• 26. Februar 2015 · 15:09 Uhr

Funkverbot-Regel für junge Formel-1-Fahrer sogar von Vorteil?

Toro-Rosso-Technikchef James Key glaubt, dass die Einschränkungen beim Boxenfunk für jungen Piloten sogar von Vorteil sein können

(Motorsport-Total.com) - Fahrtipps, detaillierte Informationen zu Zeiten in einzelnen Kurven oder Anweisungen für für bessere Einstellungen des Auto: All das, was jahrelang Gang und Gebe war, dürfen die Teams den Fahrern seit der Schlussphase der vergangenen Formel-1-Saison nicht mehr per Boxenfunk mitteilen. Während das für die etablierten Piloten eine große Umstellung war, wachsen Neueinsteiger wie Max Verstappen oder Carlos Sainz junior von Anfang in diese neue Situation hinein, was für sie nach Ansicht von Toro-Rosso-Technikchef James Key sogar von Vorteil sein kann.

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Statt per Funk erhalten die Fahrer Informationen aufs Display des Lenkrads Zoom Download

"Fahrer, die schon etwas länger dabei sind, waren es gewohnt, ständig Informationen zu erhalten, mit denen sie ihren Fahrstil verfeinern konnten", so Key gegenüber 'F1i.com'. "Wenn man von Anfang an diese ganzen Informationen nicht liefern kann und nach anderen Wegen suchen muss, wie man ihnen beibringt, worauf sie achten müssen, ist es in gewisser weise ein bisschen einfacher."

Das gelte auch die Technik des Fahrzeugs. Während man früher in den Zeiten vor der Einführung von KERS laut Key "nur aufs Gaspedal treten" musste, sind die Lenkräder moderner Formel-1-Autos spätestens seit der Einführung der Hybrid-Antriebe mit Schaltern überfrachtet, mit denen verschiedenste Einstellungen verändert werden können. "Wenn du zum ersten Mal in die Formel 1 kommst, ist solch ein Auto für dich normal, während sich die etablierten Fahrer deutlich mehr umstellen mussten", sieht Key auch hier einen gewissen Vorteil für Neueinsteiger.

Für Key gehören Fahrer wie Verstappen oder auch dessen Vorgänger Daniil Kwjat ohnehin zu einer neuen Generation von Piloten, die besser vorbereitet denn je sind. "Sie beschäftigen sich viel mehr mit der Technologie, das ist ein Teil ihres Lebens", meint er. "Wir haben das im vergangenen Jahr bei Daniil Kwjat gesehen. Es macht Spaß so einen Jungen hochzubringen und zu sehen, dass er erfolgreich ist."

Dieser Erfolg brachte Kwjat die Beförderung zu Red Bull ein. Mit Verstappen und Sainz junior tritt bei Toro Rosso in dieser Saison ein neuer Ausbildungsjahrgang an, den das Team bei den Wintertests systematisch an die Formel 1 herangeführt hat. "Wir haben vor allem Wert darauf gelegt, viele Runden zu fahren, damit sie verstehen, wie das Auto auf verschiedene Dinge reagiert", sagt Key. Aber auch viele Kleinigkeiten, die im Laufe eines Rennwochenendes auf die Fahrer zukommen, wurden bei den Tests trainiert. "Wir sind auch durchgegangen, wie man eine Formationsrunde in die Startaufstellung fährt", sagt Key.

Regelmäßig mit neuen Fahrern bei Null anzufangen, sei aus sportlicher Sicht zwar einerseits unbefriedigend, bei einem Ausbildungsteam wie Toro Rosso aber unumgänglich. "Natürlich findet bei uns immer ein Lernprozess statt, das ist unvermeidlich", sagt Key. Aber: "Die Fahrer, die in der Vergangenheit für uns gefahren sind, haben sich aber sehr schnell angepasst, und das wird sicherlich auch bei unseren jetzigen Fahrern so sein."

Unter Welpenschutz stehen Sainz junior und Verstappen bei Toro Rosso deshalb aber nicht. Das Team erwartet von beiden vom ersten Rennen an konkurrenzfähige Leistungen. "Heutzutage kann man sich nicht mehr erlauben, die ersten Saisonrennen als Trainingsläufe anzusehen. Wir wollen von Beginn an gut sein", sagt Key.

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