• 12. Oktober 2014 · 08:51 Uhr

Drittes Auto: Wer würde eins einsetzen?

Verwirrung herrscht darum, wer in der Formel 1 ein drittes Auto einsetzen dürfte: Auswahlverfahren durch FIA und Bernie Ecclestone oder die drei CCB-Teams?

(Motorsport-Total.com) - Schon seit Jahren kämpfen einige Formel-1-Teams mit ihrer finanziellen Situation, sind teilweise mehr, teilweise weniger sogar akut insolvenzgefährdet. In den vergangenen Wochen hat sich die Situation so zugespitzt, dass nicht mehr ausgeschlossen werden kann, für 2015 Teams zu verlieren - und sobald das Starterfeld unter 20 Fahrzeuge schrumpft, hat Bernie Ecclestone ein Problem. Denn in vielen Verträgen, etwa mit den TV-Stationen, soll eine Mindestanzahl von 20 Autos garantiert sein.

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Toto Wolff glaubt, dass FIA und Bernie Ecclestone die Teams aussuchen würden Zoom Download

Sollte die Formel 1 das nicht mehr gewährleisten können, wäre die naheliegendste Variante, dass zumindest einige Teams ein drittes Auto einsetzen. "Es ist im Reglement festgehalten, dass die FIA und der Inhaber der kommerziellen Rechte die Teams darum bitten dürfen, ein drittes Auto einzusetzen, wenn die Gesamtzahl der Autos unter 20 fällt", bestätigt Mercedes-Sportchef Toto Wolff. Einfach umzusetzen wäre das aber nicht, vor allem nicht kurzfristig für 2015: "Das ist schon eine Hausnummer."

"Man muss die Logistik, das Budget und die Struktur des Teams so hinbiegen, dass man ein drittes Auto einsetzen kann. Dazu braucht es intelligente Regeln. Wer fährt den Wagen und wo? Darf er punkten? Wie muss er eigentlich lackiert sein? Da gibt es eine Menge zu sondieren", sagt der Österreicher. "Aber die Geschichte hat gezeigt, dass Teams in der Formel 1 kommen und gehen. Es wäre kein großer Schock, auch wenn ich will, dass alle in der Formel 1 bleiben."

Die Kosten für den Einsatz eines dritten Autos werden von manchen Teamvertretern auf bis zu 25 Millionen Euro pro Saison beziffert. Kleinere Teams vertreten den Standpunkt, dass man damit trotzdem Geld verdienen könnte - etwa durch Hineinsetzen eines Fahrers mit Sponsoren-Hintergrund. Dies gilt jedoch nicht für die Topteams, die wahrscheinlich aus sportlichen Beweggründen nicht einen Piloten mit Sponsoren suchen würden, sondern den mit den besten fahrerischen Voraussetzungen.

Eine weitere Frage ist, welche Teams überhaupt berechtigt wären, ein drittes Auto einzusetzen. Im Concorde-Agreement, so Wolff, stehe "nur, dass die FIA und der Inhaber der kommerziellen Rechte Teams auswählen können. Es ist eine vage Klausel, die wir nachgelesen haben." Sollte das stimmen, wäre grundsätzlich denkbar, dass sich die FIA und Ecclestone nach bisher nicht bekannten Kriterien einige Teams aussuchen, die ein drittes Auto einsetzen dürfen/müssen.

Das widerspricht allerdings Informationen von 'Motorsport-Total.com', wonach in einem ersten Schritt automatisch die drei derzeitigen CCB-Teams ein drittes Auto einsetzen würden. CCB steht für Constructors Championship Bonus - und dieser erlesene Kreis umfasst momentan Ferrari, Red Bull und McLaren. Ferrari hat zumindest unter Präsident Luca di Montezemolo nie einen Hehl daraus gemacht, dass man die Idee eines dritten Autos (oder auch von Kundenteams) befürwortet.

Aber wie sind CCB-Teams eigentlich definiert? Es handelt sich dabei um jene drei Teams, die zwischen 2008 und 2011 die meisten Rennen gewonnen haben. Außerdem müssen zwei Bedingungen erfüllt sein: Ein CCB-Team muss bis zum 15. Februar 2012 zumindest einmal Konstrukteurs-Weltmeister gewesen und seit 2012 ununterbrochen unter demselben Teamnamen angetreten sein. Mit diesem Status verbunden sind laut Concorde-Agreement auch andere Privilegien.

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