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Montezemolos schönster Moment: "Als ich Ferrari verließ"
Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo denkt nach wie vor gerne an seine Ferrari-Formel-1-Titel zurück - Doch bewegender war sein letzter Tag bei der Scuderia
(Motorsport-Total.com) - Wenn man in Deutschland den Namen Luca di Montezemolo hört, bringt man ihn unweigerlich mit den sechs Ferrari-Formel-1-Konstrukteurstiteln und den fünf aufeinanderfolgenden Fahrertiteln von Michael Schumacher zwischen 1999 und 2004 in Verbindung. Das Motorsport-Vermächtnis des Managers ist jedoch weit größer, wodurch sein Name durchaus in einem Atemzug mit denen von Frank Williams oder Ron Dennis genannt werden kann.
Noch während seines Studiums Anfang der 1970er erregte di Montezemolo die Aufmerksamkeit Enzo Ferraris, als er in einer Radiosendung als Anrufer Ferrari und den Motorsport verteidigte. Nach einiger Korrespondenz stellte der begeisterte Commendatore di Montezemolo als Leiter der Rennsportabteilung der Scuderia ein.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Zwischen 1975 und 1977 gewann Niki Lauda zwei Fahrertitel, während Ferrari drei Konstrukteursmeisterschaften einstrich. Danach wandte sich di Montezemolo im Hause FIAT anderen Tätigkeiten zu und wurde "nebenbei" 1986 zum Generaldirektor des Organisationskomitees für die Fußball-Weltmeisterschaft 1990.
Montezemolo holt Maranello aus der Krise
An seine Zeit bei den Roten erinnert sich di Montezemolo gerne, wie er gegenüber 'RTL' verrät: "Mein schönster Moment bei Ferrari war nicht der erste WM-Titel 2000 mit Michael Schumacher nach 21 Jahren der Abstinenz, auch nicht, als wir fünf Titel in Folge gewonnen haben. Ich hatte das Glück, in meiner Ferrari-Zeit 19 WM-Titel zu gewinnen, Einzel- und Konstrukteurstitel. Bernie Ecclestone sagt mir auch immer: 'Luca, du bist derjenige in der Formel 1, der die meisten Meisterschaften gewonnen hat.' Aber das ist nicht das Herausragende."
Fotostrecke: Arrivederci, Luca!
Arrivederci, Luca! 41 Jahre nach seinem Einstieg nimmt Luca Cordero di Montezemolo seinen Hut bei Ferrari und ist ab sofort nicht mehr Präsident der Traditionsmarke. Mit dem Ausscheiden di Montezemolos endet eine Erfolgsgeschichte, die insgesamt acht Fahrer- und elf Konstrukteurstitel beinhaltet. Fotostrecke
"Nein, mein schönster Moment war der Tag, als ich Ferrari verließ. Alle Mitarbeiter waren da, alle waren bewegt, und alle haben applaudiert. In diesem Moment wird Dir bewusst, dass du eine Herausforderung gemeistert hast", ist er heute noch von der Dankbarkeit seiner Mitarbeiter gerührt: "Die Frauen und Männer von Ferrari sind das größte Vermögen dieser Firma. Es sind einzigartige Menschen, die die Kultur von Ferrari vertreten".
Holt er die Olympischen Spiele 2024 nach Rom?
Dem Renngeschehen ist der Motorsport-Enthusiast noch immer zugetan: "Ich verfolge natürlich noch immer gerne die Rennen, und zwar mit großer Leidenschaft. 30 Jahre bei Ferrari, das heißt: Ich habe fast mein halbes Leben in Maranello verbracht". Ausruhen möchte di Montezemolo sich jedoch nicht.
Derzeit bestellt der leidenschaftliche Unternehmer andere Felder und möchte die Olympischen Spiele 2024 nach Rom holen. In ihnen sieht der Italiener großes Potenzial: "Wir wollen alles zusammenbringen: die Kultur, den Sport und die Schönheit Roms. All das ist eine große Chance für uns. Wir haben großartige Mitbewerber wie Hamburg oder Paris, aber wir sind zuversichtlich, dass Rom nach den Erfolgen von 1960 wieder gute Chancen hat, den Zuschlag zu bekommen."