Red Bull: Technische Probleme nicht so dramatisch wie 2014
Obwohl Daniel Ricciardo am Sonntag lediglich 35 Runden fahren könnte, ist man bei Red Bull mit diesem Ergebnis zufrieden - Deutlich gelungenerer Auftakt als 2014
(Motorsport-Total.com) - Mit 35 gefahrenen Runden zählte Daniel Ricciardo am ersten Testtag der neuen Formel-1-Saison in Jerez nicht gerade zu den fleißigsten Piloten. Ein technisches Problem hatte den Tag von Red Bull vorzeitig beendet. Trotzdem ist das Team um Teamchef Christian Horner zuversichtlich, dass man 2015 einen deutlich besseren Start in die Saison erwischen wird, als es noch im Vorjahr der Fall war.
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2015 konnte Red Bull bereits am ersten Tag deutlich effektiver testen als noch 2014 Zoom Download
"Es gab ein paar kleine Probleme, aber keine größeren wie im vergangenen Jahr", erklärt Horner und fügt hinzu: "Es gibt außerdem eine Menge neuer Komponenten im Antrieb, Renault hat während des Winters sehr hart gearbeitet. Ich denke, dass sie einen guten Fortschritt und Boden gut gemacht haben." Für den 41-Jährigen war der erste Tag daher durchaus "ermutigend".
Das lässt sich auch durch die Zahlen belegen. Zwar erscheinen die 35 Runden im Vergleich zu den 157 Umläufen von Mercedes geradezu lächerlich, stellt man die Zahlen allerdings denen aus dem vergangenen Jahr gegenüber, ergibt sich schon wieder ein ganz anderes Bild. Damals hatte Red Bull an den kompletten vier Testtagen in Jerez lediglich 93 Testkilometer absolvieren können und fuhr damit weniger als jedes andere Team. 2015 waren es am ersten Tag bereits 154 Kilometer.
Fotostrecke: Red Bull RB11 vs. Red Bull RB10
Der neue RRB 11 reitet bei den Jerez-Tests als Erlkönig über die Strecke - und doch kann man wenigstens an der Nase erkennen, dass sich im Vergleich zum Vorjahreswagen RB10 etwas getan hat. Fotostrecke
Außerdem: Bei den insgesamt 21 Testrunden, die Ricciardo und Sebastian Vettel damals absolvierten, ging es damals lediglich darum, dass Auto überhaupt ans Laufen zu bekommen. Schnellste Zeit war damals eine 1:38.320. In diesem Jahr war der Australier mit einer 1:23.338 gleich am ersten Tag konkurrenzfähig. 2014 hätte er mit dieser Zeit sogar den zweiten Platz hinter Kevin Magnussen belegt.
"Wir können uns mit Renault nur auf uns selbst konzentrieren", weiß Horner daher und ergänzt: "Ich kann nur sagen, dass wir sehr gut zusammenarbeiten und gute Fortschritte machen. Wir wissen, wo wir Performance finden können. Alle sind sehr fokussiert darauf, diese Leistung aus diesem Bereichen herauszuholen. Ich habe das Gefühl, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen."
Ein Lob bekommt aber nicht nur der Motorenpartner, sondern auch der neue RB11: "Es ist eine fantastische Leistung des Teams, eine Evolution des Autos aus dem vergangenen Jahr, bei dem einige Schwächen ausgemerzt wurden." In den folgenden Tagen wird sich dann endgültig zeigen, ob der RB11 tatsächlich deutlich weniger Kinderkrankheiten hat als sein Vorgänger. Zumindest die ersten Eindrücke machen jedenfalls Hoffnung.