• 19. Juni 2015 · 10:09 Uhr

Webber von Formel 1 gelangweilt: Viel zu langsam

Ex-Red-Bull-Pilot Mark Webber ist überzeugt, dass die Formel 1 viel schneller werden muss - Auch von den Fahrern wünscht er sich mehr Profil

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Ende der Saison 2013 verließ Mark Webber die Formel 1. Der ehemalige Red-Bull-Teamkollege von Sebastian Vettel scheint mit der Königsklasse abgeschlossen zu haben - seinen inneren Frieden mit ihr in ihrer jetzigen Form wird er wohl nicht machen. "Die Formel 1 an sich ist nicht in einem guten Zustand", so der Australier, der seit 2014 für Porsche in der Langstreckenmeisterschaft WEC unterwegs ist: "Über fünf, sechs Jahre haben sie viele, viele Dinge dabei falsch gemacht, um den Sport zu verbessern."

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Mark Webber will eine schnellere, härtere Formel 1, bei der Fehler bestraft werden Zoom Download

"Es ist viel zu künstlich geworden. Es gibt nicht viele Konsequenzen, wenn du Fehler machst und die Leute fangen an, das zu durchschauen", der sich ähnlich wie Flavio Briatore oder Kimi Räikkönen wieder Gladiatoren im Sport wünscht: "Wenn wir den Fernseher anmachen oder an die Rennstrecke gehen, müssen wir das zu sehen bekommen, was wir sonst kaum sehen." Als positives Beispiel führt er andere Rennserien und Sportarten an: "Die MotoGP - oh mein Gott! Das können nicht viele Leute. Messi, Ronaldo, dafür schalten die Leute gerne den Fernseher ein."

Prinzipiell begrüßt Webber die Pläne, die Formel 1 schneller zu machen, doch das sei nicht genug. "Sie sprechen davon, die Formel 1 fünf oder sechs Sekunden schneller zu machen, aber das ist wichtig dass das im Rennen passiert, nicht in der Qualifikation", kritisiert Webber das Spritsparen während der Rennen, das in "lift and coast"-Fahrten gipfelt. Die Messlatte ist für ihn die LMP1, da die ca. 170 Kilogramm schwereren Le-Mans-Prototypen im Verhältnis weit besser seien und über weite Strecken im Rennen voll angriffen. "Und die sind für die Langstrecke gemacht", spielt er darauf an, dass die Formel 1 ihren Sprintcharakter verloren zu haben scheint.

"Der Referenzpunkt, den sie haben, ist horrend", unterstreicht Webber seine Haltung: "Sie müssen viel viel schneller werden und massive Änderungen vornehmen." Der Spritverbrauch und das Computerfahren seien eine Ursache für den derzeitigen Stand der Dinge. "Wir alle reden, die Fahrer reden und es enttäuscht uns einfach, wo wir uns mit diesen Autos und den Rundenzeiten hinbewegt haben. Man simuliert sie doch nicht nur für die Fahrer", will er, dass den Fans mehr Gehör geschenkt wird.

Mit dem Gesagten dürfte Webber den Nerv eines großen Teils der Fangemeinde treffen. Gegenteilige Ansichten äußerte zuletzt jedoch beispielsweise Williams-Pilot Felipe Massa, für den die Geschwindigkeit nicht das Hauptaugenmerk darstelle. Er sieht eine positive Entwicklung darin, dass heute viel mehr überholt werde als früher. Daher habe es weniger spannende Rennen gegeben. Auch andere Fahrer sehen darin eine Herausforderung, den Fahrstil an die Gegebenheiten durch das Regelwerk anzupassen.

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