerk, das diese Ansprüche erfüllt, denn Ferrari hat laut dem Österreicher seine drei Siege im Vorjahr "nicht aus eigener Kraft" erzielt.

Ist die Situation also aussichtslos? "Es gibt immer noch Diskussionen über eine Angleichung der Leistung innerhalb von zwei Prozent oder eine mögliche Einführung des Alternativmotors", gibt er die Hoffnung nicht auf, dass das leidige Motorenthema für Red Bull doch noch positiv endet. "Schauen wir mal, wie das Reglement aussehen wird und wie die Weiterentwicklung bei unserem Motor funktioniert."

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