• 04. Juli 2014 · 21:17 Uhr

Erneute Kritik an zu harten Pirelli-Reifen

Nach dem ersten Trainingstag in Silverstone erneuern die Piloten ihre Kritik an der Hard-Mischung von Pirelli - Paul Hembery räumt ein: "Vielleicht zu konservativ"

(Motorsport-Total.com) - Pirelli hat für den Grand Prix von Großbritannien wie schon im Vorjahr die Reifenmischungen Medium und Hard mitgebracht. Eine Reifenplatzerorgie wie vor zwölf Monaten wird es am Sonntag aber wohl nicht geben. Der italienische Alleinausrüster aller Teams hat sein komplettes Repertoire an Mischungen im Winter noch einmal einer Generalüberholung unterzogen, nachdem man bereits im Sommer 2013 auf die Reifenschäden von Silverstone reagiert hatte.

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Die harten Pirelli-Reifen werden von den Fahrern erneut hart kritisiert Zoom Download

Die Folge: Die Piloten beschweren sich nach den ersten beiden Freien Trainings in Silverstone nicht zum ersten Mal in der Saison 2014 über die zu harten Pirelli-Pneus. "Die harten Reifen sind wirklich sehr hart. Die sind vielleicht für Malaysia gut", sagt Lotus-Pilot Romain Grosjean. "Der Medium ist okay, aber etwas knifflig, ihn so aufzuwärmen, sodass man in der ersten schnellen Runde wirklich alles herausholen kann. Ich denke, der Medium-Reifen ist der, den man im Rennen hauptsächlich nutzen wird", so der Franzose.

Pastor Maldonado stimmt seinem Teamkollegen bei der Kritik der Hard-Reifen zu. "Die harte Mischung ist wirklich zu hart. Du kannst im Qualifying und Rennen eigentlich nur die Mediums gebrauchen", meint der Venezolaner.


Fotos: Großer Preis von Großbritannien


Die Meinung der Lotus-Piloten teilt man auch im McLaren-Lager. "Wir haben uns schwer getan, den Prime auf Temperatur zu bringen", schildert Jenson Button. "Sobald wir wegen Gelben Flaggen oder Verkehr abbremsen, bekommen wir ihn nicht mehr zum Laufen. Das ist sehr schwierig. Der Option-Reifen scheint aber gut zu sein und für eine gute Zeit zu halten."

Kevin Magnussen stimmt seinem britischen Teamkollegen zu: "Die heutigen Trainingseinheiten haben gezeigt, dass es sehr schwierig ist, den Prime-Reifen am Leben zu halten. Er verliert sehr schnell an Temperatur. Im Moment sieht es so aus, als wäre der Option-Reifen für uns die bessere Wahl im Rennen", zieht auch der Däne die Medium-Mischung vor.

Hembery räumt ein: "Vielleicht zu konservativ"

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Paul Hembery verweist in Bezug auf die Auswahl für Silverstone auf das Wetter Zoom Download

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery ist dennoch optimistisch, dass sich die Sorgen der Piloten im Rennen als unbegründet erweisen werden. Der Brite stellt heraus: "Um ehrlich zu sein hatten wir bei den harten Reifen mit mehr Graining gerechnet. Das Griplevel war sicher nicht spektakulär, aber solide. Der Medium-Reifen erwies sich als eine Sekunde schneller. Wir haben uns umgehört und in Erfahrung gebracht, dass der Medium-Reifen bei diesen Bedingungen für viele Teams gut funktioniert. Wir hatten ursprünglich die Befürchtung, dass er speziell an der Hinterachse vielleicht zu heiß werden könnte."

"Wenn sie die Wahl hätten, würde sich die Fahrer wohl ausschließlich für die Medium-Mischung entscheiden - sowohl im Qualifying als auch im Rennen", teilt Hembery die Ansicht der Piloten, verweist aber darauf, dass man sich in Silverstone traditionell einem breiten Witterungsfenster gegenübergestellt sieht und daher auf die sicherste Variante, die da heißt Kombination Medium/Hard, gesetzt hat.

Gesetz dem Fall, dass es am Sonntag ein Trockenrennen gibt, geht man bei Pirelli davon aus, dass sich die zum Erfolg führende Rennstrategie "zwischen zwei und drei Boxenstopps" bewegen wird. Abschließend räumt Hembery ein, dass der Hard-Reifen "vielleicht etwas zu konservativ konzipiert wurde und nach dem Rennen hier möglicherweise nur noch in Suzuka zum Einsatz kommt".

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