Max Verstappen macht Druck: 2017 bei Red Bull?

(Motorsport-Total.com) - Bei Red Bull wird dieses Jahr die Luft dünn. Supertalent Max Verstappen bestreitet seine zweite Saison für Toro Rosso und Teamchef Franz Tost kündigte gegenüber 'Formula1.com' bereits an: "Ich weiß zwar noch nicht, was in Zukunft passiert, aber der normale Schritt wäre, dass er zum Red-Bull-Team wechselt."

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Max Verstappen: Der Youngster sorgt im Red-Bull-Kader für Nervenflattern Zoom Download

Damit spricht der Tiroler aus, was sowieso allen bei Red Bull klar ist: Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat fahren 2016 beim ehemaligen Weltmeisterteam um ihre Karriere. Denn wenn Verstappen, der selbst die hohen Erwartungen in seiner Debütsaison deutlich übertraf, so weitermacht, dann muss einer der beiden sein Cockpit räumen.

Ricciardos Gedankenspiele

Ricciardo überlegt sich gegenüber 'Formula1.com' bereits mögliche Konstellationen und spürt den Druck: "Man ist immer nur so gut wie das letzte Ergebnis. Wenn Daniil und ich also gleich gut sind und das auch für Max und Carlos gilt, dann wird es am Ende eine knifflige Entscheidung. Wenn aber zum Beispiel ich Daniil dominiere und Max Carlos dominiert, dann wird etwas passieren."

Eine knifflige Entscheidung könnte durchaus auch zu Ungunsten der aktuellen Red-Bull-Piloten ausgehen, denn Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko, der diesbezüglich die Fäden zieht, hat in den vergangenen Jahren keinen Zweifel daran gelassen, dass er einzig und allein einen kommenden Weltmeister sucht. Und Verstappen macht bislang den Anschein, dass er alle Ingredienzien dafür besitzt. Ricciardo weiß: "Alles wird von der kommenden Saison abhängen, aber ich bin zuversichtlich."

Red-Bull-Cockpit: Verstappen meldet erste Ansprüche an

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Bei den Testfahrten kamen sich Verstappen und Kwjat bereits in die Quere Zoom Download

Das weiß auch Verstappen, der bereits seine Messer wetzt und sich seiner günstigen Lage bewusst ist. "Die Zukunft sieht sehr gut aus, also kann ich mich voll auf meine Saison konzentrieren. Und man will immer jeden schlagen - auch den eigenen Teamkollegen." Ob er das Cockpit bei Red Bull gerne hätte? "Natürlich, das ist doch logisch."

Für den Niederländer ist klar, dass das Red-Bull-A-Team bald wieder ganz vorne mitfahren wird: "Sie wollen wieder Rennen und Weltmeisterschaften gewinnen. Auf jeden Fall wollen sie nicht dort bleiben, wo sie jetzt stehen. Ihr Auto ist fantastisch. Wenn das Motorproblem gelöst ist, dann werden sie zweifellos wieder gewinnen."

Diese Saison fühlt er sich laut eigenen Angaben aber bei Toro Rosso wohl - noch: "Es ist eine gute Sache, noch ein weiteres Jahr zu lernen, aber irgendwann muss ich den nächsten Schritt machen."

Webber: Welche Gefahr Verstappen droht

Ex-Red-Bull-Pilot Mark Webber glaubt ebenfalls an den angriffslustigen Youngster, der keine Scheu vor großen Namen hat und in seinem ersten Jahr die Formel 1 beeindruckte. "Wenn es um seine Fühigkeiten geht, dann ist er ein Volltreffer. Er geht mit der Situation sehr natürlich um, ist im Kopf stark und im Auto gelassen. Er bewegt sich auf sehr entspannte Art und Weise in dieser Umgebung."

Webber weiß aber auch, dass diese Leichtigkeit gewisse Gefahren birgt. "Er weiß nicht, wie viel er in den kommenden sieben Jahren investieren muss, um das maximale Ergebnis zu erreichen", erklärt der Australier Verstappens Herausforderung. "Die wirklich Guten stellen ihr Ego hinten an und stellen sich die Frage, wie sie besser werden können. Sie suchen bei jemandem Hilfe und sagen: 'Ich bin nicht gut genug'. Wenn man aber so viel Talent hat, dann kann es aber auch leicht passieren, dass man es ein paar Jahre lang etwas schleifen lässt und sagt: 'Nächstes Jahr wird es schon passen'."

Webber, der selbst nie Formel-1-Weltmeister wurde, traut dem Sohn von Jos Verstappen allerdings zu, dass er die richtige Entscheidung für seine Karriere trifft: "Ich bin schon gespannt, was da noch kommt. Setzt ihn in ein Top-Auto, und er wird ziemlich gut aussehen und Weltmeister werden."