• 05. Juli 2014 · 09:24 Uhr

Härtere Mischungen: Ist Pirelli 2014 zu konservativ?

Erst zu weich, jetzt zu hart? - Pirelli geht mit seinen Pneus 2014 einen äußerst konservativen Weg, was nicht bei allen Piloten auf besonders viel Gegenliebe stößt

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren bewegte sich Pirelli mit seinen Reifenmischungen häufig am Limit. Dafür kassierte man immer wieder Kritik: Die Pneus seien zu weich, würden sogar ein Sicherheitsrisiko für die Piloten darstellen. Doch 2014 ist alles anders. Die Mischungen sind in dieser Saison deutlich härter, kaum einer beschwert sich über zu schnell abbauende Reifen. Trotzdem sind auch mit diesen Pneus nicht alle komplett glücklich.

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Zu Konversativ? Selbst der weiche Reifen ist in diesem Jahr noch ziemlich hart Zoom Download

"Manchmal sind sie etwas konservativ", erklärt Felipe Massa und ergänzt: "Ich denke, in den vergangenen zwei Rennen war es in Ordnung. Wenn es nur einen Stopp gibt, dann ist das immer etwas langweilig. Ich bevorzuge zwei oder drei Stopps. Zwei sind in Ordnung." In den vergangenen drei Rennen in Monaco, Kanada und Österreich stellte Pirelli den Teams jeweils die beiden weichsten Mischungen zur Verfügung.

Das freut auch Massas Teamkollegen Valtteri Bottas: "Ich denke, die Wahl der Mischungen war in den vergangenen zwei oder drei Rennen nicht so schlecht." Kein Wunder, denn die Formel-1-Piloten mögen die weichen Reifen lieber. Lewis Hamilton nennt den Grund dafür: "Natürlich wollen wir immer mehr Grip haben, also ist es jedes Mal eine gute Sache für uns, wenn sie noch weicher werden."

Keine Reifenplatzer mehr

Trotzdem geht Pirelli 2014 etwas sparsam mit seinem superweichen Reifen um. In lediglich drei von neun Grand Prix kam er bisher zum Einsatz, in Silverstone setzt man nun auch wieder auf die beiden härtesten Mischungen. Das ist allerdings wenig überraschend, denn in Großbritannien hatten im vergangenen Jahr gleich mehrere Teams mit kapitalen Reifenplatzern zu kämpfen gehabt.

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2013 hatte Jean-Eric Vergne in Silverstone einen spektakulären Reifenplatzer Zoom Download

Anschließend stand Pirelli extrem unter Druck, da viele Fahrer und Offizielle plötzlich ein Sicherheitsrisiko in den Reifen sahen. Wohl auch deshalb ging man bei den Mischungen für die Saison 2014 auf Nummer sicher - mit Erfolg. "Pirelli hat in diesem Jahr einen ziemlich guten Job gemacht. Es gab keine Reifenplatzer, was sehr positiv für uns ist, das wollten wir haben", erklärt Hamilton.

In Sachen Sicherheit ist Pirelli also definitiv in die richtige Richtung gegangen. Doch fühlen sich die Fahrer auf den härteren Mischung auch wohl? Ex-Weltmeister Jenson Button erklärt: "Ich denke, in den vergangenen drei Rennen war es die richtige Wahl, die weichen und die superweichen Reifen zu haben."

Button zeigt Verständnis

"In Barcelona fühlte es sich etwas zu hart an, aber es ist auch ziemlich schwierig, da man während der gesamten Saison auf nur vier Mischungen limitiert ist. Hier (in Silverstone; Anm. d. Red.) sind es die Mischungen Hard und Medium, aber in den schnellen Kurven braucht man etwas Stabilität. Wenn die Temperatur stimmt, dann sollte es in Ordnung sein."

Bottas ergänzt: "Die Mischungen sind etwas härter als im vergangenen Jahr. Sie wählen die Mischungen, die wir an einem Rennwochenende benutzen müssen, und es ist unser Job, das Beste daraus zu machen." Denn letztendlich sind die Mischungen wie immer für alle Teams gleich. Entscheidend ist, wie das jeweilige Auto und der Fahrer mit ihnen umgehen.

"Es ist ziemlich schwierig, da man während der gesamten Saison auf vier Mischungen limitiert ist."Jenson Button
So sind beispielsweise die Mercedes, die in der Vergangenheit häufig große Probleme mit den Pneus hatten, in diesem Jahr weitestgehend sorgenfrei. Hamilton erklärt: "Man kann es nicht immer perfekt hinbekommen, und ich denke, dass wir vielleicht am Ende des Jahres entscheiden können, ob sie vielleicht etwas zu weit in diese Richtung gegangen sind."

Allerdings geht der Brite sowieso davon aus, dass Pirelli 2015 wieder etwas mehr Risiko eingehen wird: "Ich bin mir sicher, dass sie es im kommenden Jahr wieder ändern werden." Dann dürften die Pneus ganz sicher auch wieder häufiger als Sündenbock verwendet werden. Dieses Jahr haben sie diese Rolle bekanntlich an die neuen Regeln verloren.

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