• 10. März 2016 · 08:52 Uhr

Halo: John Surtees kritisiert Lewis Hamiltons Aussagen

Formel-1-Legende John Surtees kritisiert Lewis Hamiltons Aussagen über das Halo-System - Unfalltod von Sohn Henry hätte womöglich verhindert werden können

(Motorsport-Total.com) - Das Halo-System spaltet das Formel-1-Fahrerlager. Der Cockpitschutz, der bei den Barcelona-Testfahrten von Ferrari das erste Mal getestet wurde, hat einige Befürworter, jedoch vor allem in Lewis Hamilton einen vehementen Gegner. Der aktuelle Weltmeister würde sich das Halo-System nicht freiwillig auf seinen Mercedes schrauben lassen, außerdem sei dies die "schlimmste Modeerscheinung in der Formel-1-Geschichte", tönte der Brite. Ex-Formel-1-Weltmeister John Surtees begrüßt die Sicherheitsentwicklung - sein Sohn Henry hätte damit womöglich gerettet werden können.

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John Surtees pflichtet Sebastian Vettel bei: "Henry würde heute noch leben" Zoom Download

2009 ereignete sich bei einem Formel-2-Rennen in Brands Hatch der folgenschwere Unfall des damals 18-Jährigen. Surtees wurde von einem losen Rad am Kopf getroffen und verstarb wenig später aufgrund der schweren Verletzungen. Das Halo-System hätte den Sohn von Formel-1- und Motorrad-Weltmeister John Surtees womöglich gerettet. "Ich habe Henry auf tragische Weise verloren. Durch solch eine neue Entwicklung hätte das verhindert werden können", erklärt der 82-Jährige gegenüber 'Press Association Sport'.

Die Aussagen von Hamilton kann der Weltmeister von 1964 zwar in gewisser Weise nachvollziehen, er übt trotzdem Kritik an seinem Landsmann: "Lewis sollte vielleicht ein bisschen mehr über Halo nachdenken. Als Weltmeister hat er eine gewisse Verantwortung. Er könnte es zumindest in Erwägung ziehen und sich einbringen." Hamilton sei ein großartiger Fahrer und sein Input werde wertgeschätzt. Er spreche eben von einem traditionellen Standpunkt aus, mit dem Enthusiasmus für Formelsportboliden, die ein offenes Cockpit haben, weiß Surtees.

Dennoch: "Manchmal müssen aber Veränderungen geschehen. Sebastian hat den Nagel mit seinen Aussagen auf den Kopf getroffen. Henry wurde von einem Rad, das 28 Kilogramm gewogen hat, getroffen. Er würde nun wahrscheinlich noch leben." Die angesprochenen Aussagen von Sebastian Vettel stehen genau konträr zu jenen von Hamilton.

Der Deutsche, der Surtees' Unfall explizit angesprochen hat, meinte nach seiner Probefahrt mit dem Halo-System an seinem Ferrari in Barcelona: "Es ist ganz egal, wie hässlich es ist: Nichts rechtfertigt, dass diese beiden Jungs (Henry Surtees und IndyCar-Pilot Justin Wilson; Anm. d. Red.) nicht mehr bei uns sind. Auch wenn ich im Hinblick auf die Ästhetik kein Fan davon bin, denke ich trotzdem, dass es in Zukunft unabdingbar ist." (Hier die Aussagen von Sebastian Vettel nachlesen!)

Als heutiger Rennfahrer würde Surtees im ersten Moment jedoch ähnlich agieren, als dies Hamilton getan hat: "Ich schätze diese ersten Reaktionen von Lewis, denn würde ich heute noch Rennen fahren, dann würde ich wahrscheinlich auch so reagieren. Aber bei solchen Sachen muss man sich hinsetzen und gut über die Auswirkungen nachdenken", mahnt die Formel-1-Legende.

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