Wolff: Williams hat unser Teamduell verändert
Durch stärker werdende Gegner wie das Williams-Team können sich Nico Rosberg und Lewis Hamilton nicht mehr mit halber Kraft bekämpfen
(Motorsport-Total.com) - Mercedes ist das dominante Team der Saison 2014 - daran hat sich auch bis zur Sommerpause nichts geändert. Allerdings ist der eine oder andere Mitbewerber mittlerweile näher herangekommen. Red Bull konnte in Person von Daniel Ricciardo bereits zwei Rennsiege einfahren, und auch Williams war gelegentlich in der Lage, den Silberpfeilen die Stirn zu bieten. Dadurch habe sich teamintern bereits etwas verändert, verrät Teamchef Toto Wolff.
© xpbimages.com
Auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken hat Williams Mercedes fast eingeholt Zoom Download
"Ja, wir haben unsere Herangehensweise bereits angepasst, als wir gesehen haben, wie nah Williams herangekommen ist", erklärt der Österreicher gegenüber 'Formula1.com' und spielt damit vor allem auf den Grand Prix in seiner Heimat an. "Wenn deine Autos einen klaren Vorteil haben, brauchst du nicht bis an die Grenzen zu gehen. Dann können sich die beiden immer noch auf einem Level bekämpfen, das einen gewissen Sicherheitsspielraum für Temperaturen und Druck lässt."
Den Kurswechsel habe Mercedes nach dem Rennen am Red-Bull-Ring beschlossen und kommuniziert: "In einer Situation wie Spielberg, wo Williams so nah dran ist, musst du Vollgas geben", stellt Wolff klar. "Die Teams werden alle aufholen. Wir hatten einen sehr guten Saisonstart und konnten mehr testen als die anderen, aber das wird am Ende keine Rolle mehr spielen." Vom Titel will Wolff deshalb noch nicht reden: "Wenn es mathematisch unmöglich ist, noch eingeholt zu werden, dann wird dieser Gedanke Realität."
Fotostrecke: Die 14 dramatischsten Teamduelle um den Titel
1950: Die erste Saison in der Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft sieht auch gleich das erste Duell zweier Teamkollegen um den WM-Titel. Die beiden Alfa-Romeo-Piloten Juan Manuel Fangio und Giuseppe Farina gewinnen von den sieben Saisonläufen je drei. Als nach dem Finalrennen in Monza zusammengezählt wird, ist der Italiener Farina mit drei Punkten Vorsprung auf den Argentinier Fangio der erste Formel-1-Weltmeister der Geschichte. Fotostrecke
"Wir hatten beim zweiten oder dritten Test, als es sehr gut für uns aussah, mal die Diskussion, ob es ähnlich wie bei Brawn 2009 werden könnte", verrät Wolff: "Aber wir glaubten, dass wir weniger überlegen sein würden, denn Brawn hatte zu Saisonbeginn 2009 schon einen Riesenvorteil. Wir hätten nicht gedacht, dass wir diesen Level erreichen." Auch mit der Tatsache, dass nach Melbourne noch acht weitere Siege folgen sollten, hat der Teamchef nicht gerechnet: "Wir hatten eigentlich erwartet, dass die anderen große Schritte nach vorn machen würden."