• 05. März 2016 · 20:39 Uhr

Reglement 2017: Wird Halo zum Aerodynamik-Thema?

Während Williams-Technikchef Pat Symonds erklärt, wie sich Halo auf das Design des 2017er-Autos auswirken könnte, stoßen sich auch einige Teamchefs an der Optik

(Motorsport-Total.com) - Der Halo-Cockpitschutz ist für 2017 beschlossene Sache, doch nach den ersten Tests mit dem System in Barcelona spaltet das Thema die Formel 1. Die Teams beginnen allerdings bereits mit den ersten Vorbereitungen für die kommende Saison, auch wenn diese auf Vermutungen beruhen, da das Reglement für 2017 noch gar nicht endgültig beschlossen ist. Und da müssen sich die Ingenieure auch über die aerodynamischen Auswirkungen der Schutzvorrichtung Gedanken machen.

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Ist das die Zukunft der Formel 1? Räikkönen mit dem Halo-Kopfschutz Zoom Download

Könnte das Halo-System also eventuell sogar für aerodynamische Zwecke genutzt werden? Williams-Technikchef Pat Symonds hat seine Zweifel. "Wir müssen das Halo-System erst bei unserem Windkanal-Modell ausprobieren, um zu verstehen, welche Auswirkungen es hat, aber es handelt sich um eine Standard-Vorrichtung, wie zum Beispiel der Seitenaufprallschutz."

Das bedeutet, dass diese zwar von den Teams selbst produziert wird, aber bei den Maßen kaum Spielraum für Experimente bleibt. "Daher wird es kein großes Entwicklungsprogramm geben, um die perfekte Form zu finden", glaubt Symonds.

Williams: Sicherheit viel wichtiger als Optik

Er selbst stößt sie nicht am veränderten Erscheinungsbild der Formel-1-Boliden. "Ich bin immer dafür, die Sicherheit der Autos zu verbessern, und ich hatte nie Angst vor Veränderungen", erklärt er seine Haltung. "Die Tradition der offenen Cockpit spielt für mich keine große Rolle. Ich bin also absolut glücklich damit."

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So sieht der Halo-Cockpitschutz aus nächster Nähe aus Zoom Download

Doch hält er es für wirksam? "Vermutlich wäre am Ende ein geschlossenes Cockpit besser, aber es hängt auch vom Unfall ab", spricht er seine Gedanken aus. "Bei einem Überschlag wäre aber eine Jetkanzel vielleicht wieder ein Nachteil." Der Brite hält Halo also für eine vernünftige Lösung und auf jeden Fall für einen Schritt nach vorne.

Seine Chefin Claire Williams, die als Stellvertreterin von Teamboss und Vater Frank Williams agiert, findet ebenfalls, dass die Sicherheit wichtiger einzustufen ist als die Optik: "Priorität hat, welches System die größte Sicherheit für die Fahrer bietet." Aus optischer Sicht bevorzugt die Britin allerdings nicht Halo, sondern die Jetkanzel: "Wenn wir die Richtung einschlagen, einen futuristischen Rennwagen zu bauen, dann würde das aufregend aussehen." Sie verweist aber darauf, dass das letzte Wort beim Reglement noch nicht gesprochen ist.

Toro-Rosso-Teamchef Tost: Red-Bull-Lösung am schönsten

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost ist im Gegensatz zu den Williams-Entscheidungsträgern deutlich mehr Purist. "Es handelt sich um Formel-Autos, und ich bin kein Fan davon", gibt er seine persönliche Meinung Preis. Ihm ist allerdings bewusst, dass die Unfälle der vergangenen Jahre Konsequenzen erfordern, denn "es besteht immer die Gefahr, dass ein Reifen herumfliegt und den Kopf eines Fahrers trifft".

Daher ist die Red-Bull-Variante - ein Kopfschutz, der an das "Batmobil" erinnert und statt einer Strebe vor dem Kopf des Fahrers über eine Plexiglas-Karbon-Scheibe verfügt - sein Favrorit. "Mir persönlich gefällt diese Lösung etwas besser", sagt der Österreicher. "Das sieht futuristischer aus. Halo sieht nicht so schön aus."

Und auch McLaren-Rennleiter Eric Boullier kann sich mit der Optik des Halo-Designs nicht anfreunden: "Für mich sieht es nicht sehr sexy aus." Der Franzose will aber noch weitere Tests und Entwicklungen abwarten, ehe er sich eine klare Meinung bildet. Generell findet er aber: "Wenn es die Sicherheit verbessert, dann ist es willkommen."

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