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Ferrari in der Krise: Warum Teamchef Vasseur aber "keine Katastrophe" sieht
Innerhalb von zwei Rennen ist Ferrari in der Konstrukteurs-WM vom zweiten auf den vierten Platz zurückgefallen - Teamchef Fred Vasseur sieht aber "keine Katastrophe"
(Motorsport-Total.com) - Das Debakel für Ferrari wird immer größer: Nach dem Großen Preis von Las Vegas scheint die Scuderia den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM nahezu sicher zu haben. Denn der Rückstand auf den zweiten Platz, den aktuell Mercedes innehat, beträgt zwei Rennen vor Saisonende bereits 53 Punkte.
Auf den Doppelausfall in Brasilien und die anschließende Kritik von Ferrari-Boss John Elkann folgte in der amerikanischen Zockermetropole ein weiterer Rückschlag: Lewis Hamilton landete im Qualifying auf dem letzten Platz, während Teamkollege Charles Leclerc über die Performance des SF-25 bei Nässe klagte.
Teamchef Frederic Vasseur betonte jedoch, dass diese jüngsten Ereignisse das Gesamtbild der bisherigen Saison verzerren. "Sicherlich sind wir nicht in der Situation, dass wir am letzten Wochenende keine Punkte geholt haben", meint der Franzose, "aber wir waren vor zwei Wochen noch Zweiter in der Meisterschaft."
"Es war keine totale Katastrophe, für mich ist Katastrophe nicht das richtige Wort, aber das Schwierige ist, dass wir an den letzten beiden Wochenenden nur sechs oder sieben Punkte erzielt haben." Vasseur äußerte dies noch vor der Disqualifikation von McLaren.
Aktuelle Ferrari-Situation "nicht so dramatisch"
In Brasilien hatte die Scuderia lediglich sechs Punkte im Sprint eingefahren und in Las Vegas wären es, nach dem ursprünglichen Ergebnis, ebenfalls nur neun Punkte gewesen. Dank der McLaren-Disqualifikation summierte sich die Ausbeute zwar auf 16 Punkte, doch immer noch deutlich weniger als bei Mercedes.
Erstaunlicher Rückblick: Vor dem Brasilien-GP lag Ferrari noch auf dem zweiten Rang der Konstrukteurswertung, fiel jedoch im Sprint bereits hinter Mercedes zurück und wurde nach dem Rennen zusätzlich von Red Bull überholt. Derzeit rangieren die Italiener nur noch auf dem vierten Platz, fast ohne Chance auf Verbesserung.
"Vor dieser Phase lagen wir in der Meisterschaft noch vor Mercedes und Red Bull, und das bedeutet, dass es nicht so dramatisch ist", versucht Vasseur offenbar, die Situation zu relativieren. "Ich kann die Fahrer gut verstehen, sie wollen mehr erreichen."
"Und glauben Sie mir, bei der Auswertung am Montagmorgen in der Fabrik bin ich auch ein wenig streng", ergänzt der Teamchef. "Aber es liegt in unserer DNA, immer mehr erreichen zu wollen. Ich denke, Max [Verstappen] wird ebenfalls versuchen, mehr von seinem Team zu verlangen, dass alle ihr Bestes geben. Das ist die DNA aller im Fahrerlager, das ist kein Drama."
Auto zwar langsam, aber Team unstrukturiert?
Die Probleme liegen jedoch nicht allein in der Launenhaftigkeit des SF-25, der schwer abzustimmen und bei Nässe besonders langsam ist. Auch die internen Abläufe im Team funktionieren nicht optimal. Denn das Ausscheiden Hamiltons in Q1 war nur teilweise auf einen leichten Mauerkontakt in Kurve 14 zurückzuführen.
Hauptursächlich war eine Kommunikationspanne zwischen Hamilton und seinem Ingenieur Riccardo Adami. Rückblickend hätte Adami deutlicher machen müssen, dass die Zeit für eine weitere schnelle Runde knapp war. Wäre dies geschehen, hätte sich Hamilton wohl beeilt, um einen weiteren Versuch zu starten.
Auch im Rennen unterlief Ferrari ein Strategiefehler, als Leclerc zunächst hinter Oscar Piastri (McLaren) zurückfiel und anschließend im DRS-Zug hinter Kimi Antonelli steckenblieb. Andernfalls hätte der Monegasse möglicherweise vor dem Mercedes-Youngster, der noch eine 5-Sekunden-Strafe bekam, das Ziel erreichen können.
Ferrari-Teamchef Vasseur räumt Fehler ein
"Das Problem war, dass wir uns bei den Reifen unsicher waren", erklärt Vasseur, "weil wir am Donnerstag und Freitag aufgrund wechselhafter Bedingungen und anderer Unterbrechungen keine Longruns auf den harten Reifen gemacht haben. Wir wussten nicht, wie lange die Reifen halten, um den Boxenstopp zu antizipieren."
"Ich möchte auch nicht für Mercedes, Toto [Wolff] oder Kimi sprechen - ich weiß nicht, ob sie nur einen Stint geplant hatten oder erneut an die Box mussten. Aber es stimmt, dass wir während des Rennens merkten, dass wir länger fahren konnten."
- Motorrad
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"Wahrscheinlich wäre es in der Nachbetrachtung besser gewesen, wenn wir vor Piastri gestoppt hätten", räumt der Ferrari-Teamchef ein. "Aber das ist nach dem Rennen immer leicht zu sagen." Zwar mag "Katastrophe" nicht das passende Wort sein, doch "suboptimal" beschreibt die Lage der Scuderia derzeit allemal ...


