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Damon Hill glaubt nicht an Frauen in der Formel 1
Die Diskussionen über Königsklassen-Pilotinnen kehren wieder: Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill hegt Zweifel am Kampfgeist
(Motorsport-Total.com) - Erst kürzlich läutete Formel-1-Boss Bernie Ecclestone die zweite Runde in den Diskussionen über Pilotinnen in der Formel 1 ein. Sie würden nicht ernst genommen, befürchtet der 85-Jährige und regt damit erneut zum Nachdenken an. Während sich die ehemalige Williams-Testpilotin Susie Wolff gerade für weibliche Motorsport-Ambitionen stark macht, äußerst Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill ebenfalls Zweifel an Durchsetzungsvermögen des vermeintlich schwächeren Geschlechts.
"Ich bin allein schon wegen meiner Ehefrau und meiner beiden Töchter absolut sicher, dass es keinen Grund gibt, warum eine Frau nicht einen Mann besiegen könnte", beginnt er vorsichtig gegenüber 'ITV'. "Aber ich habe meine Zweifel. Gegen Jungs anzutreten und erfolgreich zu sein ist eine andere Geschichte. Es ist für die Jungs schon unter sich sehr schwierig, konkurrenzfähig zu bleiben. Würde eine weibliche Fußballspielerin in der Premier League bestehen?"
Der Weltmeister von 1996 nimmt damit den Ball auf, den Ecclestone dem Königsklassen-Zirkus zugeworfen hat. Der Formel-1-Boss hatte eine ähnliche Diskussion schon im März vergangenen Jahres angeregt, als er seine Idee von einer eigenen Frauen-Formel-1 hervorbrachte. Hill warnt jedoch vor solch schlagzeilenkräftigen Aussagen:
Fotostrecke: Frauen erobern die Formel 1
Mit ihr fing alles an: Maria Teresa de Filippis war 1958 in Monaco die erste Frau, die versuchte, sich für ein Formel-1-Rennen zu qualifizieren. Das gelang ihr aber erst später in jenem Jahr, als sie in Spa-Francorchamps Zehnte wurde. Als Teenager noch vom Reitsport begeistert, begann sie ihre Karriere als Rennfahrerin, nachdem ihre Brüder gewettet hatten, dass sie am Steuer eines Sportwagens keine Chance haben würde. De Filippis gewann aber gleich ihr erstes Autorennen in einem FIAT 500. Kleine Randnotiz: Bei ihrer Formel-1-Premiere in Monaco 1958 scheiterte auch ein gewisser Bernard Charles Ecclestone an der Qualifikation. Fotostrecke
"Bernie mag es, etwas Kontroverses in den Raum zu werfen und will damit provozieren. Er hofft, die Leute sagen dann: 'Okay, wir werden ihm das Gegenteil beweisen'. Aber das sollte nicht die Basis sein. Man sollte sich lieber die Frage stellen: Gibt es da draußen ein Mädchen, dass nichts lieber will, als Formel-1-Weltmeister zu werden?"
Derzeit scheint nur die Lotus-Entwicklungsfahrerin Carmen Jorda in Reichweite eines Cockpits in der Formel 1 zu sein. Ob die Spanierin nach der Renault-Übernahme aber noch Teil des Teams aus Enstone bleibt, ist noch gar nicht klar. Erst vor Kurzem verstarb mit Maria Teresa de Filippis die erste Frau, die an einem Rennen in der Königsklasse teilnahm. Die Initiative von Susie Wolff will sich vor allem um den Nachwuchs kümmern.