Zuversicht bei Williams: Können es mit Ferrari aufnehmen
Trotz deutlich geringerem Budgets glaubt man im Williams-Team, im Kampf gegen die wiedererstarken Ferraris bestehen zu können
(Motorsport-Total.com) - Stillstand bedeutet Rückschritt: Die Richtigkeit dieser Binsenweisheit muss Williams derzeit in der Formel 1 am eigenen Leib erfahren. Obwohl das Team im Winter einen guten Job gemacht hat und der Rückstand auf die Spitze nicht größer geworden ist, musste der Rennstall bei den ersten vier Saisonrennen die Rolle des ersten Mercedes-Verfolgers an Ferrari abgeben. "Am Ende des vergangenen Jahres waren wir das zweitschnellste Team, nun steht ein anderes vor uns", hält Chefingenieur Rob Smedley fest.
Das liegt aber nicht an einer schwächeren Performance von Williams, sondern vor allem an der Steigerung von Ferrari. "Wenn man sich ansieht, wo wir am Ende des vergangenen Jahres waren, stellt man fest, dass der Abstand zu Mercedes und Red Bull ziemlich konstant geblieben ist", so Smedley. "Der große Unterschied ist die Leistungsfähigkeit von Ferrari."
Der Aufschwung der Scuderia ist für Williams ärgerlich, da es für Valtteri Bottas und Felipe Massa dadurch deutlich schwieriger wird, auf das Podium zu fahren. "Im vergangenen Jahr haben wir uns sehr auf die Rennen gefreut, weil wir wussten, dass wir hier und dort hinter den Mercedes den verbleibenden Platz auf dem Podium haben konnten", sagt die stellvertretende Teamchefin Claire Williams bei 'Sky Sports F1'. "Aber nachdem Ferrari nun leider den Job gemacht hat, den sie gemacht haben, ist es deutlich schwieriger."
"Für den dritten Rang bei den Teams muss man sich nicht schämen, aber wir wollen besser sein und möchten mit Ferrari und Mercedes kämpfen", so Claire Williams. Allerdings kämpft hier ein David gegen zwei Goliaths - zumindest finanziell. Denn die Werksteams von Mercedes und Ferrari operieren mit einem deutlich höheren Budget als das Privatteam Williams.
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Doch diesen Kampf habe ihr Team schon früher gewonnen und könne ihn daher auch heute gewinnen, meint Claire Williams. Denn mit Geld alleine können man keine Siege kaufen. "Ich habe schon immer gesagt, dass es nicht darum geht, wer das meiste Geld hat. Man muss mit den vorhandenen Ressourcen härter und smarter arbeiten als der Rest des Fahrerlagers", sagt sie.
"Das ist uns bei Williams in der Vergangenheit gelungen. Wir haben gegen McLaren und Ferrari, die immer ein größeres Budget hatten, 16 Weltmeisterschaften gewonnen", so Williams weiter. "Wir haben gute Leute bei Williams und haben im vergangenen Jahr Leute mit mehr Geld geschlagen. Und das gelingt uns auch in diesem Jahr. Wir schlagen McLaren und Red Bull. Vor ihnen zu bleiben, ist unser Ziel."