Toto Wolff: Formel-1-Stammfahrerin kommt sicher
Toto Wolff glaubt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis eine Frau in einem Cockpit der Königsklasse ist - Medial sieht er die Sache als Gewinn
(Motorsport-Total.com) - Für Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist es nur eine Frage der Zeit, bis in der Formel 1 auch die erste Fahrerin zu sehen ist. "Irgendjemand wird es machen", äußerte er sich gegenüber 'City AM'. "Könnt ihr euch die Medienaufmerksamkeit vorstellen, die jemand dafür erhalten würde? Jede einzelne Kamera wäre auf das Mädchen im Auto gerichtet", glaubt Wolff, der mit der Rennfahrerin Susie Wolff verheiratet ist. Mit Susie Wolff endete beim Grand Prix von Großbritannien 2014 eine Durststrecke von rund 22 Jahren, nach der erstmals im Rahmen einer Formel-1-Austragung wieder eine Frau ins Steuer griff.
Zuvor wurde diese Ehre Giovanna Amati zuteil, die 1992 für Brabham ins Steuer griff, während der Saison jedoch von Damon Hill ersetzt wurde. "Man darf nich vergessen, dass nicht viele Fahrerinnen in der Lage sind, einen Formel-1-Wagen zu steuern. Außerdem ist es heute durch die Testbeschränkungen ein Risiko, jemandem Zeit im Auto zu geben."
Ebenso nahm Lotus mit Carmen Jorda eine Frau unter Vertrag, die nach Aussagen des Teams nach genug Simulator-Einsetzen auch Erfahrungen auf einer echten Strecke - allerdings nicht mehr 2015 bei einem Freitagseinsatz - sammeln soll. Auch anderweitig tummeln sich Rennamazonen. So streckte Gene Haas, der im kommenden Jahr mit eigenem Team an den Start gehen will, die Fühler nach US-Ikone Danica Patrick aus.
Fotostrecke: Frauen erobern die Formel 1
Mit ihr fing alles an: Maria Teresa de Filippis war 1958 in Monaco die erste Frau, die versuchte, sich für ein Formel-1-Rennen zu qualifizieren. Das gelang ihr aber erst später in jenem Jahr, als sie in Spa-Francorchamps Zehnte wurde. Als Teenager noch vom Reitsport begeistert, begann sie ihre Karriere als Rennfahrerin, nachdem ihre Brüder gewettet hatten, dass sie am Steuer eines Sportwagens keine Chance haben würde. De Filippis gewann aber gleich ihr erstes Autorennen in einem FIAT 500. Kleine Randnotiz: Bei ihrer Formel-1-Premiere in Monaco 1958 scheiterte auch ein gewisser Bernard Charles Ecclestone an der Qualifikation. Fotostrecke
"Williams hat dieses Risiko in Kauf genommen, Susie etwas Zeit im Auto zu geben, aber nicht genug Risiko, um sie ein Rennen fahren zu lassen", bedankt sich Toto bei seinen Motorenkunden. Bei den Freitagstestfahrten in Silverstone wurde Susie noch von einem Motorenproblem gebremst, lag beim anschließenden Einsatz in Hockenheim nach der Session (unter Vorbehalt der gefahrenen Spritmengen und des Trainingsprogramms) nur 0,2 Sekunden hinter Stammpilot Felipe Massa.
Allerdings sei es unmöglich, seine Frau im eigenen Team unterkommen zu lassen, schließlich habe das Team mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg bereits zwei Topfahrer unter Vertrag und: "Es ist unmöglich, dass meine Frau für mich fährt, denn da besteht ein Interessenskonflikt. Weder sie noch ich wollen das."