• 17. September 2015 · 15:43 Uhr

Singapur aus Antriebssicht: Hoffnung für Krisenteams

Warum die MGU-K nicht nur viel Energie zurückgewinnt, sondern den Verbrauch reduziert - Turbo verliert bei hoher Luftfeuchtigkeit weniger Leistung als Sauger

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur, weil es sich um das einzige reine Nachtrennen im Kalender handelt, bedeutet Singapur eine besondere Herausforderung für die Formel 1. Auch die Motoren erwartet eine Sonderaufgabe, was den schwächelnden Renault-Teams Red Bull und Toro Rosso zugute kommen könnte. "Eine der besten Gelegenheiten, in der zweiten Saisonhälfte noch üppig WM-Punkte einzufahren", reibt sich Einsatzleiter Remi Taffin die Hände. "Der Stadtkurs, der gute Fahrbarkeit erfordert, spielt uns in die Karten."

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Singapur stellt für die Antriebe eine ganz besondere Herausforderung dar Zoom Download

Der Marina Bay Circuit ist eine der drei langsamsten im Formel-1-Kalender der Saison 2016 und liegt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 165 km/h knapp über Monaco und Budapest. Die 300-km/h-Marke wird einmal und eventuell nur unter Zuhilfenahme von DRS geknackt, nämlich auf dem 700 Meter langen Raffles Boulevard. Lediglich 40 Prozent der gesamten Runde werden mit Vollgas gefahren. Mit 82 Gangwechseln pro Runde ist Singapur aber deutlich schaltintensiver als Monaco (52) oder Monza (44).

Eine Luftfeuchtigkeit von häufig mehr als 80 Prozent beeinflusste die Saugmotoren wegen der geringeren Menge an zur Verfügung stehendem Luftsauerstoff noch deutlich stärker negativ als die heute verwendeten Aggregate mit Turbo. Er dreht höher, um die Verluste zu kompensieren. Viel arbeiten muss in Singapur auch die MGU-K, die in 23 Kurven, von denen zehn im zweiten oder dritten Gang genommen werden, zahlreiche Gelegenheiten zur Energie-Rückgewinnung beim Bremsvorgang erhält.

Nur zwischen Kurve 14 und 23 wird so viel generiert, dass es reicht, um die Energiespeicher für einen Umlauf zu füllen. Dabei wird auch vor Kurve 7 von knapp 300 auf 110 km/h gebremst. Die MGU-K dient ebenfalls dazu, auf einer spritfressenden Bahn wie dem Marina Bay Circuit das Drehmoment zu erhöhen und den Verbrauch zu senken. Die MGU-H dagegen wird etwas weniger beansprucht, weil die kurzen Geraden in Singapur zu wenig Zeit lassen, um Energie aus dem Auspuffsystem zu regenerieren.

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