• 08. Juli 2015 · 14:07 Uhr

Mercedes: "Professor" Rosbergs großer Anteil am Aufschwung

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erinnert sich an seine erste Saison im Lager der Silberpfeile und vergleicht Nico Rosberg mit Alain Prost

(Motorsport-Total.com) - Als Mercedes im Winter 2009/2010 das frischgebackene Formel-1-Weltmeisterteam Brawn übernahm und fortan unter der Bezeichnung "Mercedes GP" an den Start brachte, war den Stuttgartern die internationale Aufmerksamkeit sicher. Diese wurde noch verstärkt, indem man den drei Jahre zuvor zurückgetretenen Michael Schumacher aus dem Formel-1-Ruhestand holte und mit dem siebenmaligen Weltmeister eine neue Erfolgsära der Silberpfeile einleiten wollte.

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15.4.2012: Nico Rosberg jubelt in Schanghai über den ersten Mercedes-Sieg der Neuzeit Zoom Download

Bis zum ersten Mercedes-Sieg der Formel-1-Neuzeit vergingen aber mehr als zwei Jahre. Verantwortlich für den Triumph beim Grand Prix von China 2012 war nicht etwa Rekordweltmeister Schumacher, sondern dessen Teamkollege Nico Rosberg, der im Winter 2009/2010 den Wechsel von Williams zu Mercedes vollzogen hatte.

Während Schumacher als Mercedes-Pilot nicht an die Erfolge seiner Zeit bei Benetton und Ferrari anknüpfen konnte und es in drei Jahren nur einmal auf das Podest (Platz drei beim Grand Prix von Valencia 2012) schaffte, sahen die Mercedes-Verantwortlichen in Rosberg Potenzial für weitere Erfolge. Im Winter 2012/2013 wurde das Team umfangreich umstrukturiert. Während Rosberg blieb, wurde Schumacher durch Lewis Hamilton ersetzt. Motorsportchef Norbert Haug wurde von Toto Wolff abgelöst. Ein Jahr später hatte auch Teamchef Ross Brawn seinen Job getan und wurde in den Ruhestand entlassen.

Toto Wolff: Dasein als Underdog war das glücklichere

Unter der Leitung von Wolff, der seit Brawns Abschied eine Doppelspitze zusammen mit Technikchef Paddy Lowe bildet, stellten sich Erfolge ein. In der Saison 2013 gab es erstmals mehr als nur einen Sieg zu feiern: Rosberg gewann in Monte Carlo und Silverstone, Neuzugang Hamilton auf dem Hungaroring. Die Saison 2014 wurde für Mercedes zum Triumphzug: Elf Siege und der WM-Titel für Hamilton, fünf Siege und der Vizetitel für Rosberg. Oben drauf feierte man in Stuttgart den Titel des Konstrukteurs-Weltmeisters.

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Toto Wolff leitet nun im dritten Jahr die Geschicke des Mercedes-Teams Zoom Download

Die Saison 2015 stellt bislang eine nahtlose Fortsetzung der silbernen Erfolgsserie dar. Hamilton und Rosberg sorgten bei neun Rennen für acht Siege und liegen in der Fahrerwertung auf den Plätzen eins und zwei. In Reihen der Konstrukteure hat Mercedes klar die Nase vorn, nachdem sowohl der Brite als auch der Deutsche bei allen bisherigen Saisonrennen auf dem Podest gestanden haben.

Entsprechend zufrieden zieht Mercedes-Motorsportchef Wolff Bilanz. "Als ich im Jahr 2013 anfing, waren wir die Underdogs", erinnert der Österreicher gegenüber 'Formula1.com' an seine erste Saison als Haug-Nachfolger. "In jener Saison wussten wir, dass wir ein gehöriges Stück aufholen mussten", sagt Wolff und bezeichnet das Underdog-Dasein rückblickend als "das glücklichere Leben". Dennoch: Gegen den Erfolg eintauschen würde Wolff die damalige Zeit "wahrscheinlich nicht".

Hamilton vs. Rosberg: Instinkt vs. Willensstärke

Das aktuelle Mercedes-Duo Hamilton/Rosberg sorgt nun im dritten Jahr für Siege, wobei ihnen natürlich auch die im Winter 2013/2014 vollzogene Regelrevolution hin zum V6-Turbo mit Hybrid entgegenkam. Der Mercedes-Antrieb setzt in der Ära der "neuen" Formel 1 von Beginn an die Maßstäbe. Über den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage entscheidet bei Mercedes nicht selten die Tagesform der Piloten.

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Hamilton und Rosberg werden den WM-Titel wohl auch 2015 unter sich ausmachen Zoom Download

"Nico würde ich als willensstark und fokussiert charakterisieren, für Lewis sprechen der Instinkt und die Fahrkunst", beschreibt Wolff die beiden Piloten, die den WM-Titel wohl auch in diesem Jahr unter sich ausmachen werden. Rosbergs Arbeitsweise erinnert den Mercedes-Motorsportchef an jene von Alain Prost. "Nico hat eine analytische Herangehensweise", sagt der Boss und meint in Anspielung auf Prost: "Man kann ihn auch als Professor Rosberg bezeichnen."

"Am Aufschwung des Teams hat er einen erheblichen Anteil", lobt Wolff die Dienste von Rosberg, der im Mercedes-Team der Neuzeit seit der ersten Stunde an Bord ist. Die größten Stücken vom Erfolgskuchen hat sich jedoch Hamilton geangelt. Nach der Absage des Grand Prix von Deutschland steigt das nächste Aufeinandertreffen der beiden Mercedes-Stars am letzten Juli-Wochenende beim Grand Prix von Ungarn.

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