• 02. November 2015 · 10:02 Uhr

Red-Bull-Motoren 2016: Bei Honda kein Weiterkommen

Christian Horner muss einsehen, dass Ron Dennis in der Motorenfrage stur bleibt, spricht aber von einer mysteriösen zusätzlichen Möglichkeit für Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Die von Dietrich Mateschitz gesetzte Frist bis Ende Oktober ist am vergangenen Wochenende ergebnislos verstrichen, doch Red Bull hat noch immer keinen Motor für die Formel-1-Saison 2016. Seit Austin schien Honda die beste Möglichkeit auf einen Deal zu sein - aber die scheitert weiterhin am Veto von McLaren-Boss Ron Dennis.

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Christian Horner gehen für nächstes Jahr langsam die Möglichkeiten aus Zoom Download

"Ich habe bei McLaren mit niemandem gesprochen, außer mit Ron Dennis. Er hat dort das Sagen", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Und seine Ansicht ist ziemlich klar." Zuletzt hatte Honda-Sportchef Yasuhisa Arai Gespräche mit Red Bull bestätigt und auch Interesse bekundet, McLaren-Teamchef Eric Boullier erklärte jedoch tags darauf, dass McLaren "nicht die Caritas" sei und man Red Bull nicht helfen wolle.

"Honda möchte es, aber leider gibt eine gewisse vertragliche Situation zwischen ihnen und McLaren. Sie müssen nun untereinander klären, was sie machen wollen. Darauf haben wir keinen Einfluss", sagt Horner. Nachdem Red Bull von sich aus das vorzeitige Ende der Partnerschaft mit Renault verkündet und sich Absagen von Mercedes und Ferrari eingeholt hat, der Alternativantrieb von der FIA aber erst für 2017 ausgeschrieben werden soll, wurde zuletzt sogar über eine mögliche Auszeit für ein Jahr spekuliert.

"Sabbatical" laut Horner "enorm unwahrscheinlich"

Doch so ein "Sabbatical", wie es in der Vergangenheit schon von Michael Schumacher oder Kimi Räikkönen eingelegt wurde, ist aus Sicht von Red Bull "enorm unwahrscheinlich". Womit auf dem Papier eigentlich nur noch ein Rückzug aus der Formel 1 als machbare Option übrig bleibt. Horner gibt zu: "Es gibt nicht mehr viele Optionen." Und er bleibt geheimnisvoll, wenn er sagt: "Vielleicht noch eine andere. Es laufen noch Diskussionen. Wir werden sehen."

Die verbale Kritik an Renault, die mutmaßlich verhindert, dass es dort einen Weg zurück gibt, scheint Red Bull nun zu bereuen. Auch wenn das auf Tonband anders klingt: "Man muss die Geschichte, den Hintergrund und die Umstände verstehen. Es ist im Nachhinein immer leicht, dies und jenes zu sagen, aber es wurden auf beiden Seiten Dinge gesagt. Vieles konzentriert sich auf das, was Red Bull gesagt hat, aber es ist keine Einbahnstraße", meint Horner.


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"Wir arbeiten sehr hart daran, eine Lösung zu finden. Hoffentlich wird uns das gelingen", sagt er. "Es wurden uns einige Steine in den Weg gelegt, aber irgendwie werden wir schon eine Lösung finden. Wir haben einen sehr engen Zeitplan. Am liebsten hätten wir die Entscheidung schon im Oktober gehabt, aber jetzt hoffen wir auf eine baldige Lösung. Wir mussten die Deadline verschieben, es gab keine andere Möglichkeit."

Das bedeutet auch, dass die Zeit langsam eng wird, an allen Tests teilzunehmen. Am Dienstag nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi steigt zum Beispiel ein zwölfstündiger Reifentest, für den nur 2015er-Autos zugelassen sind. Aber was, wenn Red Bull für den RB11 dann keine 2015er-Renault-Motoren mehr hat? "Wir haben einen Motorenvertrag, der bis zum Ende dieses Jahres läuft. Das ist also kein Problem", winkt Horner ab.

Pirelli-Test im Januar ohne Red Bull?

Schon schwieriger wird's aus dem gleichen Grund für die Pirelli-Tests in Le Castellet am 25. und 26. Januar - und ob ein etwaiges neues Gesamtpaket mit neuer Antriebseinheit rechtzeitig zum offiziellen Testbeginn am 22. Februar in Barcelona fertig sein wird, steht nach Verstreichen der Oktober-Frist sowieso zunehmend in den Sternen: "Wir sind diesbezüglich jetzt gerade an der Grenze, es noch bis zum ersten Test zu schaffen", gesteht Horner.

"Wenn wir etwas tun, dann machen wir es richtig."Christian Horner
Trotzdem bleibt er zuversichtlich: "Unser Team in Milton Keynes hat schon mehrfach gezeigt, dass es mit engen Zeitplänen sehr gut arbeiten kann. Ich bin sicher, dass wir alle terminlichen Zielvorgaben schaffen können, wenn es in den kommenden paar Wochen endlich eine Entscheidung gibt." Wie auch immer die ausfallen mag, denn: "Wenn wir etwas tun, dann machen wir es richtig. Wir wollen in einer Lage sein, die es uns ermöglicht, vorne zu kämpfen."

Fest steht inzwischen übrigens, mit welchen Fahrern Red Bull 2016 antreten würde. Der Vertrag von Daniel Ricciardo ist sowieso wasserdicht, die Option auf Daniil Kwjat soll "zu 100 Prozent" gezogen werden. Damit ist auch die Variante vom Tisch, Kwjat über die Klinge springen zu lassen und stattdessen Rookie Max Verstappen ins A-Team zu befördern. Bei Toro Rosso wird die Fahrerbesetzung wohl ebenfalls unverändert bleiben.

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