Lob von allen Seiten - Marko über Kwjat: "Der hat große Eier"
Während Helmut Marko und Jean-Eric Vergne den Russen mit Vorschusslorbeeren schmücken, erklärt Daniel Abt die Wichtigkeit von "Connections" in der Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Brasilien machte Daniil Kwjat beim ersten Freitagstraining - im wahrsten Sinne des Wortes - sein Seepferdchen in der Königsklasse. Bei Nieselregen fuhr der Russe im Toro Rosso dabei auf einen bemerkenswerten achten Rang. Im kommenden Jahr erbt der 19-Jährige das Cockpit von Red-Bull-Aufsteiger Daniel Ricciardo und heimst im Vorfeld durch sein beherztes Auftreten Lob vom Team und auch aus dem Kollegenkreis ein.
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Nicht nur Jean-Eric Vergne lobt seinen zukünftigen Teamkollegen Daniil Kwjat Zoom Download
Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko äußert sich gegenüber der Schweizer Zeitung 'Blick' euphorisch: "Der hat große Eier. Wir haben also den richtigen Mann geholt." Im kommenden Jahr nimmt Kwjat neben dem bisherigen Stammfahrer Jean-Eric Vergne im Team aus Faenza Platz. Auch den Franzosen hat der junge Russe mit seiner Brasilien-Performance beeindruckt.
"Er scheint ein Regen-Spezialist zu sein", sagt Vergne der 'BBC'. "Von einem GP3- direkt in einen Formel-1-Boliden zu steigen - mit dem großen Unterschied in der Leistung und beim Grip - und es dann so zu machen, ist extrem beeindruckend", lobt der diesjährige 15. der Fahrerwertung.
Eine Klasse übersprungen
Fotostrecke: Daniil Kwjat - Mit Vollgas in die Königsklasse
Zur Red-Bull-Familie zählt der Russe seit seinem Wechsel in den Formelsport im Jahr 2010. Fotostrecke
"Es ist natürlich immer die Sache, dass man einfach nicht nur fahrerisch gute Ergebnisse zeigen muss, sondern dass gute Connections zu den Teams und wichtigen Leuten sowie Partnern ebenfalls sehr, sehr wichtig in der Formel 1 sind", betont Abt gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Valsecchi und Leimer haben zwar in ihren Jahren sehr gute Leistungen gezeigt, aber Valsecchi war auch fünf Jahre in der GP2 und Leimer war auch nicht mehr der Jüngste", berichtet Abt über den 24-jährigen Schweizer und den noch mal zwei Jahre älteren Italiener.
Abt sieht Kwjat nicht als Paydriver
Bei ihm persönlich "gibt es schon Connections zu Formel-1-Teams", bestätigt Abt auf Nachfrage. "Wir waren auch im letzten Jahr schon mit dem ein oder anderen Team in Kontakt, aber das sind so Dinge: Man weiß nie, wie's läuft. Man weiß nie, was auf dem Fahrermarkt passiert", relativiert der Mann aus Kempten, wenngleich er weiß: "Es kann so viel passieren. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man gute Vorzeigeergebnisse hat - die muss ich im nächsten Jahr holen. Dann muss man schauen, was man daraus machen kann." Kollege Kwjat hat gezeigt, wie (schnell) es gehen kann.