• 26. September 2015 · 08:12 Uhr

Vorbild Kampfjet: Formel 1 erwog Einführung von Schleudersitz

Ex-FIA-Präsident Mosley enthüllt einen verwegenen Sicherheitsplan: Schon zu seiner Amtszeit wurde neben Cockpitkuppeln auch über Schleudersitze nachgedacht

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 war sich in ihrer Geschichte für spektakuläre bis skurrile Ideen selten zu schade. Was zur Amtszeit des FIA-Präsidenten Max Mosley diskutiert wurde, mutet dennoch eher nach einem Aprilscherz an als nach einem Plan für mehr Sicherheit an. Wie der Brite im Gespräch mit 'Forbes' enthüllt, dachte der Automobil-Weltverband über Schleudersitze für die Boliden nach. "Darüber wurde tatsächlich gesprochen", sagt Mosley und fügt augenzwinkernd an: "Oder Raketen, suchen Sie es sich aus!"

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Formel 1 im Kampfjetmodus: Max Mosley wollte einen Schleudersitz einführen Zoom Download

Dass der Plan - der im Übrigen auch aus dem James-Bond-Film "Goldfinger" stammen könnte - zum Scheitern verurteilt war, liegt in der Natur der Sache. Erstens fliegt ein Formel-1-Auto nicht, zweitens birgt der Schleudersitz Risiken. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er unter einer Brücke oder in der Box ausgelöst würde. Dennoch hält Mosley das Projekt aus technischer Sicht nicht für utopisch: "Sicher ließe sich ein schneller Ausstiegsmechanismus bewerkstelligen", meint er.

Vorbild war die Fliegerei. "So wird es in Kampfjets gemacht, aber das ist ziemlich kompliziert und alle Streckenposten müssten damit umzugehen wissen", nennt Mosley ein weiteres Manko. Also verlagerte die FIA ihre Bemühungen auf geschlossene Cockpits, was sich schon vor rund zehn Jahren als fruchtbar herausstellte. Mit Erfolg: "Wir haben intensiv getestet. Wir haben uns die Kuppeln besorgt, sie mit Reifen beschossen und sie sind abgeprallt." Dennoch kam es bisher nicht zur Umsetzung.

Dabei attestiert Mosley der Sache im Gespräch mit 'Omnicorse', eine Antwort auf bestehende Sicherheitslücken der Formel 1 zu sein: "Es gibt Unfälle, die durch geschlossene Cockpits wohl verhindert worden wären: Die Feder, die Felipe Massa traf. Das Rad, das John Surtees traf." Um Jules Bianchi das Leben zu retten, seien die Kräfte jedoch zu groß gewesen. Der Ex-FIA-Präsident wünscht sich eine durchdachte Lösung nach dem Vorbild der neuesten Helmgeneration, die fünf Jahre dauerte: "Deshalb ist bis jetzt nichts passiert, ein Schnellschuss wäre primitiv", so Mosley.

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